#009 Skandinavien Teil 2 -Vanlife & Schweden Romantik

Im zweiten Teil unseres Skandinavien Vanlife Reiseblogs lernen wir einmal mehr, dass man nicht immer viel Reisen muss, um tolle Momente zu erleben. Wir entdecken einen traumhaften Platz an der Schärenküste und verbringen fast eine Woche an einem ruhigen Fjord inklusive Lagerfeuer und Stockbrot. Absolute Schweden Romantik eben 🙂 Wir wünschen gute Unterhaltung!

Goodbye Kopenhagen

Heiß Duschen und Wäschewaschen auf dem Campingplatz in Kopenhagen hat gutgetan. Aber wir sind froh, wieder etwas weniger Menschen um uns herum zu haben. Schließlich suchen wir in Schweden Natur und Ruhe. Der Campingplatz ist wirklich groß. Das Personal war nett und hilfsbereit, so haben wir uns ein Stromkabel leihen können und die nette Dame im Shop hat extra für uns nochmal im Lager nach Eis geschaut und ist fündig geworden. Neben dem Gelände befindet sich eine gigantische Hundewiese mit ein paar Hindernissen. Ein gefundenes Fressen für Nala. Wir waren jedes Mal alleine und Nala konnte so richtig Gas geben. Insgesamt behalten wir den Platz in positiver Erinnerung, wenn auch 45 Euro pro Nacht für uns vollkommen überzogen ist. Das ist allerdings mittlerweile der gängige Kurs, daher keine unmittelbare Kritik am Platz, sondern eher generell.

Ab in die Natur

Wir verlassen also wieder das Luxusleben und fahren ein paar hundert Kilometer in einen Küstenort in Westschweden, den wir aus 2019 kennen. Damals waren wir mit Wohnwagen auf einem Campingplatz direkt am Meer und haben uns in die Schärenkuste verliebt. Freistehen mit dem Van ist hier nicht wirklich möglich, also fahren wir noch eine kurze Strecke und finden unser Glück auf einem versteckten Forstweg nahe einer Autobahn. Wir verbringen den Nachmittag und die Nacht hier und sind mutterseelenallein. Die Autobahn ist kaum hörbar und wir werden mit einem unglaublich schönen und unendlich langen Sonnenuntergang belohnt, der nicht der Letzte seiner Art bleiben sollte.

Paradiesischer Fjord an der Schärenküste

Am nächsten Tag geht es weiter und wir finden nach etwas Suchen eine Tankstelle, an der wir uns mit Frischwasser versorgen können. Das scheint hier in Schweden nicht ganz so einfach wie in Dänemark zu sein, zumindest was die Wasserentsorgung angeht. Wir bummeln ein wenig durchs Land, bis wir einen absolut traumhaften Ort erreichen. Der Ort ist auf einer Landzunge und bietet Platz für wirklich viele Fahrzeuge direkt am Meer. Wir stellen uns etwas abseits zwischen Bäumen an eine der unzähligen Feuerstellen. Wir können es nicht glauben. Es sieht aus, als wären hier einmal mehrere Bootsanleger gewesen. Das Wasser ist aber, den sumpfigen Wiesen in der Umgebung nach zu urteilen, etwas zurückgegangen und damit zu flach zum Boote ins Wasser lassen. Nun bietet der Platz mit urigem Wäldchen und zerklüfteten Steinen einen Abenteuerspielplatz für Jung und Alt. 

Abenteuer mit Max

Am zweiten Tag parkt ein Van neben uns, der so richtig nach Abenteuer aussieht. Ein sympathischer junger Kerl fragt uns, ob es für uns okay sei, wenn er Drohnenaufnahmen macht. Spoiler: Die Drohnenfotos in diesem Beitrag sind  von ihm 🙂 Wir verquatschen uns ein wenig und das Eis ist gebrochen. Wir machen zwei Wanderungen zusammen und entdecken einen uralten Steinbruch mit gigantischen Quadern aus Granit und klettern darin herum. Wir finden Werkzeugspuren und stellen Vermutungen an, wie das wohl alles mal funktioniert hat. Abenteuer pur. Der Weg führt weiter über ein steiniges Plateau mit idyllischer Natur und mündet nach einiger Zeit in einer kleinen Bucht mit Sandstrand, wo zwar das Übernachten verboten ist, aber vorhandene Feuerstellen mit Grillrost zum Grillen einladen. Wir machen hier aber nur Pause und springen ins klare, kalte Wasser. In der Bucht ankern eine Handvoll Segelschiffe, die teilweise mit ihren Beibooten an den Strand gefahren sind. Würden wir auch so machen. 

Lagerfeuer, Stockbrot und Reisepläne

Wir haben seit Tagen überhaupt kein konkretes Reiseziel. Nur Richtung Norwegen soll es gehen. Der Ort ist aber so traumhaft, dass wir insgesamt fast eine Woche bleiben. Das tut mal richtig gut anzukommen und verschafft uns Klarheit. Wir sind immer noch dankbar für unseren Van und die Möglichkeit, tagelang mit allen Annehmlichkeiten autark in der Natur zu verbringen. Weil uns das Brot ausgeht, backen wir einfach selber noch ein leckeres Weißbrot. Max schwärmt in unseren Lagerfeuergesprächen von Mittelschweden und wir profitieren von einigen seiner Erfahrungen. So langsam festigt sich die Route in unseren Köpfen. An Max‘ letztem Abend machen wir zum Abschied gemeinsam Chili sin Carne, Stockbrot am Lagerfeuer und zum Dessert einen Vanillepudding. Max steuert noch neben ein paar Zutaten zum Chili noch richtig gutes Feuerholz zum Abend bei. An dem Abend ist es richtig windstill, sodass wir zum ersten Mal von Mücken belästigt werden, als das Feuer langsam ausgeht. Am nächsten Morgen tritt Max seine Reise Richtung Heimat an. Wir sind wieder einmal sprachlos, welches Glück wir haben, immer wieder auf so tolle Menschen wie Max zu treffen. Für uns wird es Zeit, die Karten zu studieren und so langsam weiter Richtung Norwegen zu fahren. 

Wir merken, dass wir gerade gerne länger an so schönen Orten bleiben wollen, und planen das für die nächsten Wochen mit ein. Ob wir das so hinbekommen, wirst Du dann wohl im nächsten Beitrag erfahren 🙂 Wir freuen uns immer über den Austausch mit Menschen, vielleicht hast Du ja Lust, uns ein paar Zeilen dazulassen oder bei Instagram vorbeizuschauen. Dialog ist immer cooler als Monolog 🙂 

Frohes Abenteuern,
A&O

#008 Skandinavien Teil 1 – Dänemark, der Wüstenplanet

Wir sind erst ein paar Tage in Dänemark und haben schon so viele positive Überraschungen erlebt. Wer hätte Sandwüsten und Palmenstrände erwartet? Wir haben immer noch nicht das Gefühl, dass der Sommer da ist, aber das ist hoffentlich nur noch eine Frage der Zeit, oder? Tauche mit uns ein in den ersten Teil unserer Skandinavienreise. Viel Spaß beim Lesen 🙂

Voller Kalender in der Heimat

Die Zeit bei Familie und Freunden ist intensiv und vergeht wie im Flug. Verkehrte Welt. Wenn wir unterwegs sind, haben wir das Gefühl, mehr Zeit zu haben. In Deutschland haben wir Termine, verbringen viel Zeit mit den Liebsten und kommen kaum zum Arbeiten. Wir haben uns die Zeit unter anderem mit einem Hochzeitswochenende, einem Kindergeburtstag, Arztterminen und House- und Catsitting vertrieben. Das war sehr schön, aber wir sind auch irgendwie froh, wieder unterwegs zu sein. Also: Ab geht die Post nach Skandinavien.

Tschüss Deutschland, Hallo Dänemark

Nach ein paar Stunden Fahrt übernachten wir auf einem Parkplatz an einem größeren Waldgebiet. Ursprünglich wollen wir einen anderen Platz anfahren, in unmittelbarer Nähe findet allerdings eine große Hochzeitsfeier statt und wir ahnen, dass wir hier kein Auge zudrücken werden. Auf der Fahrt haben wir kurz vorher einen unscheinbaren Parkplatz hinter einer Hecke entdeckt. Hier stehen wir nicht nur perfekt gerade, sondern schlafen wie die Murmeltiere. Am nächsten Morgen frühstücken wir gemütlich und Olli erkundet den Wald mit einer Laufeinheit. Kalte Dusche hinterm Van und ab geht die wilde Fahrt. Bald überqueren wir die Grenze zu Dänemark. Wir haben über eine App einen Übernachtungsplatz an einer Autobahn gefunden. Das hört sich erstmal ungemütlich an. Daher ist die Überraschung umso größer, als wir diesen Ort erreichen. Wir fahren an der Tankstelle vorbei über den großen LKW-Parkplatz und landen an einem kleinen See, an dem, recht abgelegen, für jeden Parkplatz ein Tisch mit Bänken und Mülleimer vorhanden ist. Es hat scheinbar viel geregnet, alles ist recht schlammig. Wir parken mit dem Heck im Schlamm, was mit Frontantrieb aller Wahrscheinlichkeit nach keine Probleme verursacht. Zwei Nächte verbringen wir hier, holen Arbeit nach und genießen die Ruhe.

Palmenstrand und Wüste

Man glaubt es kaum, aber in Dänemark gibt es einen Palmenstrand. Natürlich sind die Palmen hier nicht heimisch, aber eine lustige Atmosphäre entsteht dadurch trotzdem. Uns fällt auf, dass es überall verdammt sauber ist. Insgesamt gibt es sehr viele Mülleimer, anders als in unserem Italien Abenteuer. Theoretisch kann man hier stehen, eine Übernachtungsparkgebühr von 22 € schreckt uns aber ab. Der Platz ist traumhaft, wenn man mal in so schönem Ambiente aufwachen will, das kriegen wir aber auch für Noppes hin, wenn auch vermutlich ohne Palmen. Also fahren wir nach einem Spaziergang weiter Richtung Wanderdüne in der Nähe von Skagen. Alles ist unglaublich sauber und nahezu an jeder Autobahnraststätte finden Ver- und Entsorgungsstationen für Wohnmobile. Ein Traum, wenn man das spanische und italienische Outback gewohnt ist. Alles wirkt sehr gepflegt und lädt zum Verweilen ein. In der Nähe der Wanderdüne finden wir ein tolles Plätzchen und übernachten drei Nächte. Dieser Ort ist magisch und riesig. An einigen Stellen haben wir eine rundum Aussicht auf Sand und bekommen das Gefühl, mitten in der Wüste zu sein. Es ist windig und dadurch recht kalt, aber dieser surreale Wüstenort lässt uns das immer wieder vergessen. Am Parkplatz gibt es sogar sehr gepflegte Toilettenhäuschen, mitten im Naturschutzgebiet. Abends läuft ein quirliger Fuchs durch die Gegend und sucht an den Mülltonnen nach etwas Essbarem.

Vereinigung der Meere in Skagen

Weil es nicht mehr weit ist, fahren wir nach Skagen. Der nördlichste Punkt des europäischen Festlandes! Hier treffen Nord- und Ostsee spektakulär aufeinander. Auffällig ist, dass es hier nirgends hohe Häuser gibt. Dadurch wirkt alles recht entspannt und man kann auf den ersten Blick Wohngebiet nicht von Gewerbegebiet trennen. Wir parken am Bunkermuseum, zahlen das Parkticket bequem per App und wandern mit Nala zu der berühmten Zunge, wo die Meere sich küssen. Ein Zungenkuss quasi. Natürlich ist es sau windig. Das schreckt die Touristen nicht ab, aber wir vermuten, dass dennoch für gewöhnlich mehr Menschen hier ihr Unwesen treiben. Wir begucken also in Touristenmanier intensivst das Wasser mit Stilaugen und wandern wieder zurück. Diesmal mit ordentlichem Gegenwind, sodass wir den Sand richtig schmecken können. Hach, watt schön. Auf dem Rückweg halten wir noch im Hafen von Skagen und genießen einen unglaublich deliziösen Burger mit Pommes. Die Leute sind unverschämt nett und umgänglich. Auf die Gefahr hin, dass wir uns wiederholen: Es ist überall sehr sauber. Uns fällt auf, dass der Sprit auf den Autobahnen nicht wirklich teurer ist als außerhalb.

Wald, Meer und Campingplatz in Kopenhagen

Wir bummeln durchs Land und die Sonne begleitet uns. Tolle Dörfer, es sieht aus, als hätten sich die Menschen in ganz Dänemark abgestimmt und Rasen gemäht. Natürlich kann das auch an den Midsommar Vorbereitungen liegen. Es sind sehr viele Häuser zu verkaufen. Das ist uns selbst in der Gegend um Skagen direkt am Meer aufgefallen. Wir können uns das nicht erklären, denn die Orte sind teilweise traumhaft schön und idyllisch. Vielleicht weißt Du mehr? Wir finden einen kleinen Parkplatz für WoMos an einem schönen See und wie soll es anders sein? Mülleimer und Trinkwasser gratis. Zum ersten Mal haben wir hier etwas Schwierigkeiten mit dem Satelliteninternet, stehen aber auch komplett unter Bäumen. Am See sind Schutzhütten zum Schlafen, Feuerstellen, Grills und sogar Feuerholz. Alles kostenfrei für alle. Das wirkt schon fast unglaubwürdig auf uns, aber unglaublich schön. Wir entscheiden uns, langsam mal Richtung Schweden und Norwegen zu fahren und finden einen schönen Platz am Meer. Wir waschen etwas Wäsche per Hand,  sind so gut wie allein und bleiben wieder drei Nächte. Olli musiziert in sonnigen Phasen am Strand mit der Handtrommel. Das Wetter ist immer noch durchwachsen, wir machen das Beste daraus. Wir fahren nach Kopenhagen auf einen Campingplatz und nutzen ausgiebig die Waschmaschine, um auch die Bettdecken und größere Sachen zu waschen. Auch Nalas siebter Geburtstag wird hier angemessen mit Festmahl, Massage und Turnübungen gefeiert. Wir haben beide richtig Lust auf Norwegen, könnte also passieren, dass wir da schneller landen als gedacht.

Übrigens: Noch mehr Bilder, Videos und täglichen Content unserer Abenteuer findest du auf unserem Instagram-Profil. Schau doch mal vorbei 🙂

Frohes Abenteuern,
A&O

#007 Nächster Halt: Vanlife Skandinavien

Skandinavien boomt. Ob Vanlife in Norwegen oder (Tiny-) Haus in Schweden. Nicht nur die Instagram- und YouTube-Influencer strömen scheinbar momentan nach Skandinavien, sondern auch dieser Nachbar mit den Socken in den Adiletten. Wir sind gespannt, was sich seit unserem letzten Roadtrip 2019 verändert hat, wo wir zu Midsommar sein werden und natürlich auf Dänemark und Norwegen. Hier findest Du wie gewohnt ein paar Gedanken und Erwartungen zu unserem nächsten Abenteuer. Viel Spaß beim Lesen 🙂

Damals in Schweden

2019 waren wir mit unserem Wohnwagen in Skandinavien. Schweden, um genau zu sein. Natürlich auf Campingplätzen. Wir sind ein bisschen die Westküste entlang gebummelt und haben uns in ein paar Orte richtig verliebt. Damals hatten wir den üblichen Drei-Wochen-Zeitrahmen, jetzt sind es fast drei Monate. Was erwarten wir also von dem Skandinavien Abenteuer 2024? Wir beobachten jedenfalls in den letzten Jahren einen zunehmenden Skandinavien-Boom und hoffen mal, dass wir irgendwo noch Ruhe finden und nicht überall deutsche Rentner, mit Socken in den Adiletten, Bratwurst grillen. Nichts gegen deutsche Rentner, Socken oder Adiletten, hier darf man aber immer nur zwei von vier Dingen gleichzeitig wählen. Manche Kombinationen passen einfach nicht, Darling. Ich glaub‘ wir verrennen uns hier ins falsche Thema.

Skandinavien + Vanlife = ?

Zunächst mal haben wir null Zeitdruck. Wir versuchen also nicht, wie früher, möglichst schnell irgendwo anzukommen. Also setzen wir auch nicht mit der Fähre von Fehmarn über, sondern tuckern wie es sich gehört durch Dänemark nach Schweden und Norwegen. Der Weg ist das Ziel. In Norwegen waren wir noch nie, Dänemark war damals eher Transitland. Wir haben in den letzten Jahren über Bekannte und das Internet viel über Norwegen gelernt und würden schon gerne bis zu den Lofoten kommen. Der Kontrast aus Bergen direkt am Meer macht Norwegen aus Naturliebhaber-Sicht schon sehr attraktiv. Olli liebt Trailrunning und kann sich dort austoben. Auch unsere Hündin Nala steht auf Wanderabenteuer und gemeinsame Entdeckungen. Wir erhoffen uns durch das „Jedermannsrecht“ eine etwas entspanntere Stellplatzkultur. Wir werden sehen, ob die Realität von den Erwartungen abweicht 🙂

Neue Länder, neue Abenteuer, neue Supermärkte

In unserem letzten Italien-Abenteuer haben wir schon wieder gemerkt, dass wir noch länger an schönen Orten bleiben sollten oder könnten. Dadurch, dass wir mehr oder weniger zeitliche Freiheit haben, kann man schöne Orte einfach mehr genießen anstelle von ständiger Herumfahrerei. Vielleicht bekommen wir ein bisschen was von Midsommar Festivitäten in Schweden mit. Wir sind gespannt, wie sich der Sommer in Skandinavien generell anfühlt. Wir sind neugierig, wie wir Vanlife im Norden erleben. Welche Schätze warten wohl in den Supermärkten darauf, von uns entdeckt zu werden? Damals haben wir in Schweden Zimtschnecken mit Kardamom inhaliert, als ob es kein Morgen gäbe. Schweden war schon 2019 relativ weit mit pflanzlichen Alternativen. So gab es sogar eine traditionell vegane Pastete als Brotaufstrich. Ohje, da wird man ja ganz nostalgisch. Und hungrig.. Jedenfalls freuen wir uns auch hier auf altbekanntes und neues.

Reiseziel: Sommer, Abenteuer, Natur

Eine konkrete Route? Fehlanzeige. Sonne und Sommer wär’ schon geil. Wir haben auch kein festes Ziel wie die Abruzzen in unserem Italien Abenteuer. Während wir unterwegs sind, werden wir hier und da etwas recherchieren, was für uns interessant sein könnte. Aber wie immer haben Wetter, Stellplätze und Bauchgefühl auch ein Wörtchen mitzureden. Ein bisschen mehr Raum zum Arbeiten und Schreiben wäre gut. Natürlich ist die Devise auch in diesem Abenteuer: Möglichst kein Geld zum Parken ausgeben. 

Und jetzt kommst Du ins Spiel! Lass‘ uns doch in den Kommentaren oder bei Instagram wissen, was wir unbedingt sehen sollten oder einfach nur, was Dich total begeistert hat oder wo Du gerne mal hinmöchtest 🙂

Frohes Abenteuern,
A&O

#006 Himmelfahrt nach Ligurien

In diesem Beitrag nehmen wir Dich mit auf die letzte Italien-Etappe (nach Ligurien) und geben Dir einen Einblick in die manchmal aufreibende Stellplatzsuche, denn wie versprochen gibt es bei uns nicht nur Vanlife-Romantik, sondern Alltag in allen Facetten. Geplatzte Träume, zwielichtige Typen und ein Happy End inklusive. Viel Spaß beim Lesen 🙂

Eine Nacht am Hafen

Das ist es nun, das letzte Kapitel Italien. Fürs Erste. Nach der tollen Zeit mit Leslie und Felix fahren wir nur ins Dorf hinein und bleiben eine Nacht am Hafen. Olli hat den Ort beim Laufen erkundet und es gibt mehrere Parkplätze, Mülleimer, Wasser und eine endlos lange, tolle Promenade. Wir arbeiten die meiste Zeit. Besonders abends tauchen auf dem Parkplatz wieder einige einsame Männer in Autos auf, die Löcher in die Luft starren. 

Glotzende Gauner und der Enttäuschungsmarathon

Neuer Tag, neues Glück. Wir recherchieren nach Plätzen und finden quasi an der Route Richtung Heimat ein paar schöne Orte. Wir wollen nicht super viel fahren, also schauen wir an der Küste entlang und finden knapp 200 km entfernt einen geräumigen Parkplatz am Meer zum Übernachten. Unterwegs finden wir auf der Autobahn eine Versorgungsstation für WoMos, die nicht ausgeschildert war. Das ist uns in Italien auf den Mautstraßen, aber auch oft abseits, schon oft positiv aufgefallen. Also Abwassertank leeren, Frischwasser auffüllen und weiter. Moment, ist das ein Hundeplatz mit Hindernissen und Attraktionen für Hunde? Ok. Hund auspowern und weiter. Als wir die Autobahn verlassen, fahren wir längere Zeit durch unbewohnte Natur und sumpfartige Gebiete. Leider ist der schöne Parkplatz in den Dünen aktuell gesperrt. Aber an Parkplätzen mangelt es hier nicht. Wir parken, bezahlen wieder mit der praktischen App und gehen uns mal kurz die Gegend angucken. Als wir zurückgekommen, fummeln zwei Typen an einem deutschen Auto herum und werden sofort vom ankommenden Eigentümer erwischt. Zu diesem Vorfall werden wir schon bald ausführlicher berichten. So richtig wohl fühlen wir uns nach der Sache hier nicht und fahren weiter.

Die Gegend am großen Parkplatz in der Nähe von Pisa entpuppt sich als absolute Strandtourismushochburg. So weit das Auge reicht, Schirme und Liegen. Kilometerweit Strandbuden. Da es noch nicht wirklich Saison ist, wirkt es etwas trostlos. Wir sind etwas müde, buchen das Parkticket per App. Nach einer kurzen Rast erkunden wir auch hier die Gegend und sehen hier und da wieder ein paar komische, sehr ungepflegte Menschen, die scheinbar willkürlich in der Gegend herumsitzen und alles auschecken. Ein großer Seufzer. Zehn Minuten innerer Widerstand und fokussiertes Quengeln, dann entscheiden wir weiterzufahren. Eigentlich haben wir keine Lust mehr, aber hier zu bleiben, fühlt sich nicht richtig an.

Grüne Überraschung in Ligurien

Anika findet bei der weiteren Recherche ein paar Diamanten. Besonders einer in Ligurien macht uns neugierig, denn er wird beschrieben als großer Platz in der Natur mit mehreren Plateaus. Zwar weit weg vom Strand, aber was soll’s. Die Bilder sehen toll aus. Also fahren wir los. Ohne große Umwege. Na ja, wenn man in die Karte herangezoomt hätte, dann wäre einem aufgefallen, dass man das letzte Stück nochmal schön eine Stunde Berge und Serpentinen hochfährt. So kommt es dann, dass wir unserer Lieblingsbeschäftigung nachgehen und nach einem langen Tag fahren, kurz vor Sonnenuntergang, irgendwo im Nirgendwo durch die Berge kraxeln. Wenigstens sind die Straßen leer. Natürlich knacken wir auch hier die 1000-m-Marke und fahren irgendwann wieder durch Wolken. Oder vielleicht nur Nebel. Aber Wolken klingt romantischer. Warte mal. Liegt da Schnee am Straßenrand?

Der Platz befindet sich hoch oben und die Aussicht ist in allen Richtungen der Hammer. Einige Feuerstellen und wirklich viele Möglichkeiten, auch versteckt zu stehen. Wir sind alleine hier, pünktlich zum Sonnenuntergang. Temperatur? Nur für wirklich eiserne Nudisten. Für uns erstmal Pulli, Heizung, Bettdecke und Wärmeflasche. Sternenklarer Himmel, absolute Ruhe. Der Internetempfang ist wie gewohnt super. Über unser zusätzliches, faltbares Solarpanel bekommen wir tagsüber genug Strom, um bis abends unsere Batterien vollzuladen. Zum Wochenende wird es wie gewohnt voller. Olli läuft zum nächstgelegenen Gipfel hoch und föhnt sich ordentlich die Frisur. Wahnsinnsaussicht. Ein Kommentar zu diesem Ort war sowas wie „Für Langzeitreisende ein toller Ort zum Durchatmen“ – und genau das haben wir hier auch gemacht. Nach drei Nächten geht es für uns weiter. Dieses wunderbare Gebiet entpuppt sich als weitläufiges Naturschutzgebiet mit vielen Wandermöglichkeiten und sogar Mülltonnen. Wir kommen wieder! Wir brettern durch die Schweiz, Olli geht an einer sehr gepflegten Tankstelle duschen und wir freuen uns riesig, für zwei Burger mit Pommes knapp vierzig Euro zu bezahlen. Möglicherweise handelt es sich bei zuvor geschilderter Situation in Teilen um eine geschönte Aussage, die gegebenenfalls von der Realität abweicht. Wir erreichen Deutschland und übernachten hinter der Grenze an einem Weingut welches netterweise kostenlose Parkplätze anbietet.

Nach dem Abenteuer ist vor dem Abenteuer

Damit endet unser Italien Abenteuer und damit die ersten knappen zwei Monate Vollzeit Vanlife. Wir sind immer noch verliebt in alle Ups and Downs. Im Moment erfüllt uns der alternative Lebensstil da draußen und wir müssen uns immer noch täglich angrinsen, weil wir es nicht glauben können. Wir haben die Zeit sehr genossen und ein paar echt unvergessliche Momente erlebt. Von den Bergen bis zum Meer. Wieder zurück und dreimal im Kreis gedreht. Klar, wir waren etwas blauäugig, was das Wetter angeht, und dachten, es würde wärmer werden. Dennoch haben wir durch die ganzen Eindrücke und Kontraste, und vor allen Dingen den tollen Menschen, eine sehr schöne Zeit gehabt. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrages haben wir ein paar erfüllende und gesellige Tage bei Familie und Freunden verbracht und ziehen weiter 🙂

Nächster Halt: Skandinavien
Kommst Du mit? 🙂

Frohes Abenteuern,
A & O

#005 Geheimtipp: Europas „Little Tibet“ in den Abruzzen

Randvoll gepackt geht’s endlich vom sonnigen Strand in die windige Höhen der Abruzzen. Unser Zielgebiet, Little Tibet, wie so mancher sagt, liegt auf 1.500 m Höhe. Ob es da noch warm ist und ob man dort wirklich noch Einsamkeit und Natur genießen kann, erfährst Du in diesem Beitrag 🙂

Von Bergen & Meer

Auf dem Weg zum „Little Tibet Europas“ in den Abruzzen lassen wir die blaue Adriaküste hinter uns. Es war doch gerade so schön warm. Endlich hatten wir ein paar Tage Sommerwetter. Aber das Abenteuer ruft und der Wetterbericht verheißt großräumig auch nichts Erstrebenswertes. Wir sind super neugierig. Schließlich wollten wir ursprünglich zuerst in die Berge, und haben unsere Route dann dem Wetter angepasst. Wenn Du neu hier bist, kannst Du hier den Start unserer Italienreise nachlesen.

Abenteuerfeeling beim Hochschlängeln der Serpentinen. Relativ breite Straßen, wir sehen irgendwann gar keine Autos mehr. Süße kleine Bergdörfer mit einer Handvoll Häusern thronen an den Hängen. Die Einwohner hier haben jeden Tag eine atemberaubende Aussicht. Hier und da liegt ein großer Hund am Straßenrand und schaut uns müde an. Wir fahren immer weiter hoch und irgendwann gibt es keine Dörfer mehr. Auch nicht wirklich Bäume. Das Gefühl der Hochebene wird präsenter. Wir kommen immer wieder ins Staunen, sehen immer mehr wirklich große Berge, deren Spitzen und Hänge schneebedeckt sind. Wir sind schon verdammt weit oben. Das müssen Giganten sein. Wir erreichen unseren Zielort. Unsere Erwartungen werden mehr als erfüllt. Wir stehen auf einer großen Wiese, Bergpanorama in allen Himmelsrichtungen. Natürlich ist es windig. Der Wetterbericht sagt uns, dass es nachts unter 10 Grad sein wird, tagsüber auch nicht viel wärmer. Wir sind auf alles vorbereitet und machen es uns gemütlich. Schließlich steht ja auch noch Arbeit an.

Wir genießen die Ruhe der Abruzzen

Wir nutzen die Zeit und die Einsamkeit, und spielen oft draußen mit Nala. Hier kann sie sich richtig austoben. Außer ein paar Vögeln begegnen wir hier keinen Tieren. Hier ist im Grunde auch nichts außer Wiese und Steinen 🙂 Wir machen eine kleine Wanderung, als es mal nicht ganz so windig ist. Wie zu Beginn der Italien-Reise in Deutschland freuen wir uns morgens immer wieder aufs Neue über unsere Heizung. Abends machen wir es uns unter dicken Decken im Bett so richtig gemütlich und schauen uns irgendeinen Kokolores beim Streaminganbieter an und vernichten so richtig fettige Chips. Wir bleiben zwei Nächte und fahren weiter, da wir neugierig sind, was uns noch so erwartet. Weil der Platz so schön ist, könnten wir uns vorstellen, einfach nochmal wiederzukommen, wenn wir unterwegs nichts finden. Also fahren wir weiter hoch und was sich uns offenbart, ist der schiere Wahnsinn.

Endlich wieder Blut & hoch in den Wolken

Beim Fangen der Drohne erwischt ein Rotor Olli’s Finger und reißt eine schöne Kerbe durch Fingerkuppe und Nagel. Erstmal Druckverband und das Kunstwerk einpacken. Wir genießen die windige Aussicht auf dieser riesigen Hochebene und die atemberaubenden Berge. Weiter geht’s zum Hotel Campo Imperatore auf 2130 m. An den Straßenrändern liegt noch Schnee und es ist super nebelig. Wir frieren uns das Gesäß ab und können neben dem Hotel kurz einen 1000 m tiefen Blick ins Tal auf der anderen Seite des Berges erhaschen, bevor der Nebel und die Sicht wieder komplett versperrt. Leider können wir heute von hier aus nicht auf die Hochebene blicken.

Wir fahren die Sackgasse also wieder herunter und bummeln ca. 15 Kilometer durch das große Nichts. Geröllfelder, Sand, steile Felswände und wahnsinnig breite Flussbetten säumen in den unendlichen Weiten unseren Weg. Sowas haben wir noch nicht gesehen und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Einmal sehen wir vor einem Berg in der Ferne ein winzig kleines Haus, welches sich später als vierstöckig herausstellt. Wie groß hier alles ist, kann man ohne solche Fixpunkte gar nicht mehr begreifen. Wir finden einen Parkplatz, der genau vor der Grenze des Nationalparks liegt, und übernachten hier.

Am nächsten Morgen streift ein siebenköpfiges Rudel aus Hütehunden durch den großen Canyon und checkt uns nebenbei auch nochmal aus. Was ein epischer Morgenspaziergang. Dieser Ort ist nicht zuletzt durch einen Bud Spencer und Terence Hill Film bekannt geworden. Wir wandern nach dem Frühstück in aller Einsamkeit (es lebe die Nebensaison) durch die Schluchten und das Staunen geht weiter. Nala freut sich auch immer über große, leere Flächen und rennt freudig umher. Olli geht später durch den erkundeten Teil laufen. Der Wind lässt einem die Augen trocknen und man merkt die Höhe deutlich, aber die malerischen Schluchten und Berge lassen das schnell vergessen. Auch hier ist der Internetempfang per Satellit hervorragend und wir arbeiten fleißig mit schönster Aussicht aus allen Fenstern.

Am Strand vorbei Richtung Heimat

Das richtige Wildlife bleibt uns verborgen, dafür müssten wir vermutlich tiefer in die Nationalparks. So schön es auch ist, uns geht die Kälte und der Wind nach ein paar Tagen auf den Keks. Also was? Genau. Ab zum Strand 🙂 Durch unsere Dachbox ist unser Fahrzeug 2,92 m hoch. Bisher hatten wir keine Probleme, aber das sollte sich nun ändern. Parallel zum Strand verlaufen Gleise, und die Unterführungen haben in der Regel nur eine Höhe von atemberaubenden zwei Metern. Nach ein paar Runden in dem gar nicht so schönen Ort finden wir aber eine Unterführung mit drei Metern (was haben wir geschwitzt!) und parken an einem echt schönen Plätzchen direkt am Strand. Es ist innerhalb der Woche, daher ist der Platz wie leer gefegt. Am nächsten Tag stoßen die bezaubernden Leslie und Felix zu uns, die quasi auf Jungfernfahrt mit ihrem Selbstausbau sind, und wir verbringen sehr entspannt und unterhaltsam ein paar Tage zusammen, die uns noch lange in Erinnerung bleiben werden. Die Stranddusche ganz in der Nähe funktioniert bereits und ist schweinekalt 🙂 Der Platz wird zum Wochenende voller, die Sonne knallt und es ist richtig schön warm. Wir bekommen etwas Farbe und müssen gelegentlich sogar den Schatten suchen. So haben wir uns das vorgestellt. Es gesellt sich ein weiteres deutsches Pärchen mit Baby und Hund zu uns. Ebenfalls Selbstausbau, ebenfalls sympathisch 🙂 Bei Abreise erstehen wir von einem mobilen Verkäufer ein riesengroßes, frisches Brot welches wir später so richtig genießen. So langsam geht es wieder Richtung Heimat und wir freuen uns auf die Zeit mit Familie und Freunden.

Frohes Abenteuern,
A&O

#004 Ruhelos und gesegnet in Apulien Teil 2

Ok, nach Teil eins unseres aufregenden Apulien Reiseberichts haben wir Dich mit einem ganz schönen Cliffhanger im Regen stehen lassen. Aber alles wird gut 🙂 Hier enthüllen wir wie versprochen den zweiten Teil. Erfahre, wie wir mit einem kranken Hund im Ausland umgehen und welchen schockierenden Gegenstand wir in einer einsamen Bucht finden und was das mit uns macht. Viel Spaß und fesselnde Unterhaltung!

Segen der Technologie und digitale Dankbarkeit

Was sollen wir sagen? Es lebe das Internet und die Technologie. Nicht nur bei der Stellplatzsuche in Apulien, sondern auch beim Finden von Ärzten oder eben Tierärzten ist die moderne Technologie ein Segen. Wir stöbern über Google Maps einen Tierarzt in der Nähe auf, der laut Rezensionen auch Englisch spricht und bis 20 Uhr geöffnet hat. Jackpot. Die Praxis ist voll. Todernst sagt er, dass Leute ohne Termin dann wohl morgen wiederkommen müssen. Dann lacht er und sagt, dass das für ihn schon Alltag sei, wir müssten nur etwas geduldig sein. Er macht für uns eine Überstunde. Beim Ultraschall findet er nichts außer einer Entzündung, dafür gibt es Medikamente und eine Spritze gegen die Schmerzen. Wir sollen am nächsten Tag wieder kommen, um eine Urinprobe abzugeben. Wir machen einen Spot in der Nähe ausfindig. Auf einem offiziellen Parkplatz bezahlen wir das Ticket einfach über eine App, für die am Automaten Werbung gemacht wird. Es gibt einen extra Tarif für Camper. 6,90 € bis zum nächsten Nachmittag. Endlich können wir etwas essen und schlummern alle einigermaßen glücklich und entspannt ein. Eine Urinprobe am nächsten Tag ist nicht nötig, der Arzt ist zufrieden, Nala geht es besser und wir können auf Antibiotikum verzichten. Ein Medikamenten-Nachschub ist noch nötig. Die Apotheke im Ort hat aufgrund der Nebensaison geschlossen, über WhatsApp und einer Übersetzer-App können wir aber tatsächlich das Medikament in der Apotheke in den Nachbarort bestellen.

Wir reflektieren diesen Luxus: Vor 20 Jahren wäre das alles bedeutend anstrengender gewesen. Wie ungleich viel mehr Mühe man damals gehabt haben muss. Heute macht die Technologie einem das Leben über die eigene Landesgrenze hinaus recht einfach. Man muss die Sprache nicht sprechen oder in der Gegend auskennen. Wir haben das Gefühl, in Apulien spricht auch kaum jemand Englisch. Man hat schnell alle Antworten und Lösungen beisammen und muss sich nur noch trauen, ins Abenteuer zu springen. Wir sind jedenfalls unendlich dankbar für diese Möglichkeiten. 

Auch in Spanien hatten wir bereits eine ähnliche Situation. Übers Internet machten wir in einem touristisch stark besuchten Strandort eine Ärztin aus, die laut Rezensionen auch Englisch spricht. Zu unserer Überraschung konnte sie sogar Deutsch, denn sie kam scheinbar ursprünglich aus Deutschland. Auch sie war super entspannt und lieb und hat Nala bei einer fiesen, wunden Stelle am Bein geholfen. Das Reisen mit Hund kann aufregend sein, aber bisher haben wir noch immer eine Lösung gefunden.

Jetzt, da alles wieder gut ist, fahren wir endlich mal ans Meer 🙂

Spritziger Stellplatz

Wir steigen aus. Schon lange nicht mehr haben wir einen so tollen, einsamen, sauberen Ort am Meer gefunden. Wir beide finden es richtig traumhaft und fühlen uns wohl. Zwei Stunden später liegt da eine benutzte Spritze mit einer dicken roten Flüssigkeit darin, ein paar Meter vom Van entfernt. Das Wohlgefühl schlägt sofort um. Wir haben ein komisches Gefühl und halten inne. Wie kann es sein, dass ein einzelner, kleiner Gegenstand einen so erschütternden Einfluss auf unsere Gefühlslage hat? Ein langes Gespräch darüber folgt und wir sind etwas ruhelos. An einsamen Orten findet man häufig Dinge, die erstmal abstoßend wirken. Doch viele davon sind nur Zeuge menschlicher Bedürfnisse. Menschen kommen dort hin und wollen aus den verschiedensten Gründen alleine sein. Wir gehören ja auch irgendwie dazu. Natürlich wäre es besser, würde man diese Gegenstände entsprechend entsorgen. 

Die Geschichte der Spritze wird für immer im Verborgenen bleiben. Alles, das wir dazu vermuten, ist reine Interpretation und führt im Grunde nirgendwo hin. Das Mindeste ist für uns aber, sie zu entsorgen. Wir entscheiden uns, zu bleiben und überleben nur knapp. Quatsch 🙂 Wir bereuen es nicht. Am nächsten Morgen fahren wir nochmal zur Apotheke, das Medikament für Nala holen und verzweifeln fast bei der Suche nach öffentlichen Mülleimern. Bisher scheinen die in Italien jedenfalls nicht vorhanden zu sein. Vielleicht ist das auch der Grund, warum wir auf unserer Reise bisher so viel Müll in der Natur gefunden haben. Wir werden aber noch spontan fündig und sind happy. Zur Feier des Tages gibt es noch eine selbstgemachte, vegane Lasagne. Früh aufgewacht und frisch gemacht. Olli springt zum Abschluss nochmal ins kühle Nass und ab geht die Post. Es geht endlich in die Berge. Wir machen noch einen Übernachtungs-Zwischenstopp an dem Ort, an dem wir Ioanna und Miguel getroffen haben. Wir genießen es in dem Moment, zu wissen, wo wir Wäsche waschen, Abfall entsorgen, Auto waschen, Einkaufen, Tanken und Abwasser entsorgen können. Super entspannt erledigen wir das alles noch am Vormittag und treten motiviert und vollgepackt für unser ursprünglich geplantes Berg-Abenteuer die Fahrt an.

Frohes Abenteuern,
A&O

#003 Ruhelos und gesegnet in Apulien Teil 1

Dieser Apulien Reisebericht ist natürlich wie gewohnt prall gefüllt mit Abenteuer 🙂 Aber wir erleben auch die Herausforderungen, die Reisende mit Hund unterwegs so haben und werden vor mehr als einer harten Prüfung gestellt. Viel Spaß beim Lesen und lass’ uns doch ein Kommentar da, wenn es Dir gefallen hat 🙂

Bergplatz mit Meerblick

Nach unserer Zeit mit Ioanna und Miguel fahren wir weiter Richtung Süden – Apulien, um genau zu sein. Wir kraxeln durch einspurige Serpentinen und ein kleines Dorf einen Berg an der Küste hoch und überleben nur knapp. Spaß beiseite, das war ein Abenteuer, aber die Gegend ist so abgelegen, dass man nicht mit viel Gegenverkehr rechnen muss. Außer mit Kühen, Ziegen und Hunden. Die wohnen nämlich alle da oben. Nichts ist wirklich eben an diesem tollen Ort mit Meerblick. Wir freuen uns aber über ein paar große Steine und unser einstellbares Luftfahrwerk an der Hinterachse. Einen perfekt geraden Stand bekommen wir zwar nicht hin, aber es reicht.

Diese kleine Stelle auf dem Hügel ist traumhaft, ruhig, die Aussicht ist atemberaubend. Bei der nächtlichen Gassirunde mit Nala entdeckt Olli an mehreren Büschen feuchte Stellen wie Markierungen von Tieren. Sehr frisch. Am nächsten Tag stellen wir fest, dass die Hütehunde der Ziegen und Kühe Freigang haben und die Gegend regelmäßig abchecken. Das sorgt natürlich dafür, dass wir etwas vorsichtiger sind. Das Gelände ist nicht wirklich überschaubar. Mit uns hat zwar eine der Damen liebevoll gekuschelt, die anderen beiden waren aber eher auf Distanz. Wie sie auf Nala reagieren, müssen wir nicht unbedingt herausfinden. Hätten wir uns mal einen Goldfisch gekauft.

Man sieht sich immer zweimal

Gegen Abend kommen dann nicht ganz unangemeldet die 2idiotsontour an. Wir haben tagsüber miteinander geschrieben. Die beiden waren so beeindruckt von dem Platz, dass sie den halben Tag zu uns herübergefahren sind. Unser erstes Gesprächsthema gleich nach dem Aussteigen ist der abenteuerlich steile Weg herauf. Wir kochen Nudeln in Pilzsoße für alle und die beiden freuen sich, nach der langen Fahrt nicht noch kochen zu müssen. Auch für sie gibt es keine Ausnahme an diesem herausforderndem Ort und sie verbringen die Nacht mit etwas Schießstand. So richtig entspannt sind wir wegen den 80kg Hunden immer noch nicht und fahren am nächsten Tag weiter, mit einem ganz exotischen Ziel: Campingplatz! Ioanna und Miguel bleiben noch. Über unsere Geburtstage, die recht nah aneinander liegen, gönnen wir uns ein wenig Auszeit und alle Annehmlichkeiten auf einem günstigen Campingplatz. (Warum wir als passionierte Vanlife Sparfüchse gelegentlich doch mal auf Campingplätzen stehen, kannst Du etwas ausführlicher hier nachlesen).

Schlemmereien, Ruinen und halbnackte Überraschungen

Der Campingplatz befindet sich auf einem Olivenhain mit direktem Meereszugang. Alles ist sehr einfach gehalten. Wir lieben es. Es ist ruhig und man kann auf einem kleinen Berg wandern oder wie in Ollis Fall joggen und die gesamte Bucht von hoch oben überblicken. Der Anstieg ist steil und hat alpinen Charakter. Oben gibt es Spuren einer uralten Bevölkerung namens Daunier, die dort bereits eine Million Jahre vor unserer Zeitrechnung Spuren hinterließen. Ein paar jüngere Ruinen und eine Nekropole befinden sich ebenfalls dort oben. An seinem Geburtstag springt Olli nach dem morgendlichen Yoga ins erfrischende Meer. Er sonnt sich noch einen Augenblick und bummelt am nahezu leeren Strand der Bucht zurück. Aus einiger Distanz hört er unerwartet vor sich jemanden rufen: „Wenn das nicht der einzig Wahre ist!“. Auf Deutsch?! Und dann wird Olli klar, wer da gerade sein Strandhandtuch ausbreitet: Es sind Ioanna und Miguel. Von allen Buchten in der Region kommen Sie ausgerechnet hierhin. Wir freuen uns und lachen uns über diesen Zufall kaputt. Später essen wir noch gesellig den Apfelkuchen, den Anika gebacken hat, und verabschieden die zwei, diesmal endgültig. Für Erste. Versprochen 🙂 Natürlich sind wir nicht komplett faul und arbeiten gelegentlich, waschen Wäsche und so weiter. Das Übliche eben. Anikas Geburtstag ist aufgrund eines ausgewachsenen Gewitters eher sparsam ausgefallen, allerdings gipfelte der Tag dann noch in einer original italienischen Pizza als Überraschung. Der Besitzer des Platzes hat sie netterweise in geheimer Mission organisiert.

Fleischfrei in Italien & kranker Wuff 

Nach ein paar Tagen freuen wir uns, weiterzufahren und gehen unterwegs noch einmal fürstlich Lebensmittel einkaufen. Für uns sind die Supermärkte in Ländern außerhalb Deutschlands immer ein Highlight, da wir die veganen Lebensmittel und Ersatzprodukte auskundschaften. In diesem Supermarkt waren wir noch nie. Wir finden unter anderem Datteln im Schokomantel, Pizza, eine riesengroße Focaccia, Haselnussschokolade und tatsächlich eine Art Bratwurst. Jeder Supermarkt und vor allen Dingen jedes Land sind anders ausgestattet. So findet man selten Dinge wie Wurst als Brotbelag in südländischen Ländern. Dazu werden wir beizeiten noch einen ganz eigenen Beitrag verfassen 🙂

Als wir zurück in den Van steigen, ist Nala ungewöhnlich nervös und unser Verdacht, dass es ihr nicht gut geht, bestätigt sich, als sie unvermittelt in den Van pinkelt. Wir vermuten, dass sie eine Blasenentzündung hat, da sie im Anschluss sehr häufig muss und sehr lange braucht. Es ist schon nachmittags. Wir fahren weiter und halten alle 10 Minuten an. Wir müssen einen Tierarzt finden. Die Zeit rennt uns davon. Wieder Gewitter. Während wir fahren. Nala hechelt wie wild und ist permanent in Bewegung. Dass sie Angst vor lautem Knallen hat, hilft da jetzt echt nicht weiter. Dass wir Hunger haben und müde sind, auch nicht.

Wie das Abenteuer weitergeht erfährst Du in „Ruhelos und gesegnet in Apulien Teil 2“. Abonniere unseren Newsletter oder folge uns bei Instagram, um keinen Beitrag mehr zu verpassen 🙂

Frohes Abenteuern,
A&O

#002 Paradies auf Umwegen – Überraschung an der Adriaküste

Die erste Woche Roadtrip in Italien könnte kontrastreicher nicht sein. Altstädte, Geisterstädte, gemischte Gefühle, menschenleere Strände und kaltes Meerwasser an der Adriaküste.

Kaltstart

Plötzlich kommt blitzschnell Anikas Hand unter der kuschelig warmen Decke hervor und drückt auf den Knopf der Heizung. Die Nacht auf dem Parkplatz war ruhig. Morgens 2 Grad Außentemperatur, aber in wenigen Minuten ist es warm im Van. Fertigmachen, Hunderunde, Kaffee, Frühstück, Einkaufen und ab gehts durch die Berge. Alle Gipfel verschneit. Wir fühlen uns ein wenig wie damals in Kanada. Ein Highlight vor dem Brennerpass ist eine Abfahrt mit 16 % Gefälle. Das haben wir noch nie erlebt. Wir fragen uns, wann die Bremsen versagen, kommen aber gut und ohne qualmende Bremsen unten an. Wir genießen bei der Fahrt weiter die Aussicht, fahren entspannt im Tempo der LKW, da fast überall Baustellen sind. Uns beschleicht das Gefühl, den dunklen, fast schwarzen Wolken davonzufahren. Vor uns blauer Himmel. Die kleine Temperaturanzeige im Armaturenbrett steigt langsam aber sicher. Hin und wieder regnet es. Wir machen eine Pause an einer Tankstelle. Als wir losfahren, fängt es an, Golfbälle zu hageln. Wir sehen Blitze in der Ferne. 

Bella Italia – Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?

Angekommen an unserem ersten Stellplatz in Italien, ein riesengroßer Schotterplatz an einem Schwimmbad, steigen wir aus und spüren die warmen Sonnenstrahlen auf unserer Haut. Fast 20 Grad, direkt hinter den Alpen. So haben wir uns das vorgestellt. Auf dem Parkplatz fährt gelegentlich Personal mit einem Golfcaddy entlang und leert bei Bedarf die vielen Mülleimer. Über den Bergen sehen wir die schwarze Front am Himmel, die scheinbar näher kommt. Wir stellen uns auf das Schlimmste ein. Doch wir sollten verschont bleiben. Später ist es bewölkt, sodass die Solarpaneele unsere Batterien über den Tag nicht wieder voll bekommen, aber das ist nicht schlimm, wir haben ja etwas Puffer.

All Inclusive alleine macht nicht glücklich

Nach zwei Nächten fahren wir weiter Richtung Süden, da zumindest der Wetterbericht nicht die gleichen Ziele hat wie wir. Angekommen an einem kostenlosen Stellplatz inklusive aller nötigen Versorgung, d.h. Frischwasser, Abwasserentsorgung und sogar Strom, erfreuen wir uns an dem schönen Platz und erkunden mit Nala die Gegend. Die Altstadt  am Berg, umgeben von Stadtmauern, ist sehr besonders, denn sie hat sich seit ca. 1300 n. Chr. nicht stark verändert (Okay, damals gab es da vermutlich kein Sushi). Es ist eine der wenigen uralten Städte, die nicht in irgendeinem Krieg zerstört wurden. 

Das Wetter will nicht so recht und der Platz wurde übers Wochenende brechend voll, nach zwei Nächten sind wir etwas ratlos und irgendwie knatschig und grübeln den ganzen, langen, nervigen, grauen Tag lang, was wir machen sollen. Wir wollen in die Berge, aber überall ist das Wetter in den kommenden Tagen bis Wochen eher doof, hoch oben in den Bergen vermutlich nicht besser. Da wir auch Bildmaterial produzieren wollen, ist das ungünstig. Wir erwägen kurz, einfach nach Spanien zu fahren, aber das wäre zu einfach. Die Lösung: Wir haben ja Zeit. Also fahren wir doch erst einmal am Meer entlang so weit nach Süden wie wir können und wollen, und fahren dann eben auf dem Rückweg in die Berge. Anika findet durch die einschlägigen Apps und Kartenmaterial einen Spot am Meer, an dem vermutlich jetzt in der Nebensaison nichts los ist. Das sollte sich später noch auf gruselige Art bewahrheiten. Wir schlafen noch eine Nacht, Entsorgen Wasser, Füllen Frischwasser auf, Tanken. Dann halten wir an einem Waschsalon, der sogar sonntags aufhat und Waschen und Trocknen eine riesige Ladung Wäsche. Währenddessen Frühstücken wir, Putzen den Van, Reparieren und warten ein paar Kleinigkeiten und kommen erst gegen frühen Nachmittag auf die Straße. Gar nicht schlimm, denn die Mautstraße ist am Sonntag wie leergefegt und wir fahren stundenlang mit Tempomat entspannte 95 km/h bis zum Ziel, ohne wirklich jemals bremsen zu müssen. Der Meerblick auf die italienische Adriaküste zaubert uns mehr als einmal ein Lächeln auf die Lippen.

Anika vor einem Waschsalon

Verloren in der Geisterstadt

Unser Weg führt uns durch breite, leere Straßen, die von dickem Bambus und hohem Schilf gesäumt sind. Fast ein bisschen wie in Thailand. An vielen Stellen haben Menschen Müll oder Bauschutt einfach in die Natur gekippt. Wir fahren durch ein kleines Dorf, es wirkt alles sehr konstruiert und geradlinig, irgendwie gepflegt, aber wie leer gefegt. Wir sehen und hören keinen einzigen Menschen und kein Auto auf den sehr breiten Straßen. Irgendwie postapokalyptisch. Weiter durch den Bambuswald kommen wir an einem großen Platz am Meer an. Nur eine Familie mit 3 Kindern steht in ihrem Wohnmobil hier. Sonst sind wir alleine. 50 m bis zum monströsen Strand, die türkise Adria immer in Sichtweite. Endlich freistehen. Gelegentlich kommen Autos und drehen sofort wieder um. Da hier weit und breit nichts ist, kommen vermutlich viele Leute hier her, um alleine zu sein oder um ungestört Zärtlichkeiten auszutauschen. Latexhaltige Spuren davon haben wir schon öfter an abgelegenen Orten gefunden. Der Strand ist kilometerweit wie leergefegt. Am zweiten Tag ist es so windig, dass draußen sein irgendwann stresst. Nach einem Spaziergang durch die Geisterstadt wissen wir nicht, ob wir bleiben sollen, weil das irgendwie selbst für Olli grenzwertig gruselig ist. Aber nach einiger Recherche stellen wir fest, dass die meisten Häuser und Wohnungen Ferienwohnungen sind und die leeren Bars am Strand Vorbereitungen für die wärmere Saison treffen. Über den Winter wird hier aber scheinbar alles verbarrikadiert. Wir kennen die Nebensaison aus Spanien, dass aber ganze Dörfer komplett leer stehen, haben wir so noch nicht erlebt. Am dritten Tag ist es kaum windig, es sind zwar nur 15 Grad, aber die Sonne knallt richtig, sodass wir uns endlich, neben Schreiben, Kochen, Hundebespaßung und diverser Planung in die Sonnenstühle setzen und die lang ersehnte Sonne so richtig genießen. Das komische Gefühl ist weg. Wir können loslassen und fühlen uns angekommen. 

Wir bleiben noch zwei Nächte und lernen Ioanna und Miguel von 2idiots_ontour kennen. Die beiden sind in einem Geländewagen unterwegs und kriegen das Ganze auf engstem Raum hin.  Zusammen verbringen wir draußen bei Eiseskälte die Abende bis in die Dunkelheit und lachen sehr viel. Olli war barfuß am Strand laufen und hat sich mehrfach ins 15 Grad kalte Wasser geschmissen. Vitalisierend 🙂 Als wir uns morgens verabschieden, wird der Platz voller und voller, was vermutlich am Wetter und am nahenden Wochende liegt. Auch das Meer ist bedeutend ruhiger als zuvor. Schade, dass sich unsere Wege hier schon trennen, aber für uns alle fühlt es sich richtig an. Die beiden müssen bald eine Fähre erwischen, und unser Abenteuer muss eben auch weitergehen.

Wir wünschen Euch gute Fahrt, frostfreie Nächte und unvergessliche Momente!

Frohes Abenteuern 🙂

#001 Wir suchen das Weite (in Italien?!)

Hi! Schön, dass Du da bist 🙂 Unser Italien Abenteuer nimmt fahrt auf. Wo es zuerst hingeht und wie der grobe Plan ist, erfährst Du in diesem Beitrag.

Wohnung verkauft, ab in den Van

Das erste Abenteuer in 2024 war für uns natürlich eigentlich der Wohnungsverkauf. Das Entrümpeln und unsere Jobs aufgeben. Irgendwie waren wir ganz schön im Tunnel und mussten die ganze Zeit funktionieren. Tag für Tag. Einpacken. Hier hinfahren. Dahin fahren. Wir sind mit vielen unvorhergesehenen Situationen fertig geworden, auch wenn es teilweise knapp war, haben wir es geschafft.

Unendliche Weiten – Gebirge in Italien

Nachdem wir nun zwei Wochen in Deutschland verbracht haben und zwischen den ganzen Behördengängen (yay!) etwas durchatmen konnten, haben wir uns vorgenommen, die Zeit zwischen Junggesellenabschieden und der Hochzeit von Freunden in Italien zu überbrücken. Wir waren beide noch nicht oft in Bella Italia. Eher so Abschlussfahrt – vom Umfang her. Wir wollten eigentlich nur etwas Wärme und Sonne tanken. Nach einer kurzen Überlegung der möglichen Route stießen wir, neben tollen kleinen Orten am unteren Stiefel, auf einen potenziellen Diamanten für uns. In den Bergen im Nordosten an der Adria gibt es Hochebenen, die auf Bildern so weitläufig und einsam aussehen, als ob sie aus der Mongolei stammen. Und manchmal auch wie aus einem Western. Das ist vielleicht sogar der Grund, warum dort sogar ein paar Western, unter anderem mit Bud Spencer und Terence Hill gedreht wurden. Als große Fans von Natur, Einsamkeit und Sternenhimmeln mussten wir hier nicht lange überlegen.

Tierwelt – Bären, Wölfe und Adler

Im gesamten Gebiet gibt es neben anderen Tieren (nicht viele) Braunbären, Wölfe, Gämse, Steinadler, Wanderfalken und Fischotter. Wir hoffen natürlich, ein paar Exemplare vor die Linse zu bekommen 🙂 In den Bergregionen sind viele Herden unterwegs. So sind es eher Herdenschutzhunde, nach denen wir als Fremde und Hundebesitzer besonders Ausschau halten werden. Die sind zwar meistens lieb, können aber je nach Sozialisierungsgrad auf Menschen oder Hunde durchaus mal aggressiv werden, wenn sie jemanden als Bedrohung sehen (ist ja auch ihr Job). Weil man das vorher nicht wissen kann, ist die Devise: Abstand halten. Das gilt natürlich auch für alle Wildtiere, wir sind schließlich nur zu Gast.

Reiseziel: Einsamkeit, Sonne & Meer

Dieses Abenteuer besteht also neben dem üblichen Vanlife-Krimi erstmal aus den groben Zielen: unendliche Weiten & Sonne + Meer. Wir möchten das Land für uns entdecken und freuen uns auf die neuen Eindrücke. Menschen, Tiere, Natur, (Super-) Märkte, Architektur. Wir haben in jedem Land für uns je nach Angebot unsere Essgewohnheiten angepasst und freuen uns allein schon auf das kulinarische Abenteuer, das vor uns liegt. So haben wir zum Beispiel in Südspanien sehr viele Oliven aller Couleur, Brot, Guacamole und Tomaten gegessen und haben davon auch nicht genug bekommen 🙂 Da wir nun in der Nebensaison unterwegs sind, erhoffen wir uns natürlich auch in und um Orte herum etwas Ruhe und erwarten keine Menschenmassen. Das haben wir aber auch mal bei einem Wochenende in Amsterdam gedacht, als wir dann aus der Tram direkt in eine Parade gelaufen sind, die das ganze Wochenende durch die Stadt ballerte. Wenn wir bisher eines gelernt haben: Weniger erwarten, mehr erleben, sich der Situation hingeben und weiter machen 🙂 

Fröhliches Abenteuern,
Ani, Olli & Nala 

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