Vegan in Skandinavien – Erfahrungsbericht und Tipps

Einfach mal ins kalte Wasser gesprungen. Das gilt nicht nur für das europäische Nordmeer, sondern auch für das Angebot in den Supermärkten. Ob es in Skandinavien ein gutes veganes Angebot gibt, ob die Preise wirklich so hoch sind und welche Highlights wir unterwegs in den Supermärkten für uns entdeckt haben, erfährst Du in diesem Beitrag. Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung. Viel Spaß und gute Unterhaltung 🙂

In Tradition an unseren „Veganes Essen in Italien“ Beitrag möchten wir hier unsere Erfahrungen, hauptsächlich mit Supermärkten in Skandinavien, mit Dir teilen. Da wir von Dänemark bis Norwegen sehr unterschiedliche Erfahrungen in Sachen Angebot und Preis gemacht haben, werden wir in diesem Beitrag das pflanzenbasierte Angebot in jedem Land behandeln, also Dänemark, Schweden und Norwegen, und unsere Top 5 veganen Lebensmittel am Ende vorstellen. Wir waren natürlich nicht in allen Supermärkten, und das Angebot variiert ja bekanntlich auch regional. Das ist also nicht als repräsentativer Beitrag fürs ganze Land zu verstehen, sondern eben unsere Erfahrung. Wenn du das ganze Skandinavien Abenteuer verpasst hast, oder einfach mal reinstöbern möchtest, kannst Du das hier tun.

Dänemark – Alles wie in Deutschland

Fangen wir direkt mal beim Offensichtlichen an: LIDL. Wie auch schon im Italien Abenteuer haben wir hier überraschend viele Produkte gefunden. Vor allen Dingen für Brotzeiten. Das ist in deutschen Nachbarländern nicht unbedingt Standard. Es gab einen Fetakäse, Gouda, zwei, drei Schnittwurstoptionen, Burgerpatties zum Braten und sogar fertig belegte Sandwiches in zwei verschiedenen Geschmacksrichtungen. Klar, darüber brauchen wir nicht zu streiten, fertige Toastsandwiches sind immer fragwürdig. Aber in der Not, oder auf langer Reise, frisst der Teufel auch mal ein veganes Fertig-Sandwich. Aber nicht nur Anika mag die Pesto-Stulle, sondern auch Olli hält das Teil für genießbar. Ansonsten fanden wir natürlich Joghurt, in dem Fall Kokos, dunkle Schokolade und pflanzliche Milchsorten aller Couleur. Seit Italien haben wir einen gesunden Schokomilch-Fetisch entwickelt. Auch vorzügliche Schoko-Kekse adoptieren wir in den Einkaufswagen. In der Kühlung an der Kasse haben wir dann noch zwei verschiedene Sorten Eis im Hörnchen gefunden. Was ein Luxusleben.

Die Preise waren relativ nah bis identisch zu Deutschland, zumindest hatten wir bei unserem Wocheneinkauf an der Kasse keine Panikattacke. Wir waren ergänzend nur noch in einem kleineren Coop, das war aber ziemlich enttäuschend. Es gab nur Burgerpatties und pflanzliche Milch. Wir hätten gerne mehr Supermärkte auskundschaftet, aber wir haben uns leider nicht allzu lange in Dänemark aufgehalten. Ein absolutes Highlight war der vegane Burger im Skagener Hafen. Das war vermutlich, wenn auch etwas teurer, ein vollkommenes Meisterwerk und einzigartig im Geschmack. Auf dem Campingplatz in Kopenhagen gab es veganes Eis am Stiel von Magnum, das haben wir auch in Schweden so gut wie überall gefunden. Übrigens: In Dänemark haben die meisten Supermärkte auch sonntags ganz regulär geöffnet. Ein Paradies für alle Dauerreisenden oder Roadtrip-Fans.

Schweden – Schlaraffenland des Nordens

Das Thema LIDL war hier relativ identisch. Wir werden nicht von denen gesponsert oder bezahlt, aber seit wir im Van leben und durch Europa reisen, wissen wir den deutschen Discounter als zuverlässigen Versorger sehr zu schätzen. Und jetzt tauchen wir ab in den absoluten Wahnsinn. Shrimpkäse, Blauschimmelkäse, Parmesan, Tofu in allen Qualitätsstufen, eine lächerlich große Auswahl an Aufschnitt, Mayonnaise, Aioli… und das alles vegan?! Der ICA Max macht es möglich. Ein gigantischer Supermarkt, der nicht selten allein für pflanzliche Fleisch- und Käsealternativen meterlange Kühlregale bietet. Wir fanden einen geräucherten Salami-Snack und eine Haselnusscreme, die stark an Giotto erinnert. Diverse Weingummi-Mischungen, unter anderem mit Lakritz, haben auch den Weg in unseren Einkaufskorb gefunden. Bei diesem Angebot mussten wir uns schon echt bremsen. Preislich gesehen war das alles für uns relativ normal. Natürlich ist es kein Schnäppchen mehr, wenn man sich den ganzen Einkaufswagen voll knallt.  Gut, dass das Angebot an Obst und Gemüse ebenfalls himmlisch ist.

Wie in Dänemark haben die Geschäfte meistens auch sonntags geöffnet. Perfekt, wenn man die köstlichen Zimtschnecken mit Kardamom vergessen hat. Als große Burger-Fans haben wir auf der Durchreise auch mal im großen Burger Grill Franchise vorbeigeschaut und waren erstaunt, dass das Angebot hier preislich etwas günstiger war als in Deutschland. Beim Thema Burger dürfen wir die heimische Kette Sibylla nicht unerwähnt lassen. Wir haben zwar das Gefühl, dass wir in 2019 hier ein größeres veganes Angebot gesehen haben, aber es gibt dennoch einen Burger mit pflanzenbasiertem Patty. Man kann Käse und Soße abbestellen. Die Soße wurde uns netterweise mit Sriracha ersetzt, die meistens grundlegend vegan ist. Über die Touchscreens war die Bestellung etwas kompliziert, daher empfehlen wir Dir, das gegebenenfalls einfach an der Kasse persönlich zu erledigen. Englisch haben eigentlich immer alle gesprochen.

Norwegen – Ernüchterndes Angebot, hohe Preise aber gute Qualität

Norwegen war für uns eine eher unangenehme Überraschung. Fairerweise müssen wir erwähnen, dass wir natürlich weit im Hinterland unterwegs waren und auf Inseln, also den Lofoten, und wir nicht ganz sicher sind, wie repräsentativ das für Norwegen im Durchschnitt ist. Aber eines ist sicher: Die Preise in Norwegen sind anders. Wir waren in mehreren Supermärkten, sehr selten haben wir etwas Veganes zum Braten gefunden. Sogar Joghurt war schwierig zu bekommen und vegane Schokolade, also auch dunkle Schokolade, so gut wie nicht existent oder für 5 Euro pro Tafel. Über Wochen machten wir einen regelrechten Schokoladen- und Nusscreme-Entzug durch. Wir lagen lethargisch auf der Erde, schwitzten und schrien immer wieder schmerzerfüllt nach Schokolade, doch die Einheimischen entgegneten uns nur mit Spott und schallendem Gelächter. Naja, ganz so schlimm war’s dann doch nicht. Wenn man dann doch mal eine Nussnougat-Creme im Zwergentöpfchen für 5 Euro findet, überlegt man immer noch lange, aber schlussendlich muss auch das mal sein. Ein paar Tomaten kosten 5-8 euro.

Unsere Einkäufe waren in der Regel um 30-50 % teurer als in Deutschland. An der Fähre haben wir tatsächlich einen veganen Burrito mit Fritten gegönnt. Davon hätten wir aber auch tanken können. Pflanzliche Burgerpatties fanden wir eigentlich nur als Tiefkühlware. Das TK-Angebot ist aber generell ganz okay. Selbst in einem kleinen Supermarkt konnten wir etwas in der TK-Truhe finden. Den hohen Preisen zum Trotz ist uns eines aufgefallen: die Qualität. Wir hatten immer das Gefühl, dass die Lebensmittel allesamt unglaublich hochwertig waren. Die Burgerbrötchen waren bedeutend schwerer als in Deutschland und auch im Geschmack hätte man diese einfach ohne Belag essen können. Dann können wir Norwegen jetzt ja mit dem Thema Burger abschließen, wo wir schonmal da sind. Ein absolutes Highlight, welches man an vielen Tankstellen im Bistro frisch zubereitet bekommt: der Naturli Burger. Einmal konnten wir einen mit Preiselbeersoße genießen, die uns in den siebten Himmel befördert hat. Ein Meisterwerk in Biss und Saftigkeit.

Unsere Top 5 – Vegane Highlights in Skandinavien

Die Auswahl fiel uns sehr schwer. Und das ist ein gutes Zeichen 🙂 Wir haben so viel leckeres Zeug gefunden, darunter Eis und Gebäck. Die folgenden Top 5 repräsentieren Dinge, auf die wir mehrmals auf dem Skandinavien-Abenteuer zurückgreifen konnten, und uns daher immer wieder den Tag versüßt oder verherzhaft haben.

  1. Zimtschnecken mit Kardamom (ICA MAX, Schweden)
  2. Pepperoni Aufschnitt (ICA MAX, Schweden)
  3. Naturli Burger (In Bistros diverser Tankstellen, Norwegen)
  4. Aioli (ICA MAX, Schweden)
  5. Chorizo Würstchen zum Braten (ICA MAX, Schweden)

Fazit: Schweden gewinnt und.. Deutschland?!

Der Sieger ist natürlich Schweden, wenn Angebot und Preis-Leistung in die Waagschale wirft. Nach Norwegen bringt man, ob vegan oder nicht, besser Süßigkeiten wie Schokolade mit und überlegt sich vorher, ob man ein paar haltbare Dinge einpackt. Oder man spart ein bisschen extra für Lebensmittel. Dennoch sei eines erwähnt: Wem der Preis nicht so wichtig ist, der wird so manches Mal von einer Qualität belohnt, die man in Deutschland so nicht als selbstverständlich kennt. Dänemark und Schweden haben ein tolles veganes Angebot und der Fakt, dass man auch sonntags ganz normal in den Supermarkt gehen kann, ist für alle Reisenden und Roadtrip-Menschen ein absolutes Paradies. Das Skandinavien Abenteuer hat uns gezeigt, dass wir in Deutschland in Sachen pflanzliche Alternativen und vegane Lebensmittel sehr gut aufgestellt sind und dass Deutschland definitiv zu den günstigeren Ländern in Sachen Lebensmittel gehört.

Vielleicht bist Du jetzt etwas schlauer und kannst von unseren Erfahrungen profitieren. Wenn dem so ist, oder wenn Du noch etwas zum Thema „Roadtrip vegan in Skandinavien“ zu sagen hast, lass‘ es uns doch in den Kommentaren wissen! 

Wenn Du auf Reiseberichte und Vanlife Content stehst, schau doch mal in unserer Beitragsübersicht vorbei. Inspiration rund um das Thema Natur, Roadtrip und Reisen findest Du auf unserem Instagram Profil.

Frohes Abenteuern,
A&O

#014 Skandinavien Teil 7 – Roadtrip zurück in die Heimat

Das hat schon fast Roadtrip-Charakter: Im letzten Teil unseres Skandinavien-Abenteuers fahren wir von aus Norwegen durch Schweden, Dänemark und landen schon wieder in Deutschland. Unterwegs feiern wir eine Filmpremiere, alte Freunde und einen neuen Kühlschrank. Ob wir es noch schaffen, einen Elch zu sehen und wie man seinen Kühlschrank besser nicht enteisen sollte, erfährst Du in diesem Beitrag. Wir wünschen gute Unterhaltung 🙂

Zurück auf dem Festland

Wir fahren ca. vier Stunden mit der Fähre, das Meer gibt uns zwar gelegentlich einen lustigen Schwank, aber die Fahrt ist in Summe ganz entspannt. Wir nutzen die Gelegenheit, sortieren und bearbeiten Fotos und reden ausnahmsweise mal miteinander. Viele Menschen auf der Fähre schlafen in den unmöglichsten Positionen und sogar der Boardimbiss schließt irgendwann. Wir sind auch müde, aber sind durch den Dunkelheitsentzug inzwischen lange wach bleiben gewohnt. Nachdem wir die Fähre verlassen, fahren wir noch zwanzig Minuten auf einen riesengroßen Schotterparkplatz. Diesen nennen wir zwei Nächte unser Zuhause. Das Wetter ist nicht so prickelnd, kommt uns aber gelegen, denn wir haben einiges zu tun. Ein Hoch auf das Satelliteninternet.

Ein paar Tage Wildnis

Wir reißen einiges an Kilometern ab und kommen langsam Richtung Nordschweden. Auf der Fahrt sieht Olli im letzten Moment einen Elch im Augenwinkel. Der Erste. Anika hat uns zu einem versteckten Platz gelotst, an dem eine riesige, gruselige Höhle mitten im Wald so macht, was Höhlen halt so machen. Sie ist versperrt, vermutlich war das mal eine Miene. Der Eingang ist mindestens sechs Meter hoch. Überall Elchkot. Und Elchknochen. Anika findet nach Recherchen heraus, dass es hier durchaus Bären gibt. Wenigstens sind wir ganz alleine. War ja schön hier, aber am nächsten Morgen geht’s etwas weiter. Wir finden ein Plätzchen an einem riesigen See und werden zwei Tage lang von der Sonne verwöhnt. Auch hier sind kaum Menschen. Olli nutzt die Gelegenheit, um endlich mal die Glühbirnen in den Scheinwerfern zu tauschen. Unterwegs haben wir auch schon einen Schluck Öl nachgegossen, alles natürlich zu norwegischen Schnäppchenpreisen eingekauft. 

Nahtlos in Nordschweden

Wenn man die endlosen Straßen durch die ganzen Wälder so entlangfährt, merkt man gar nicht, dass man schon wieder in Schweden ist. Also, wenn die Schilder nicht wären. Wir finden unseren Lieblingssupermarkt und kaufen Lebensmittel, was das Zeug hält. In Norwegen war die vegane Auswahl in Supermärkten auf unserer Route spärlich bis nicht vorhanden. Hier gibt es wieder Schokolade, Aioli, Aufschnitt und Co zu einigermaßen normalen Preisen. Wir halten auf einem Campingplatz und buchen drei Maschinen und Trockner für die Wäsche. Natürlich machen wir auch Gebrauch von den heißen Duschen. Die Eigentümer sind überraschenderweise Deutsche. Die Waschmaschinen werden persönlich verwaltet, um dem Wahnsinn, der an solchen Orten manchmal einkehrt, vorzubeugen. Du erinnerst Dich an das Lofoten Beach Camp? Der Platz ist super schön und die Leute sind einfach nett. Es gibt sogar einen Brötchenservice, den wir nicht nutzen können, weil wir aus Versehen im Kaufrausch eine doppelte Menge an Brot gekauft haben. Das muss jetzt erstmal weg.  Es ist auch wieder Zeit, die Wasserfilter in unserem System zu wechseln. Und das lohnt sich. Plötzlich haben wir eine derart hohe Durchflussmenge, dass wir die Pumpe getrost mittels Drehzahlregel (ja, da haben wir uns was ausgetüftelt 😉 ) nochmal ein wenig herunterstellen können. Jetzt ist sie noch viel leiser. Man hört sie fast gar nicht mehr. 

Viel Einsamkeit und mutwillige Zerstörung

In den nächsten Tagen steht für uns beide viel Maloche an. Wir arbeiten an der Veröffentlichung unseres Films CALM (Hier findest du einen ausführlichen Beitrag dazu) und haben auch individuell volle Terminkalender. Wir sind einige Nächte komplett alleine auf etwas, das aussieht wie ein ehemaliges Industriegelände. Eine riesige, leere Ebene im Wald. Jedenfalls kommt hier drei Tage lang niemand her. Außer scheinbar Elche, denn überall finden wir ihre Hinterlassenschaften. Wir machen in den nächsten Tagen mehr Strecke, da wir ja so langsam wieder Richtung Deutschland unterwegs sind. Eines Abends, nach langer Fahrt und wenig Schlaf in den Vortagen, entscheidet sich Olli, den Kühlschrank zu enteisen. Mit einem Stechbeitel und einem Hammer geht das total super. Problematisch ist, wenn in dem hauchdünnen Teil, das man für ein Alufach hält, Kühlmittelleitungen verlaufen. Es zischt. Nach vier Sekunden ist das Kühlmittel durch ein winziges Loch entwichen. Wir freuen uns ganz viel, schalten den Kühlschrank aus und holen das doofe Eis da raus. Ersatz gibt es erst in Deutschland. Wir sind aber so erschöpft, dass das irgendwann auch egal ist. Die Tüte Chips muss her und Füße hochlegen ist angesagt.

Alte Freunde, neuer Kühlschrank 

Wir holen alle 1-2 Tage einen Sack Eis und verbrauchen systematisch alles, was irgendwie nicht mehr ganz so lange haltbar ist. Margarine ist ein hervorragender Temperaturanzeiger. Irgendwie sind wir mental so langsam auf Heimat eingestellt und machen wieder ordentlich Kilometer. Wir finden in den kommenden Tagen immer super schöne, grüne Spots zum Übernachten. Einen sogar, wieder mitten im Wald, an einem Naturschutzgebiet. Hier feiern wir die CALM Film Premiere (Hier geht es direkt zum Film) mit ein paar Leuten im YouTube Livechat. In den nachfolgenden Tagen sollte der Film organisch tatsächlich eine beachtliche Reichweite erzielen. Wir freuen uns sehr und feiern auf unserer Reise jeden Tag die neuen Aufrufe. In der Nähe von Stockholm bleiben wir eine Nacht bei Freunden, essen gemeinsam und quatschen viel bei Lagerfeuer und Stockbrot. Tolle Menschen, tolle Gegend, richtiges Schwedenflair. Am nächsten Morgen besorgen wir uns noch Eis für den Kühlschrank und fahren weiter. 

Von Kopenhagen bis Kassel

Die Nacht verbringen wir in der Nähe vom Flughafen Kopenhagen am Meer, die Flieger setzen im Minutentakt über unseren Köpfen zur Landung an. Die Nacht ist ruhig und wir fahren ganze 850 km bis nach Kassel, um am nächsten Morgen unseren neuen Kühlschrank abzuholen. Geiles Teil. Der neue hat Licht, eine Verrieglung und lässt sich im Innenraum viel besser konfigurieren. So hat er ein komplett entfernbares, echtes Gefrierfach. Das heißt in Zukunft: Eis-Alarm! Für uns purer Luxus. Wir treffen noch schnell René von tortuga.trip den wir seit 2021 aus Spanien kennen. Er baut grade seinen neuen alten Banktransporter aus und wohnt in der Nähe. Das können wir uns nicht entgehen lassen und freuen uns, René wiederzusehen und sein neues Projekt zu begucken. Wir trauern immer noch um den alten DüDo, das neue Zuhause auf sechs Rädern wird ihm aber in nichts nachstehen. René hat viel Erfahrung und wir sind sicher, das Ergebnis wird der Hammer. Auf Instagram dokumentiert er fast täglich seinen Ausbau. Schau‘ doch mal rein 🙂

Und hier endet unser Skandinavien Abenteuer auch schon. Die nächsten Wochen werden wir Reparaturen, Familie und Ausmisten widmen. Wir hoffen, dass wir Dich unterhalten konnten und versprechen, dass das nächste Abenteuer nicht lange auf sich warten lässt. Falls Du Dich noch nicht für den Newsletter angemeldet hast, wäre das jetzt Deine Chance, um nichts mehr zu verpassen 🙂 Aktuellere Storys und Blödsinn findest Du wie gewohnt auf Instagram.

Frohes Abenteuern,
A&O

#008 Skandinavien Teil 1 – Dänemark, der Wüstenplanet

Wir sind erst ein paar Tage in Dänemark und haben schon so viele positive Überraschungen erlebt. Wer hätte Sandwüsten und Palmenstrände erwartet? Wir haben immer noch nicht das Gefühl, dass der Sommer da ist, aber das ist hoffentlich nur noch eine Frage der Zeit, oder? Tauche mit uns ein in den ersten Teil unserer Skandinavienreise. Viel Spaß beim Lesen 🙂

Voller Kalender in der Heimat

Die Zeit bei Familie und Freunden ist intensiv und vergeht wie im Flug. Verkehrte Welt. Wenn wir unterwegs sind, haben wir das Gefühl, mehr Zeit zu haben. In Deutschland haben wir Termine, verbringen viel Zeit mit den Liebsten und kommen kaum zum Arbeiten. Wir haben uns die Zeit unter anderem mit einem Hochzeitswochenende, einem Kindergeburtstag, Arztterminen und House- und Catsitting vertrieben. Das war sehr schön, aber wir sind auch irgendwie froh, wieder unterwegs zu sein. Also: Ab geht die Post nach Skandinavien.

Tschüss Deutschland, Hallo Dänemark

Nach ein paar Stunden Fahrt übernachten wir auf einem Parkplatz an einem größeren Waldgebiet. Ursprünglich wollen wir einen anderen Platz anfahren, in unmittelbarer Nähe findet allerdings eine große Hochzeitsfeier statt und wir ahnen, dass wir hier kein Auge zudrücken werden. Auf der Fahrt haben wir kurz vorher einen unscheinbaren Parkplatz hinter einer Hecke entdeckt. Hier stehen wir nicht nur perfekt gerade, sondern schlafen wie die Murmeltiere. Am nächsten Morgen frühstücken wir gemütlich und Olli erkundet den Wald mit einer Laufeinheit. Kalte Dusche hinterm Van und ab geht die wilde Fahrt. Bald überqueren wir die Grenze zu Dänemark. Wir haben über eine App einen Übernachtungsplatz an einer Autobahn gefunden. Das hört sich erstmal ungemütlich an. Daher ist die Überraschung umso größer, als wir diesen Ort erreichen. Wir fahren an der Tankstelle vorbei über den großen LKW-Parkplatz und landen an einem kleinen See, an dem, recht abgelegen, für jeden Parkplatz ein Tisch mit Bänken und Mülleimer vorhanden ist. Es hat scheinbar viel geregnet, alles ist recht schlammig. Wir parken mit dem Heck im Schlamm, was mit Frontantrieb aller Wahrscheinlichkeit nach keine Probleme verursacht. Zwei Nächte verbringen wir hier, holen Arbeit nach und genießen die Ruhe.

Palmenstrand und Wüste

Man glaubt es kaum, aber in Dänemark gibt es einen Palmenstrand. Natürlich sind die Palmen hier nicht heimisch, aber eine lustige Atmosphäre entsteht dadurch trotzdem. Uns fällt auf, dass es überall verdammt sauber ist. Insgesamt gibt es sehr viele Mülleimer, anders als in unserem Italien Abenteuer. Theoretisch kann man hier stehen, eine Übernachtungsparkgebühr von 22 € schreckt uns aber ab. Der Platz ist traumhaft, wenn man mal in so schönem Ambiente aufwachen will, das kriegen wir aber auch für Noppes hin, wenn auch vermutlich ohne Palmen. Also fahren wir nach einem Spaziergang weiter Richtung Wanderdüne in der Nähe von Skagen. Alles ist unglaublich sauber und nahezu an jeder Autobahnraststätte finden Ver- und Entsorgungsstationen für Wohnmobile. Ein Traum, wenn man das spanische und italienische Outback gewohnt ist. Alles wirkt sehr gepflegt und lädt zum Verweilen ein. In der Nähe der Wanderdüne finden wir ein tolles Plätzchen und übernachten drei Nächte. Dieser Ort ist magisch und riesig. An einigen Stellen haben wir eine rundum Aussicht auf Sand und bekommen das Gefühl, mitten in der Wüste zu sein. Es ist windig und dadurch recht kalt, aber dieser surreale Wüstenort lässt uns das immer wieder vergessen. Am Parkplatz gibt es sogar sehr gepflegte Toilettenhäuschen, mitten im Naturschutzgebiet. Abends läuft ein quirliger Fuchs durch die Gegend und sucht an den Mülltonnen nach etwas Essbarem.

Vereinigung der Meere in Skagen

Weil es nicht mehr weit ist, fahren wir nach Skagen. Der nördlichste Punkt des europäischen Festlandes! Hier treffen Nord- und Ostsee spektakulär aufeinander. Auffällig ist, dass es hier nirgends hohe Häuser gibt. Dadurch wirkt alles recht entspannt und man kann auf den ersten Blick Wohngebiet nicht von Gewerbegebiet trennen. Wir parken am Bunkermuseum, zahlen das Parkticket bequem per App und wandern mit Nala zu der berühmten Zunge, wo die Meere sich küssen. Ein Zungenkuss quasi. Natürlich ist es sau windig. Das schreckt die Touristen nicht ab, aber wir vermuten, dass dennoch für gewöhnlich mehr Menschen hier ihr Unwesen treiben. Wir begucken also in Touristenmanier intensivst das Wasser mit Stilaugen und wandern wieder zurück. Diesmal mit ordentlichem Gegenwind, sodass wir den Sand richtig schmecken können. Hach, watt schön. Auf dem Rückweg halten wir noch im Hafen von Skagen und genießen einen unglaublich deliziösen Burger mit Pommes. Die Leute sind unverschämt nett und umgänglich. Auf die Gefahr hin, dass wir uns wiederholen: Es ist überall sehr sauber. Uns fällt auf, dass der Sprit auf den Autobahnen nicht wirklich teurer ist als außerhalb.

Wald, Meer und Campingplatz in Kopenhagen

Wir bummeln durchs Land und die Sonne begleitet uns. Tolle Dörfer, es sieht aus, als hätten sich die Menschen in ganz Dänemark abgestimmt und Rasen gemäht. Natürlich kann das auch an den Midsommar Vorbereitungen liegen. Es sind sehr viele Häuser zu verkaufen. Das ist uns selbst in der Gegend um Skagen direkt am Meer aufgefallen. Wir können uns das nicht erklären, denn die Orte sind teilweise traumhaft schön und idyllisch. Vielleicht weißt Du mehr? Wir finden einen kleinen Parkplatz für WoMos an einem schönen See und wie soll es anders sein? Mülleimer und Trinkwasser gratis. Zum ersten Mal haben wir hier etwas Schwierigkeiten mit dem Satelliteninternet, stehen aber auch komplett unter Bäumen. Am See sind Schutzhütten zum Schlafen, Feuerstellen, Grills und sogar Feuerholz. Alles kostenfrei für alle. Das wirkt schon fast unglaubwürdig auf uns, aber unglaublich schön. Wir entscheiden uns, langsam mal Richtung Schweden und Norwegen zu fahren und finden einen schönen Platz am Meer. Wir waschen etwas Wäsche per Hand,  sind so gut wie allein und bleiben wieder drei Nächte. Olli musiziert in sonnigen Phasen am Strand mit der Handtrommel. Das Wetter ist immer noch durchwachsen, wir machen das Beste daraus. Wir fahren nach Kopenhagen auf einen Campingplatz und nutzen ausgiebig die Waschmaschine, um auch die Bettdecken und größere Sachen zu waschen. Auch Nalas siebter Geburtstag wird hier angemessen mit Festmahl, Massage und Turnübungen gefeiert. Wir haben beide richtig Lust auf Norwegen, könnte also passieren, dass wir da schneller landen als gedacht.

Übrigens: Noch mehr Bilder, Videos und täglichen Content unserer Abenteuer findest du auf unserem Instagram-Profil. Schau doch mal vorbei 🙂

Frohes Abenteuern,
A&O

#007 Nächster Halt: Vanlife Skandinavien

Skandinavien boomt. Ob Vanlife in Norwegen oder (Tiny-) Haus in Schweden. Nicht nur die Instagram- und YouTube-Influencer strömen scheinbar momentan nach Skandinavien, sondern auch dieser Nachbar mit den Socken in den Adiletten. Wir sind gespannt, was sich seit unserem letzten Roadtrip 2019 verändert hat, wo wir zu Midsommar sein werden und natürlich auf Dänemark und Norwegen. Hier findest Du wie gewohnt ein paar Gedanken und Erwartungen zu unserem nächsten Abenteuer. Viel Spaß beim Lesen 🙂

Damals in Schweden

2019 waren wir mit unserem Wohnwagen in Skandinavien. Schweden, um genau zu sein. Natürlich auf Campingplätzen. Wir sind ein bisschen die Westküste entlang gebummelt und haben uns in ein paar Orte richtig verliebt. Damals hatten wir den üblichen Drei-Wochen-Zeitrahmen, jetzt sind es fast drei Monate. Was erwarten wir also von dem Skandinavien Abenteuer 2024? Wir beobachten jedenfalls in den letzten Jahren einen zunehmenden Skandinavien-Boom und hoffen mal, dass wir irgendwo noch Ruhe finden und nicht überall deutsche Rentner, mit Socken in den Adiletten, Bratwurst grillen. Nichts gegen deutsche Rentner, Socken oder Adiletten, hier darf man aber immer nur zwei von vier Dingen gleichzeitig wählen. Manche Kombinationen passen einfach nicht, Darling. Ich glaub‘ wir verrennen uns hier ins falsche Thema.

Skandinavien + Vanlife = ?

Zunächst mal haben wir null Zeitdruck. Wir versuchen also nicht, wie früher, möglichst schnell irgendwo anzukommen. Also setzen wir auch nicht mit der Fähre von Fehmarn über, sondern tuckern wie es sich gehört durch Dänemark nach Schweden und Norwegen. Der Weg ist das Ziel. In Norwegen waren wir noch nie, Dänemark war damals eher Transitland. Wir haben in den letzten Jahren über Bekannte und das Internet viel über Norwegen gelernt und würden schon gerne bis zu den Lofoten kommen. Der Kontrast aus Bergen direkt am Meer macht Norwegen aus Naturliebhaber-Sicht schon sehr attraktiv. Olli liebt Trailrunning und kann sich dort austoben. Auch unsere Hündin Nala steht auf Wanderabenteuer und gemeinsame Entdeckungen. Wir erhoffen uns durch das „Jedermannsrecht“ eine etwas entspanntere Stellplatzkultur. Wir werden sehen, ob die Realität von den Erwartungen abweicht 🙂

Neue Länder, neue Abenteuer, neue Supermärkte

In unserem letzten Italien-Abenteuer haben wir schon wieder gemerkt, dass wir noch länger an schönen Orten bleiben sollten oder könnten. Dadurch, dass wir mehr oder weniger zeitliche Freiheit haben, kann man schöne Orte einfach mehr genießen anstelle von ständiger Herumfahrerei. Vielleicht bekommen wir ein bisschen was von Midsommar Festivitäten in Schweden mit. Wir sind gespannt, wie sich der Sommer in Skandinavien generell anfühlt. Wir sind neugierig, wie wir Vanlife im Norden erleben. Welche Schätze warten wohl in den Supermärkten darauf, von uns entdeckt zu werden? Damals haben wir in Schweden Zimtschnecken mit Kardamom inhaliert, als ob es kein Morgen gäbe. Schweden war schon 2019 relativ weit mit pflanzlichen Alternativen. So gab es sogar eine traditionell vegane Pastete als Brotaufstrich. Ohje, da wird man ja ganz nostalgisch. Und hungrig.. Jedenfalls freuen wir uns auch hier auf altbekanntes und neues.

Reiseziel: Sommer, Abenteuer, Natur

Eine konkrete Route? Fehlanzeige. Sonne und Sommer wär’ schon geil. Wir haben auch kein festes Ziel wie die Abruzzen in unserem Italien Abenteuer. Während wir unterwegs sind, werden wir hier und da etwas recherchieren, was für uns interessant sein könnte. Aber wie immer haben Wetter, Stellplätze und Bauchgefühl auch ein Wörtchen mitzureden. Ein bisschen mehr Raum zum Arbeiten und Schreiben wäre gut. Natürlich ist die Devise auch in diesem Abenteuer: Möglichst kein Geld zum Parken ausgeben. 

Und jetzt kommst Du ins Spiel! Lass‘ uns doch in den Kommentaren oder bei Instagram wissen, was wir unbedingt sehen sollten oder einfach nur, was Dich total begeistert hat oder wo Du gerne mal hinmöchtest 🙂

Frohes Abenteuern,
A&O

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