Nachhaltigkeit & bewusster Konsum

Heute möchten wir ein paar unserer Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit mit Dir teilen. Es ist kein Geheimnis, dass die meisten von uns mehr konsumieren, als wir wirklich benötigen. Auch dieses Thema ist komplex und nicht vollständig in einem Blogbeitrag zu behandeln. Wir möchten wie immer Impulse setzen und inspirieren. Für ganz Motivierte gibt es im Anschluss aber weiterführende Links und Buchempfehlungen. 🙂

Grüner Wald für den Umweltschutz

Was ist Nachhaltigkeit?

Bevor wir loslegen, empfehlen wir Dir, den ersten Teil unserer Serie „Konsum und Nachhaltigkeit“ zu lesen. Der Beitrag hilft vielleicht beim Verständnis unserer Perspektive. Wie auch schon bei dem Thema Glück und Zufriedenheit, merken wir schnell, dass die Definition für Nachhaltigkeit gar nicht so einfach in einem Satz zusammenzufassen ist. Ganz allgemein gesagt bedeutet Nachhaltigkeit die Nutzung der Ressourcen bei einem möglichst gleichbleibenden Ressourcenerhalt. Einfach gesagt: Verbrenne nicht mehr Bäume in einem Jahr, als auch in einem Jahr nachwachsen

Nachhaltigkeit aus Produktsicht

Aus Produktsicht könnte man sagen, dass ein Produkt mehrere Leben hat (oder die meisten Teile des Produktes) oder es so haltbar ist, dass es sogar im besten Fall über Generationen hinweg nutzbar ist. Dabei sollte die Produktion und die Benutzung möglichst geringe bis keine Umweltbelastung darstellen. Umweltbelastungen können u.A. der Einsatz von Chemikalien sein, ein Übermaß an Energie, welche für die Erzeugung eines Produktes benötigt wird oder die Rodung von Wäldern. Sollte die Produktion unvermeidlich eine Belastung für die Umwelt darstellen, dann sollte es dafür besonders lange haltbar oder sinnvoll recyclebar sein, sodass langfristig weniger nachproduziert wird und durch die lange Haltbarkeit der Schaden an den Ressourcen gemindert wird. Aber lange Haltbarkeit ist eine Sache, wie lange wir es dann wirklich benutzen, eine ganz andere.

Nachhaltigkeit & persönlicher Konsum

Hersteller, die Wegwerfprodukte oder fragwürdige Produkte herstellen, sind eine Seite der Medaille. Die andere Seite: Ein großer Tech-Gigant mit dem Obst-Logo bietet technischen Support für Geräte im Schnitt für beachtliche 8 Jahre an und überschreitet diese selbstgesetzte Grenze sogar manchmal. So werden selbst „uralte“ Geräte mit Sicherheitsupdates und neuen Features versorgt. Der gleiche Hersteller bringt aber natürlich jährlich das neueste Phone raus. Was aber dennoch klar wird: Wir haben oft eine Wahl. Und besonders, was wir täglich konsumieren, also unsere Supermarktquittung, ist ein Wahlzettel. Nachfrage erzeugt eben auch Angebot. Wir können nicht immer in wehrlose Konsumenten und die böse Industrie denken. Das ganze Konsumkarussell ist ein komplexer Organismus, und jeder von uns spielt eine Rolle darin.

Ein neues Leben für altes Zeug

In unserem Skandinavien Abenteuer hat uns Schweden sehr inspiriert. Es ist vielerorts ganz normal, dass Menschen ihre alten Möbel, Elektrogeräte etc. auf Trödelmärkten oder sogenannten „Loppis“ anbieten, damit diese ein möglichst langes Leben haben. Brauche ich das wirklich? Kann man das reparieren? Kann ich mir das besser leihen oder gebraucht kaufen? Das sind alles Fragen, die sich viele von uns gar nicht mehr stellen. Aber sollten. Wir haben es uns in der „Wegwerfgesellschaft“ ganz schön bequem gemacht und uns so richtig an blinden Konsum gewöhnt. Gewohnheiten sind oft echt schwer zu ändern. Und bitte versteh’ das nicht als Angriff, wenn Dich das jetzt hart trifft. Vor nicht allzu langer Zeit sind nahezu täglich bei uns Pakete aus Online-Shops eingetrudelt. Wir verurteilen also niemanden oder zeigen mit dem Finger auf Dich. Zweck dieser Übung ist Inspiration. Auch wenn es vielleicht zu Beginn unangenehm sein könnte.

Verantwortung für zukünftige Generationen

Alle Eltern wollen, dass es ihren Kindern mal besser geht als Ihnen selbst. Was bedeutet überhaupt „besser“? Mehr Geld? Mehr Krempel? Größeres Haus? Oder ist unsere Gesundheit vielleicht das Ausschlaggebende? Was nutzt meinem Kind ein teurer Sportwagen, wenn es wegen meines (oder unseres) Lebensstils mit schweren Krankheiten zur Welt kommt? Wir verbraten infolge unseres Konsums Ressourcen, als ob es keinen Morgen gäbe. Stichwort „Earth Overshoot Day“. Und das ist nicht alles nur die böse Industrie. Wir tragen alle Verantwortung für das, was hier täglich passiert. Die Industrie, oder besser die ganzen großen Konzerne, bestehen am Ende auch aus irgendwelchen Menschen. Und wir müssen uns die Frage stellen, wer wir sind und für zukünftige Menschen auf der Erde sein wollen. Uns persönlich gefällt die Idee, aktiv zu handeln, Fragen zu stellen und auch mal unbequeme Gespräche zu führen, um Veränderung voranzutreiben

Bildung ist ein Schlüssel

In der heutigen Zeit kommt man sehr einfach an Informationen. Es ist eher die Frage, ob die Information qualitativ hochwertig ist. Wo unser Essen herkommt und wie es hergestellt wird, sollte kein Geheimnis sein. Einhergehend damit ist das Thema Ernährung natürlich enorm wichtig, denn wir essen und trinken täglich mehrmals. Bildung in dem Bereich zahlt sich immer doppelt und dreifach wieder aus. Persönliche Gesundheit, ressourcenschonenderer Konsum und dadurch vielleicht sogar mehr im Einklang mit seinen persönlichen Werten zu leben. In unseren Buchempfehlungen findest Du zum Beispiel den Ernährungskompass, der auch anhand von unterhaltsamen Geschichten Klarheit schafft. Das Wichtigste ist aber, dass das Buch auf einem aktuellen Stand der Wissenschaft ist und sich vieler Metastudien bedient (Studien, die viele Studien zu einem Thema oder Themenbereich zusammenfassen, um einen aussagekräftigen Schluss zu ziehen).

Alles hat seinen Preis

Beispiel gefällig? Das wird viele schockieren. Kakao, Röstkaffee und Rindfleisch führen in der Skala für den größten Wasserverbrauch pro Kilo fertiges „Produkt“ mit Abstand.

Kakao – 27.000 L
Kaffee – 21.000 L
Rindfleisch – 15.490 L

Im Vergleich:

Äpfel – 700 L
Zwiebeln – 280 L
Kartoffeln – 210 L

Und hier reden wir noch nicht über kritische Anbaugebiete, Logistik, effektive Flächennutzung, Gase durch Nutztiere oder die Rodung von Regenwald. Es gibt viel zu lernen, und die gute Nachricht ist, dass wir bereits Zugang zu diesen Informationen haben. Wir müssen wissen, was wir da tun, um bessere, bewusstere Entscheidungen zu treffen. Ein fleischfreier Tag pro Woche spart aufs Jahr gesehen 32.219 L Wasser pro Kopf – ungefähr das Äquivalent zu 1-1,5 Jahren täglich duschen. Und jetzt bekommst Du vielleicht langsam ein Verständnis dafür, was bewusster Konsum bedeutet. Die Zahlen sind pro Person ja schon irre, stell’ Dir vor, jeder in Deutschland würde nur einen fleischfreien Tag pro Woche machen. Das sind im Jahr 26.741.770.000.000 Billionen Liter Wasser. Wenn durch bewussteren Konsum, also die geminderte Nachfrage, die Anzahl der gehaltenen Tiere schrumpft, werden die Ressourcen frei für andere Dinge. Und Wasser ist aktuell noch nicht unser größtes Problem. Auch die ganze Landfläche, die für Tierfutter und Tierhaltung benötigt wird, könnte viel sinnvoller genutzt werden.

Die Lösung muss also nicht immer Verzicht sein. Aber eine Reduzierung von einigen Dingen, die wir täglich konsumieren, kann unvorstellbar positive Ausmaße erlangen. Wir haben für uns persönlich gemerkt, wie sparsam wir mit Wasser umgehen, wenn wir eine begrenzte Menge mit uns führen (Wassertank im Van). Und wir haben dadurch gelernt, wie viel Wasser wir so benötigen. Auch hier haben wir ein paar verrückte Zahlen für Dich. Dazu, und über unseren persönlichen Ansatz der Sparsamkeit, mehr im nächsten Beitrag.

Abschlussgedanken

Den einen, richtigen nachhaltigen Lebensstil gibt es vermutlich so nicht. Es ist unglaublich komplex, aber gleichzeitig gibt es einfache Dinge, die wir tun können, um die Situation zu verbessern. Aber es geht auch nicht darum, perfekt zu sein. Wir müssen einfach nur weiter machen und Veränderung akzeptieren. Und bevor jetzt jemand nervös wird: Vanlife ist nicht die Lösung für alle. Hardcore Minimalismus vielleicht auch nicht. Man könnte beim Lebensmitteleinkauf und mit geistiger Gesundheit starten. Wenn dich interessiert, warum wir teilweise blind konsumieren oder Dinge kaufen, die wir nicht brauchen, schau doch mal in dem Beitrag „Konsum – Sind wir blind?“ rein.

Wie siehst Du das? Hast Du Anregungen oder Fragen? Schreib’ es uns in die Kommentare. Übrigens: Du kannst jetzt unter dem Kommentarfeld Kommentare abonnieren. So bleibst Du auf dem Laufenden und wirst per E-Mail informiert, wenn jemand auf Deinen Kommentar, oder wahlweise alle Kommentare, antwortet.

Frohes Abenteuern,
A&O

Weiterführende Links

Zum Wasserverbrauch von Lebensmitteln findest du hier eine grafisch aufbereitete PDF von warenvergleich.de. Wir möchten noch zwei tolle Beiträge von anderen Seiten mit Dir teilen, die Dir helfen können, konkreter deinen Alltag und Konsum zu verändern. Die Menschen von Perspective Daily haben einen sehr detailierten Beitrag verfasst, danke Daniel 😁: Das sind die 9 wirksamsten Hebel für deinen persönlichen Klimaschutzplan

Und auch bei Utopia gibt es neben diesem Beitrag auch eine ganze Bibliothek an Beiträgen rund um das Thema Nachhaltigkeit:

Buchempfehlungen

Die folgenden Links sind weiterführende Empfehlungen zu dem Thema. Wir bekommen eine Provision, solltest Du ein Buch erwerben oder einen kostenlosen Probemonat bei Audible abschliessen. Für Dich enstehen dadurch keinerlei Mehrkosten😊

Bas Kast räumt in diesem höchst interessanten und unterhaltsamen Buch mit vielen Mythen rund um das Thema Ernährung auf. Welche Ernährung ist die gesündeste? Abnehmen? Was hat es mit dem Eiweißboom auf sich? Wie können wir Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und manchen Krebsarten aktiv entgegenwirken? Für uns ein Basiswerk, das jeder einmal gelesen oder gehört haben sollte.

Factfulness hat indirekt mit dem Thema Nachhaltigkeit zu tun. Denn viele Menschen glauben, dass alles immer schlimmer wird. Das Buch räumt damit auf und zeigt ebenfalls, wie der Ernährungskompass auch, anhand von aktuellsten Erkenntnissen der Wissenschaft, dass die Situation der Menschheit insgesamt immer besser wird. Zusätzlich lernen wir, wie wir im heutigen Zeitalter Daten gezielt hinterfragen und überprüfen können, um uns eine solide, eigene Meinung zu bilden und nicht bei jeder Gelegenheit Stammtischparolen zu wiederholen.

Kostenloses Hörbuch

Wenn Du noch kein Audible Konto hast, kannst Du über diesen Link eines dieser Bücher als Hörbuch (oder ein anderes ) kostenlos auf Amazon bzw. Audible erwerben. Wir bekommen von Amazon eine Provision dafür. Solltest Du bereits Amazon Prime Kunde sein, bekommst Du im Probemonat sogar zwei Hörbücher. Nach 30 Tagen (bzw. 60 Tagen bei Amazon Prime Mitgliedern) startet automatisch das reguläre Hörbuch-Abo. Das Audible-Abo kann jederzeit gekündigt werden. Nach erfolgter Kündigung behältst Du das Gratis-Hörbuch sowie alle anderen erworbenen Titel selbstverständlich. Mehr dazu kannst Du bei Audible lesen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern und um das Nutzerverhalten besser zu verstehen. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu. Auf unserer Datenschutz Seite findest du Möglichkeiten, dich von Google Tracking zu befreien.

Datenschutzerklärung
×