Stoked&Woke Ambassadors – Rabattcode

Wir sind Ambassadors! Wir haben sehr lange überlegt, ob wir Kooperationen überhaupt machen wollen. Konsum ist ein wichtiges Thema für uns. Besonders der gedankenlose Konsum von Bekleidung ohne wirklich einen echten Bedarf zu haben ist für uns problematisch. Und wir wollen nicht noch mehr davon fördern. Wie Stoked&Woke Clothing unsere Ansprüche an eine Kooperation erfüllt, welche Umweltversprechen dahinter stecken und mit welchem Rabattcode Du 15 % sparen kannst, erfährst Du in diesem Beitrag.

Wir bezahlen alles selber.

Wir als Blogger und Content Creator werden nicht von irgendwem finanziert. Das heißt, wir kommen für alles selbst auf. Webhosting und Domain, Bildbearbeitungssoftware, Kameras etc. sind nur ein Teil von den Kosten. Und das ist auch ok. Wir haben einen Mords-Spaß hier 😁 Also stecken wir viel Zeit in unseren Blog und Instagram, und besonders beim Deeptalk steht für uns eine Mission dahinter. Trotzdem haben wir nichts dagegen, wenn wir ein bisschen was zurückbekommen, um das Projekt voranzutreiben und auch in Zukunft Inhalte nach unseren Vorstellungen schaffen zu können. 

Wie verdienen Blogger und Creator ihr Geld?

Werbung im Blog, Produkt-Placement, Kooperation. Viele Creator entwerfen eigene Kleidung und verkaufen diese, um einen Einkommensstrom zu schaffen und sich in Teilen zu refinanzieren. Das ist für uns total nachvollziehbar, und wenn man es geschickt macht, kann man da schon ein bisschen was verdienen. Wir wollten das aber nie, denn wir finden, dass es zum einen genug Kleidung auf dem Markt gibt. Zum anderen haben wir einen Partner gefunden, dessen Werte und Design einfach super gut zu dem passt, wofür wir stehen. Wir können als Ambassadors ähnliche Vorteile wie durch eine eigene Kleidungslinie nutzen und dabei auf ein bereits vorhandenes, ziemlich cooles Produktportfolio zurückgreifen. 

Stoked&Woke – Nachhaltig aus Österreich

Die beiden Gründer Lis und Kane (und Wuffi namens Bella) lieben es genauso sehr draußen zu sein wie wir. Und das spiegelt sich in all ihren Designs und Motiven wider. In den österreichischen Alpen produzieren sie selbst die Shirts mit traumhaftem Ausblick. Für die beiden ist das Bewusstsein für die Umwelt sehr wichtig. Jedes Produkt ist mit einem Umweltversprechen verbunden. Von der Pflanzung von Mangrovenbäumen bis hin zur Finanzierung von Plastikentfernung aus dem Meer. Und das hat sie für uns als Partner sehr sympathisch gemacht.

Die Vorteile auf einen Blick:

  • Bio Baumwolle und recycelte Materialien
  • Jedes Produkt ist mit einem Umweltversprechen verbunden
  • Umweltfreundliche Verpackung
  • Track you Impact“ Dashboard für Kunden
  • Hochwertige Textilien und Drucke

Im Blog von Stoked&Woke findest du noch mehr Informationen rund um das Thema Umwelt, Zertifizierung und Produktpalette.

Qualität getestet durch uns.

Und natürlich bewerben wir hier nichts, was wir nicht ausgiebig getestet haben. Der Veröffentlichung dieses Beitrages sind wochenlanges Testen der Kleidung vorausgegangen. Wir haben die Sachen bei vielen Gelegenheiten getragen und mehrfach gewaschen. Das Ergebnis: Olli hat immer noch keine bauchfreien T-Shirts. Zum Glück gibt es auch fertige Croptops im Shop. Wir sind von der Qualität absolut überzeugt.

Im Van haben wir oft weniger Kleidung dabei, häufigeres Tragen und Handwäsche hinterlassen ihre Spuren an der Kleidung. Sie ist schneller ausgeleiert und kaputt. Und wer uns kennt, weiß, dass es keine zwei Minuten dauert und mindestens einer von uns mit irgendwas Problematischem auf der Kleidung rumschlabbert. Den echten Hardcore-Langzeit-Test liefern wir Dir deswegen natürlich beizeiten hier im Blog nach.

Was für Dich drin ist.

Wir werden als Stoked&Woke Ambassadors am Gewinn der über unseren Code erworbenen Produkte beteiligt. Dein Vorteil? Du erhälst mit dem Rabattcode „beiunsshepherds1515 % Rabatt auf alles, was Du bestellst. So hast auch Du die Möglichkeit, etwas zu sparen, uns auf unserer Reise zu unterstützen und noch etwas für die Umwelt zu tun. Alternativ kannst Du auch über diesen Link direkt zum Shop kommen. Beim Checkout wird unser Rabatt angewendet. Wie wir aber so sind, möchten wir auch niemanden zur sinnlosen Shopping-Orgie motivieren.

Secondhand als Alternative.

Wie Du vielleicht aus unserer Nachhaltigkeitsserie weißt, ist uns bewusster Konsum wichtig. Wenn Du gerade sowieso Kleidung oder Outdoor Zubehör (wie z.B. Trinkflaschen) benötigst oder jemandem eine Freude machen möchtest, dann schau doch mal im Online-Shop vorbei, uns sichere Dir unseren Rabatt. 

Eine echte Alternative kann es sein, Dinge zu kaufen, die bereits produziert wurden und ihnen ein zweites Leben zu ermöglichen. Bei momox fashion (unbezahlte Werbung) haben wir schon häufiger Dinge in scheinbar neuem Zustand bekommen, und selbst wenn das Shirt nur halb so lange hält, dann können wir mit besserem Gewissen nochmal shoppen gehen, weil wir es wirklich aufgetragen haben. Aber was haben wir, also Ani und Olli, davon? Kein Geld, das stimmt. Aber es ist unglaublich schön, wenn wir wissen, dass wir jemanden zu umweltfreundlichen Entscheidungen inspiriert haben.

Ganz kostenlos kannst Du uns übrigens unterstützen, indem Du unsere Inhalte im Blog oder auf Instagram kommentierst und likest, unseren Newsletter abonnierst. 

Wie findest Du die Stoked&Woke Kleidung? Bist Du auch Team Secondhand oder geht das für Dich gar nicht? Schreib es uns in die Kommentare 🙂

Frohes Abenteuern,
A&O

Nachhaltigkeit & Vanlife

Hey Du 🙂 Willkommen zurück und damit sind wir auch schon beim letzten Teil unserer Reihe zum Thema Konsum und Nachhaltigkeit. Im ersten Teil „Konsum – Sind wir blind?“ sind wir den Treibern unseres Konsumverhaltens auf den Grund gegangen. Im zweiten Teil „Nachhaltigkeit & bewusster Konsum“ haben wir über die Möglichkeiten, die wir als Konsumenten haben, gesprochen und welchen Einfluss wir durch unseren Kassenbon nehmen können. In diesem letzten, dritten Teil möchten wir Dir nun einen Einblick in unseren alternativen Lebensstil geben und unseren Ansatz der Sparsamkeit mit Dir teilen. Und wie immer: Wir urteilen nicht über Menschen, die ein anderes Leben führen. Wir teilen hier nur unsere Perspektive mit Dir. Viel Spaß und gute Unterhaltung 🙂

Ausgangssituation

Im April 2024 haben wir unsere Wohnung verkauft und sind in unseren selbst ausgebauten Van gezogen. Wenn Dich unsere Geschichte interessiert, kannst Du hier nachlesen, wie unsere zweimonatige Auszeit für uns alles verändert hat. Obwohl wir auf knapp 6m² leben, haben wir immer noch mehr, als wir brauchen. In den meisten Ländern, z.B. in Frankreich, finden wir auf Supermarktparkplätzen Waschmaschinen. Für die Hygiene haben wir verschiedene Lösungen etabliert und greifen gerne auf die Schüssel mit warmem Wasser und einen Waschlappen zurück. Natürlich haben wir auf lange Sicht viele unserer Gewohnheiten geändert, aber das ist auch geschehen, um mehr im Einklang mit unseren persönlichen Werten wie eben z.B. Nachhaltigkeit zu leben und daher war das alles halb so wild für uns.

Unser Wasserverbrauch

Und wo wir schon beim Thema Wasser sind: Der Durchschnittsdeutsche verbraucht 121 l Trinkwasser pro Tag (Stand 2023). Unser Verbrauch? Im Schnitt ca. 20 l pro Tag pro Person. Im reinen Vanlife sogar eher 7-10 l. Die 20 l sind ein Mittelwert, der auch mit einbezieht, dass wir Waschsalons oder Duschen irgendwo anders nutzen. Wir haben in unserem DIY Campervan einen Wassertank, der 100 l fasst, und zusätzlich noch 1-2 Kanister. Wir kommen in den meisten Fällen eine Woche damit aus. Wenn wir mit unserem Wasser die Wäsche per Hand waschen und uns selbst häufiger, dann wird das auch schonmal früher Zeit zum Nachfüllen. Und natürlich duschen wir auch mal ein kleinen wenig länger, wenn wir die Möglichkeit haben. Dennoch: Die Endlichkeit unseres Wassers hat uns unseren eigenen Verbrauch bewusst gemacht und super kreativ werden lassen, wie wir für uns maximal sparsam sein können. Und das in erster Motivation aus purem Eigennutz: Wir wollten so lange wie möglich an schönen Orten stehen bleiben, ohne das Fahrzeug zu bewegen. Wenn man sehr abgelegen steht, wird man kreativ.

Kleiner Exkurs: Indirekter Wasserverbrauch

Und jetzt wird’s funky. Rechnen wir den indirekten, oder virtuellen Verbrauch mit hinein, also das Wasser, das für die Herstellung wie z.B. Lebensmittel oder Kleidung genutzt wird, benötigt der Durchschnittsmensch in Deutschland astronomische 4.000 – 7.200 l – an einem Tag. Die gute Nachricht: Das können wir aktiv reduzieren. Und zwar eine ganze Menge – auch ohne kompletten Verzicht. Wie in dieser Serie bereits angesprochen, können wir durch gebrauchte Waren und Kleidung, durch regionales Essen und fleischfreie Mahlzeiten unseren indirekten Wasserverbrauch drastisch senken. Weiterführende Links findest du in dem Beitrag „Nachhaltigkeit und bewusster Konsum“.

Pflanzenbasierte Ernährung

Über die Hälfte der landwirtschaftlich genutzten Fläche Deutschlands / in Europa wird für Tierfutter benötigt. Je nachdem, welche Quelle man hier zurate zieht, sogar bis zu 70 %. Wie viel Wasser zur „Produktion“ von Fleisch verbraucht wird, hatten wir ja schon. Aber die Tiere wollen ja auch essen. Und nicht nur die europäische Nutzung der landwirtschaftlich genutzten Flächen ist aus den Fugen geraten. Der Regenwald wird neben Palmöl auch für Tierfutter abgeholzt und abgebrannt. Und bevor jetzt jemand sagt: „Die bauen doch da Soja für Veganer an!“ – 76 % des weltweit angebauten Soja wird für Tierfutter angebaut. Uns reicht das als Motivation völlig aus, um keine tierischen Produkte mehr zu konsumieren, und weil das ein Nachhaltigkeitsbeitrag ist, lassen wir im Sinne des Oberthemas die gesundheitlichen und ethischen Aspekte mal außen vor, was in keinster Weise bedeutet, dass diese für uns persönlich nicht massiv wichtig sind. Übrigens: Pflanzenbasierte Ernährung muss nich gleichzeit super gesund bedeuten. Wer drauf steht bekommt mittlerweile auch recht schmackhaftes Fastfood 😊

Elektrizität – Ein Hoch auf Solarenergie

Es vergeht immer noch kaum ein Tag, an dem wir nicht wie kleine Kinder darüber staunen, dass wir einfach Strom aus Sonnenenergie erzeugen können. Im Van haben wir einen Batteriecomputer, der uns anzeigt, wie der Ladezustand ist und wie viel gerade „hereinkommt“. Wir haben zwei Solarpanels auf dem Dach und ein Faltpanel, welches wir flexibler an den Stand der Sonne ausrichten können. Zusätzlich ist ein Ladebooster eingebaut, sodass die Batterien während der Fahrt von der Lichtmaschine des Motors geladen werden. Das funktioniert im Grunde wie ein Generator. Zum Kochen benutzen wir ein Induktionskochfeld, da der Strom ja gratis ist. Und wenn wir absehen können, dass wir ein paar Tage aufgrund des Wetters weniger Strom durch die Sonne erzeugen können, benutzen wir auch mal einen kleinen, sparsamen gasbetriebenen Campingkocher. Gelegentlich stöpseln wir uns auf Campingplätzen oder bei Freunden bei längeren Verweilzeiten auch mal an den „Landstrom“, um die Batterien zu schonen; unbedingt nötig ist das aber eigentlich nicht. Wir können also sagen, dass wir im Hinblick auf Strom unabhängig sind. Natürlich funktioniert das alles nur so lange, wie wir Sonne haben. Da passt ein nomadischer Lebensstil ganz gut ins Bild.

Heizen – Eher nicht.

Wo wir schon beim Nomadenleben sind: Klar, Winter in Nordeuropa ist mit unserem Van eher nicht so der Bringer. Wir haben eine Dieselstandheizung, die sehr sparsam ist und sich aus dem Kfz-Tank bedient. Die würde uns auch reichen. Aber wir sind da ehrlich, monatelang die Heizung laufen zu lassen muss für uns ja gar nicht sein. Außerdem wird ein klassischer Winter auf lange Sicht schon auch unpraktisch, weil auch noch Nässe und Feuchtigkeit eine Rolle spielen. Es gibt natürlich Fahrzeuge, die darauf besser ausgelegt sind, die haben aber ’ne ganze Reihe an Nachteilen und Kosten, die das Unterfangen ziemlich unnachhaltig machen. Auch an dieser Stelle profitieren wir davon, unseren Standort wechseln zu können und über den Winter eher in wärmere Gebiete zu fahren. So müssen wir die meiste Zeit gar keine Heizung benutzen. Ein paar wenige Tankfüllungen sind auch immer noch günstiger fürs Portemonnaie als monatelang unsere ehemalige Wohnung zu heizen.

Vanlife – Leben im Auto

Schauen wir ein paar Jahre zurück. Wir haben zwei Autos, einen Wohnwagen und eine Wohnung. Das generiert alles nicht nur einen schönen Kostenapparat, sondern auch eine ganze Menge Umweltbelastung, die prinzipiell vermeidbar ist. Wir fahren mit den Autos zu unseren Arbeitsstellen und reißen ordentlich Kilometer ab. Dann ziehen wir ganz nah an Ollis Arbeitsstelle und können das schonmal halbieren. Ein Auto geben wir ab. Und den Wohnwagen auch. Dann kaufen wir allerdings auch schon den Van, der eigentlich in Wohnmobilfunktion erstmal für Urlaube gedacht ist.  Im Vergleich zu vorher und auch im Vergleich zur Statistik ist das doch recht nett. In Deutschland fahren Fahrzeughalter im Jahr 2023 durchschnittlich 12.440 km im Jahr. Für zwei Personen macht das rund 25.000 km im Jahr. Da bleiben wir locker drunter und möchten das in den nächsten Jahren weiter reduzieren. Die Kosten und die Umweltauswirkungen der Wohnung entfallen natürlich komplett. Bleibt uns mehr Geld für sinnvollere Sachen 🙂

Was können wir besser machen?

Wie schon angesprochen, möchten wir weniger fahren und noch länger an Orten verweilen. Wir müssen uns auf der Ebene des täglichen Konsums mit der Herkunft und der Herstellung der ein oder anderen Lebensmittel auseinandersetzen, und auch in Sachen Secondhand können wir definitiv noch etwas verbessern. Besonders Kunststoffverpackungen von Lebensmitteln und der damit einhergehende Müll sind uns ein Dorn im Auge. Es gibt leider für viele Produkte, wie z.B. pflanzenbasierten Joghurt, nicht viele Alternativen.  In manchen Fällen kommt für uns vorerst nur reduzierter Konsum oder Verzicht infrage. Vielleicht wäre sogar irgendwann ein Elektrovan interessant, aber wie schon ein Unbekannter einmal sagte „Das nachhaltigste Auto ist das, was du schon hast“. Wir möchten Dinge nutzen, bis sie auseinanderfallen und erst wenn eine Reparatur wirklich keinen Sinn mehr macht, über etwas Neues nachdenken. Weiterhin möchten wir in unsere persönliche Bildung investieren, denn auch das trägt in unseren Augen zur Nachhaltigkeit, oder besser der Schonung von Ressourcen bei. Bilde ich mich z.B. in gesundheitlichen Themen wie Ernährung weiter, und lebe danach, so kann ich die Ressourcen des Gesundheitssystems, und damit auch die der Gesellschaft, sparen. Bildung hilft ja meistens eh mehr, als sie schadet 😋 Uns ist auch klar, dass wir nicht für immer im Van leben werden. Aber wir werden darauf achten, dass wir auch in Zukunft möglichst sparsam leben. 

Abschlussgedanken

Ein sparsames, nomadisches Leben kann dabei helfen, Ressourcen zu schonen. Muss es aber nicht. Wir kennen Leute, die dreimal am Tag heiß im Van duschen und quasi täglich irgendwo Wasser holen müssen. Das wird am Ende mit der zusätzlichen Fahrerei auch nicht so prickelnd für das individuelle Nachhaltigkeitskonto sein. Stichwort: Bewusster Konsum. Vanlife per se also muss nicht immer sparsamer sein, wie immer kommt es darauf an, was man daraus macht. Am Ende ist es egal, wo wir uns befinden oder wie wir leben. Jeder kann auch mit kleinen Entscheidungen etwas bewegen. Im deutschen Winter ist eine Wohnung, in der man leben kann, ja auch schon echt praktisch 😁 Es geht nicht darum, alles richtigzumachen, sondern Veränderung zu akzeptieren und weiterzumachen.

Schön, dass Du dabei warst und bis hierher gelesen hast.

Danke ❤️
A & O

PS: Wenn Du Dich für Themen wie diese interessierst oder einfach nur mit uns auf die Reise kommen willst, dann kannst Du uns unterstützen, indem Du unseren Newsletter abonnierst und uns auf Instagram folgst.

Nachhaltigkeit & bewusster Konsum

Heute möchten wir ein paar unserer Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit mit Dir teilen. Es ist kein Geheimnis, dass die meisten von uns mehr konsumieren, als wir wirklich benötigen. Auch dieses Thema ist komplex und nicht vollständig in einem Blogbeitrag zu behandeln. Wir möchten wie immer Impulse setzen und inspirieren. Für ganz Motivierte gibt es im Anschluss aber weiterführende Links und Buchempfehlungen. 🙂

Was ist Nachhaltigkeit?

Bevor wir loslegen, empfehlen wir Dir, den ersten Teil unserer Serie „Konsum und Nachhaltigkeit“ zu lesen. Der Beitrag hilft vielleicht beim Verständnis unserer Perspektive. Wie auch schon bei dem Thema Glück und Zufriedenheit, merken wir schnell, dass die Definition für Nachhaltigkeit gar nicht so einfach in einem Satz zusammenzufassen ist. Ganz allgemein gesagt bedeutet Nachhaltigkeit die Nutzung der Ressourcen bei einem möglichst gleichbleibenden Ressourcenerhalt. Einfach gesagt: Verbrenne nicht mehr Bäume in einem Jahr, als auch in einem Jahr nachwachsen

Nachhaltigkeit aus Produktsicht

Aus Produktsicht könnte man sagen, dass ein Produkt mehrere Leben hat (oder die meisten Teile des Produktes) oder es so haltbar ist, dass es sogar im besten Fall über Generationen hinweg nutzbar ist. Dabei sollte die Produktion und die Benutzung möglichst geringe bis keine Umweltbelastung darstellen. Umweltbelastungen können u.A. der Einsatz von Chemikalien sein, ein Übermaß an Energie, welche für die Erzeugung eines Produktes benötigt wird oder die Rodung von Wäldern. Sollte die Produktion unvermeidlich eine Belastung für die Umwelt darstellen, dann sollte es dafür besonders lange haltbar oder sinnvoll recyclebar sein, sodass langfristig weniger nachproduziert wird und durch die lange Haltbarkeit der Schaden an den Ressourcen gemindert wird. Aber lange Haltbarkeit ist eine Sache, wie lange wir es dann wirklich benutzen, eine ganz andere.

Nachhaltigkeit & persönlicher Konsum

Hersteller, die Wegwerfprodukte oder fragwürdige Produkte herstellen, sind eine Seite der Medaille. Die andere Seite: Ein großer Tech-Gigant mit dem Obst-Logo bietet technischen Support für Geräte im Schnitt für beachtliche 8 Jahre an und überschreitet diese selbstgesetzte Grenze sogar manchmal. So werden selbst „uralte“ Geräte mit Sicherheitsupdates und neuen Features versorgt. Der gleiche Hersteller bringt aber natürlich jährlich das neueste Phone raus. Was aber dennoch klar wird: Wir haben oft eine Wahl. Und besonders, was wir täglich konsumieren, also unsere Supermarktquittung, ist ein Wahlzettel. Nachfrage erzeugt eben auch Angebot. Wir können nicht immer in wehrlose Konsumenten und die böse Industrie denken. Das ganze Konsumkarussell ist ein komplexer Organismus, und jeder von uns spielt eine Rolle darin.

Ein neues Leben für altes Zeug

In unserem Skandinavien Abenteuer hat uns Schweden sehr inspiriert. Es ist vielerorts ganz normal, dass Menschen ihre alten Möbel, Elektrogeräte etc. auf Trödelmärkten oder sogenannten „Loppis“ anbieten, damit diese ein möglichst langes Leben haben. Brauche ich das wirklich? Kann man das reparieren? Kann ich mir das besser leihen oder gebraucht kaufen? Das sind alles Fragen, die sich viele von uns gar nicht mehr stellen. Aber sollten. Wir haben es uns in der „Wegwerfgesellschaft“ ganz schön bequem gemacht und uns so richtig an blinden Konsum gewöhnt. Gewohnheiten sind oft echt schwer zu ändern. Und bitte versteh’ das nicht als Angriff, wenn Dich das jetzt hart trifft. Vor nicht allzu langer Zeit sind nahezu täglich bei uns Pakete aus Online-Shops eingetrudelt. Wir verurteilen also niemanden oder zeigen mit dem Finger auf Dich. Zweck dieser Übung ist Inspiration. Auch wenn es vielleicht zu Beginn unangenehm sein könnte.

Verantwortung für zukünftige Generationen

Alle Eltern wollen, dass es ihren Kindern mal besser geht als Ihnen selbst. Was bedeutet überhaupt „besser“? Mehr Geld? Mehr Krempel? Größeres Haus? Oder ist unsere Gesundheit vielleicht das Ausschlaggebende? Was nutzt meinem Kind ein teurer Sportwagen, wenn es wegen meines (oder unseres) Lebensstils mit schweren Krankheiten zur Welt kommt? Wir verbraten infolge unseres Konsums Ressourcen, als ob es keinen Morgen gäbe. Stichwort „Earth Overshoot Day“. Und das ist nicht alles nur die böse Industrie. Wir tragen alle Verantwortung für das, was hier täglich passiert. Die Industrie, oder besser die ganzen großen Konzerne, bestehen am Ende auch aus irgendwelchen Menschen. Und wir müssen uns die Frage stellen, wer wir sind und für zukünftige Menschen auf der Erde sein wollen. Uns persönlich gefällt die Idee, aktiv zu handeln, Fragen zu stellen und auch mal unbequeme Gespräche zu führen, um Veränderung voranzutreiben

Bildung ist ein Schlüssel

In der heutigen Zeit kommt man sehr einfach an Informationen. Es ist eher die Frage, ob die Information qualitativ hochwertig ist. Wo unser Essen herkommt und wie es hergestellt wird, sollte kein Geheimnis sein. Einhergehend damit ist das Thema Ernährung natürlich enorm wichtig, denn wir essen und trinken täglich mehrmals. Bildung in dem Bereich zahlt sich immer doppelt und dreifach wieder aus. Persönliche Gesundheit, ressourcenschonenderer Konsum und dadurch vielleicht sogar mehr im Einklang mit seinen persönlichen Werten zu leben. In unseren Buchempfehlungen findest Du zum Beispiel den Ernährungskompass, der auch anhand von unterhaltsamen Geschichten Klarheit schafft. Das Wichtigste ist aber, dass das Buch auf einem aktuellen Stand der Wissenschaft ist und sich vieler Metastudien bedient (Studien, die viele Studien zu einem Thema oder Themenbereich zusammenfassen, um einen aussagekräftigen Schluss zu ziehen).

Alles hat seinen Preis

Beispiel gefällig? Das wird viele schockieren. Kakao, Röstkaffee und Rindfleisch führen in der Skala für den größten Wasserverbrauch pro Kilo fertiges „Produkt“ mit Abstand.

Kakao – 27.000 L
Kaffee – 21.000 L
Rindfleisch – 15.490 L

Im Vergleich:

Äpfel – 700 L
Zwiebeln – 280 L
Kartoffeln – 210 L

Und hier reden wir noch nicht über kritische Anbaugebiete, Logistik, effektive Flächennutzung, Gase durch Nutztiere oder die Rodung von Regenwald. Es gibt viel zu lernen, und die gute Nachricht ist, dass wir bereits Zugang zu diesen Informationen haben. Wir müssen wissen, was wir da tun, um bessere, bewusstere Entscheidungen zu treffen. Ein fleischfreier Tag pro Woche spart aufs Jahr gesehen 32.219 L Wasser pro Kopf – ungefähr das Äquivalent zu 1-1,5 Jahren täglich duschen. Und jetzt bekommst Du vielleicht langsam ein Verständnis dafür, was bewusster Konsum bedeutet. Die Zahlen sind pro Person ja schon irre, stell’ Dir vor, jeder in Deutschland würde nur einen fleischfreien Tag pro Woche machen. Das sind im Jahr 26.741.770.000.000 Billionen Liter Wasser. Wenn durch bewussteren Konsum, also die geminderte Nachfrage, die Anzahl der gehaltenen Tiere schrumpft, werden die Ressourcen frei für andere Dinge. Und Wasser ist aktuell noch nicht unser größtes Problem. Auch die ganze Landfläche, die für Tierfutter und Tierhaltung benötigt wird, könnte viel sinnvoller genutzt werden.

Die Lösung muss also nicht immer Verzicht sein. Aber eine Reduzierung von einigen Dingen, die wir täglich konsumieren, kann unvorstellbar positive Ausmaße erlangen. Wir haben für uns persönlich gemerkt, wie sparsam wir mit Wasser umgehen, wenn wir eine begrenzte Menge mit uns führen (Wassertank im Van). Und wir haben dadurch gelernt, wie viel Wasser wir so benötigen. Auch hier haben wir ein paar verrückte Zahlen für Dich. Dazu, und über unseren persönlichen Ansatz der Sparsamkeit, mehr im nächsten Beitrag.

Abschlussgedanken

Den einen, richtigen nachhaltigen Lebensstil gibt es vermutlich so nicht. Es ist unglaublich komplex, aber gleichzeitig gibt es einfache Dinge, die wir tun können, um die Situation zu verbessern. Aber es geht auch nicht darum, perfekt zu sein. Wir müssen einfach nur weiter machen und Veränderung akzeptieren. Und bevor jetzt jemand nervös wird: Vanlife ist nicht die Lösung für alle. Hardcore Minimalismus vielleicht auch nicht. Man könnte beim Lebensmitteleinkauf und mit geistiger Gesundheit starten. Wenn dich interessiert, warum wir teilweise blind konsumieren oder Dinge kaufen, die wir nicht brauchen, schau doch mal in dem Beitrag „Konsum – Sind wir blind?“ rein.

Wie siehst Du das? Hast Du Anregungen oder Fragen? Schreib’ es uns in die Kommentare. Übrigens: Du kannst jetzt unter dem Kommentarfeld Kommentare abonnieren. So bleibst Du auf dem Laufenden und wirst per E-Mail informiert, wenn jemand auf Deinen Kommentar, oder wahlweise alle Kommentare, antwortet.

Frohes Abenteuern,
A&O

Weiterführende Links

Zum Wasserverbrauch von Lebensmitteln findest du hier eine grafisch aufbereitete PDF von warenvergleich.de. Wir möchten noch zwei tolle Beiträge von anderen Seiten mit Dir teilen, die Dir helfen können, konkreter deinen Alltag und Konsum zu verändern. Die Menschen von Perspective Daily haben einen sehr detailierten Beitrag verfasst, danke Daniel 😁: Das sind die 9 wirksamsten Hebel für deinen persönlichen Klimaschutzplan

Und auch bei Utopia gibt es neben diesem Beitrag auch eine ganze Bibliothek an Beiträgen rund um das Thema Nachhaltigkeit:

Buchempfehlungen

Die folgenden Links sind weiterführende Empfehlungen zu dem Thema. Wir bekommen eine Provision, solltest Du ein Buch erwerben oder einen kostenlosen Probemonat bei Audible abschliessen. Für Dich enstehen dadurch keinerlei Mehrkosten😊

Bas Kast räumt in diesem höchst interessanten und unterhaltsamen Buch mit vielen Mythen rund um das Thema Ernährung auf. Welche Ernährung ist die gesündeste? Abnehmen? Was hat es mit dem Eiweißboom auf sich? Wie können wir Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und manchen Krebsarten aktiv entgegenwirken? Für uns ein Basiswerk, das jeder einmal gelesen oder gehört haben sollte.

Factfulness hat indirekt mit dem Thema Nachhaltigkeit zu tun. Denn viele Menschen glauben, dass alles immer schlimmer wird. Das Buch räumt damit auf und zeigt ebenfalls, wie der Ernährungskompass auch, anhand von aktuellsten Erkenntnissen der Wissenschaft, dass die Situation der Menschheit insgesamt immer besser wird. Zusätzlich lernen wir, wie wir im heutigen Zeitalter Daten gezielt hinterfragen und überprüfen können, um uns eine solide, eigene Meinung zu bilden und nicht bei jeder Gelegenheit Stammtischparolen zu wiederholen.

Kostenloses Hörbuch

Wenn Du noch kein Audible Konto hast, kannst Du über diesen Link eines dieser Bücher als Hörbuch (oder ein anderes ) kostenlos auf Amazon bzw. Audible erwerben. Wir bekommen von Amazon eine Provision dafür. Solltest Du bereits Amazon Prime Kunde sein, bekommst Du im Probemonat sogar zwei Hörbücher. Nach 30 Tagen (bzw. 60 Tagen bei Amazon Prime Mitgliedern) startet automatisch das reguläre Hörbuch-Abo. Das Audible-Abo kann jederzeit gekündigt werden. Nach erfolgter Kündigung behältst Du das Gratis-Hörbuch sowie alle anderen erworbenen Titel selbstverständlich. Mehr dazu kannst Du bei Audible lesen.

Konsum – Sind wir blind?

In diesem Beitrag, oder besser in dieser Serie zu Konsum und Nachhaltigkeit, beleuchten wir die Treiber für unseren reduzierten Lebensstil. Auch, wenn in dieser Serie eine gewisse Gesellschaftskritik mitschwingt, möchten wir niemanden verurteilen. Wir selbst haben den Großteil unseres Lebens ein stark konsumorientiertes Leben geführt und möchten andere Menschen motivieren und inspirieren, ein bewussteres Leben zu führen. Lass’ uns also gemeinsam das Thema Konsum ergründen 🙂

Identifikation durch Gegenstände

„Von dem Geld, das wir nicht haben, kaufen wir Dinge, die wir nicht brauchen, um Leuten zu imponieren, die wir nicht mögen“ – Fightclub

Wir glauben ja schnell, dass uns Gegenstände erfolgreich oder besonders machen. Und dann spielen wir Rollen. Zum Beispiel glaubt Sören, dass ein erfolgreicher Mann eine teure Uhr haben muss, immer im Anzug herumläuft und mit Geld nur so um sich schmeißt. Wer viel hat, ist viel wert. Die Religion: Geld. Das Gebet: Konsum. Sören möchte gerne reich sein, weil er glaubt, dass dann alles besser ist. Zum Thema Zufriedenheit und Glück haben wir ja bereits einen Beitrag geschrieben, der könnte an dieser Stelle durchaus interessant für Dich sein. Also fängt Sören an, dieses Image zu leben. Sich über das Zeug zu identifizieren. Und er glaubt, dass, wenn andere seine Uhr sehen, sich denken „Bohr ist der reich ey!“. Das muss aber gar nicht zwingend sein. Das ist alles nur in Sörens Kopf. Aber ein paar andere Sörens spielen das mit. „Guck mal, der hat ’ne teure Uhr. Der muss reich sein!“ Das ist Fasching in Höchstform. Oder Tina. Tina möchte Yoga machen. Schließlich machen das die ganzen super schlanken sexy Leute auch. Tina kauft eine teure Yogamatte, fünf Paar Leggings und einen 12-Monate-Online-Kurs in Vorkasse. Tina glaubt, dass sie damit schneller zu ihrem Ideal kommt. Aber die Realität kennen wir alle. Mit der Wagenladung voller Krempel kommt Tina keinen Meter weiter. Denn sie müsste selbst etwas tun, um die Situation zu verändern. Hunderte und tausende Wiederholungen von Übungen. Eine Änderung im Lebensstil. Das ginge auch alles in Unterhose.

Es ist einfacher, irgendeinen Kram zu kaufen und sich vorzugaukeln, man ist jetzt eine Yogini, als selbst Arbeit zu investieren. Und Tina will vielleicht auch gar nicht wirklich Yoga machen. Tina will eigentlich schlank und sexy sein und am liebsten das Gesicht und das Leben der Yogatrainerin haben. Weil Tina glaubt, dass es ihr dann besser geht und das andere Leben eh viel lebenswerter ist. Tina sieht gar nicht, dass sie einzigartig und wunderschön ist. Sie ist gut so, wie sie ist. Aber irgendwelche temporären Schönheitsideale, tägliche mediale Gehirnwäsche und nicht zuletzt wir, also alle, die das mitspielen, haben sie davon überzeugt. So wie es jetzt ist, ist es nie gut. Wir wollen, nein brauchen, immer mehr und beim nächsten Mal bin ich dann bestimmt wirklich glücklich oder zufrieden. Oder vielleicht nur ein kleines bisschen glücklicher. Soweit hat es unsere Gesellschaft, die Werbung, aber auch unser unbewusstes Leben und Handeln gebracht. 

Unsere persönliche Konsumspirale

Wir machen einen Job, der uns zwar gefällt, aber uns irgendwie nicht erfüllt. Wir haben nach Jahren der finanziellen Achterbahnfahrt mittlerweile ein gutes Einkommen und können uns viele Annehmlichkeiten wie eine schöne Eigentumswohnung, zwei Autos und essen gehen leisten. Urlaub ist auch kein Problem. Oft kommen wir erschöpft von der Arbeit, sind antriebslos und versuchen so gut es geht, die häuslichen und ehelichen Pflichten zu erfüllen. Insgesamt fühlen wir einen gewissen Widerstand in uns. Wir fühlen uns fremdbestimmt. Abends auf der Couch bestellen wir uns nahezu täglich irgendwelche Kinkerlitzchen für die Küche oder Deko oder Klamotten. Das gibt uns ein gutes Gefühl. Viele Dinge lassen sich nicht reparieren, also wird fleißig auch beim kleinsten Kratzer Ersatz gekauft. Und auch, wenn der Tag mal so richtig kacke war, belohnen wir uns mit Shopping oder gehen Essen. Das haben wir uns ja schließlich verdient. Irgendwann fragen wir uns, ob das jetzt langfristig so weitergeht und der Gedanke lässt uns erschaudern. Wir können uns nicht vorstellen, so weiterzumachen. Zum einen, weil wir mit unserer Lebenszeit mehr anfangen wollen, als irgendeinen Job zu machen und die Freizeit nur noch mit Konsumieren zu verbringen. Zum anderen, weil wir schon länger ein gewisses Bewusstsein für die Endlichkeit von Ressourcen entwickelt haben und es einfach gruselig ist, wie viel Krempel wir anhäufen. Die Menge an Plastik. Wie günstig das alles ist. Wie viele Menschen und Tiere für einen kurzen Augenblick der Befriedigung oder Unterhaltung ausgebeutet werden. Nichts hat für uns einen richtigen Wert mehr. Wegwerfgesellschaft. Wie konnte es überhaupt so weit kommen?

Konsum: Echter und unechter Bedarf

Unter „echtem“ Bedarf verstehen wir neben der Befriedigung der Grundbedürfnisse wie Essen, Trinken, Dach über dem Kopf etc. auch Dinge wie ein Transportmittel, ein Telefon, eine Waschmaschine oder einen Staubsauger, die für die entsprechende Lebenssituation notwendig sind. Diese Dinge sind im Grunde schon nicht mehr lebensnotwendig, aber eine enorme Hilfe und stellen einen Zugewinn an Lebensqualität dar. Und diese Dinge sind durchaus variabel. Ein Farmer im Outback Kanadas benötigt vielleicht andere Dinge als ein Büroangestellter in einer deutschen Großstadt. Und hast Du schon eine Idee, was wir jetzt mit „unechtem“ Bedarf meinen? Im Grunde alles, was über den echten Bedarf hinausgeht. Das ist prinzipiell auch schon die Tüte Chips, aber darum geht es uns hier gar nicht. Die kaufen wir auch viel zu oft 🥸 Vielmehr darum, dass zum Beispiel zwei Menschen auf 150 m²  leben, oder zwei Menschen vier Autos besitzen, oder jemand sich alle drei Monate ein neues Smartphone kauft, nur weil es neuer ist. Das befriedigt sehr wahrscheinlich sogar auch gewisse Bedürfnisse, wie wir gleich aber noch sehen werden handelt es sich hierbei wahrscheinlich nur um eine Ersatzbefriedigung und kann langfristig furchtbar unbefriedigend werden.

Was steckt hinter dem blinden Konsum?

„Konsumkultur dient als Ersatzbefriedigung von Bedürfnissen“ – Marshall B. Rosenberg

Viele Menschen kaufen jedes Jahr mindestens ein neues Handy. Alle paar Jahre ein neues Auto. Wir entscheiden schon lange nicht mehr auf der Basis von echtem Bedarf und Notwendigkeit. Hä? Wieso kaufen wir denn dann Dinge? Das Thema ist mal wieder sehr komplex, und wir erheben deshalb keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Schonmal ’nen schlechten Tag gehabt und im Anschluss Fastfood gegessen? Trostpflaster. Manche sagen dann „Das habe ich mir heute verdient“. Was wir hier tun, ist aber, dass wir ein Bedürfnis haben. Nach Belohnung. Nach Trost. Was auch immer. Wahrscheinlich haben wir eine unserer persönlichen Grenzen (die uns selbst manchmal gar nicht bewusst sind) überschritten und keine Pause gemacht oder zu viel gearbeitet und sind dadurch gestresst und fühlen uns erschöpft. Wir wollen uns entspannen und uns wieder gut fühlen. Manche tun das über Essen, einige über Alkohol und Nikotin, andere durch Sex. Manchmal ist es Langeweile, das Bedürfnis nach Abwechslung, das uns mal eben ein teures Tech-Gadget mit einem Klick in der Shopping-App bestellen lässt. Irgendwann sind das automatische Prozesse, Gewohnheiten, die wir ohne es zu merken ausführen.

Sind denn so viele unserer Bedürfnisse nicht befriedigt?

Ganz so einfach ist es nicht. Zunächst einmal haben viele von uns einfach keinen Kontakt, kein Bewusstsein für unsere Bedürfnisse. Das muss man lernen und dann am besten durch Erziehung weitergeben. Das haben wir vermutlich bisher großflächig versäumt. Dann wachsen wir in einer Gesellschaft heran, die Stereotypen bei jeder Gelegenheit fördert. Echte Männer essen Fleisch. Haben ein Sixpack. Frauen haben keine Körperbehaarung. Furzen nicht. Mit 18 klettert man nicht mehr auf Bäume. Mit 30 muss man Kinder haben.  Wir erzeugen selbst einen gesellschaftlichen Druck und glauben dann, dass jeder, der davon abweicht, ein Versager ist. Gruppenzwang. Aus Angst in eine Schublade gesteckt zu werden, machen wir irgendwas mit, obwohl wir es gar nicht wollen oder es uns nicht leisten können. Das funktioniert auch, weil alle, die „normal“ sind, ein Problem mit den „anderen“ haben. Man selber hält sich schließlich an die „Regeln“ und die anderen nicht. Wir gewöhnen uns diesen ganzen Zirkus an, ohne es zu merken. Wir haben das Bedürfnis dazuzugehören und vergessen dabei, dass wir selbst Grenzen und andere Bedürfnisse haben und wir nicht nach irgendjemandes Pfeife tanzen müssen, um etwas wert zu sein. Wir holen uns Bestätigung im Außen. Wir wollen, dass Papa und Mama, der Lehrer, Ausbilder, Partner und Nachbar stets sagen „Hast Du fein gemacht.“

Obwohl die meisten klar denkenden Menschen wissen, dass kein Mensch mehr wert ist als der andere, lebt und handelt eine erheblich große Zahl an Menschen entgegen dieser Tatsache. Schonmal einen Geschäftsführer gesehen, für den die Reinigungskraft Luft ist? Die gute Nachricht ist, dass sich das verändert. Die herkömmlichen Lebensmodelle und auch alten Rollenbilder von Frauen und Männern geraten ins Wanken. Wirtschaftlich gesehen lässt sich vieles nicht so realisieren wie vor 20 Jahren und viele junge Leute würden Lebenszeit und Gesundheit vor Geld und Luxus wählen. 

Bewusster Konsum für mehr Nachhaltigkeit

Es geht uns nicht darum, alles aus den Angeln zu reißen und alle Menschen zu verteufeln und radikal das System zu verändern. Aber wir finden, dass ein wenig Bewusstsein für gewisse Dinge nicht schaden kann und glauben, dass jeder Schritt, den wir gehen, wertvoll ist. Denn Bewusstsein schafft überhaupt die Grundlage für Veränderung. Wie auch beim Thema Glück und Zufriedenheit ist für uns die erste Anlaufstelle für eine Verbesserung der Situation unsere individuelle, geistige Gesundheit. Wir benötigen einen gewissen Kontakt mit uns selbst und, durch unsere Emotionen, mit unseren Bedürfnissen, um zu verstehen, was wir da eigentlich tun. Denn wenn wir unsere echten Bedürfnisse kennen und stillen, dann können wir uns vielleicht die ein oder andere Ersatzbefriedigung sparen und nicht nur für uns selbst, sondern auch für die Gesellschaft mehr Klarheit erlangen. 

Deine Gedanken zu dem Thema interessieren uns brennend! Lass’ uns ein Kommentar oder ein Like da, wenn Dir dieser Beitrag gefallen hat. Nächste Woche tauchen wir in das Thema Nachhaltigkeit ein und werfen mit ein paar atemberaubenden Zahlen um uns. Vielen Dank fürs Lesen!

Frohes Abenteuern,
A&O

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Titel: Foto von Jon Tyson
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Yoga Katze: Foto von Timo Volz
Yoga Frau: Foto von Carl Barcelo
Online Shopping: Foto von OneSave/Day
Stereotypen: Foto von taichi nakamura
Zufriedene Frau: Foto von Darius Bashar
Typ über den Wolken: Foto von Ian Stauffer

Vom Freistehen, Campingplätzen und Pommes

Einsame Strände, weite Canyons und unendliche Weiten zwischen Bergen und Meer. Die Sonne lacht, zwei braun gebrannte Menschen stehen leicht bekleidet einsam mit ihrem Van, irgendwo im Nirgendwo und haben ganz unbekümmert die Zeit ihres Lebens. Das ist Vanlife Romantik und Freistehen. Und auch wenn wir diese Momente kennen und lieben – sie sind nur ein kleiner Teil davon, was das Leben hier draußen ausmacht. Einen etwas tieferen Einblick unserer Perspektive möchten wir hier mit Dir teilen.

Bewusstsein für begrenzte Ressourcen

Unsere Ressourcen sind begrenzt. Das gilt nicht nur für Menschen im Van oder Wohnmobil, sondern ja eigentlich für alle. Das vergisst man nur sehr schnell, wenn man nie eine Knappheit und die Auswirkungen auf das eigene, tägliche Leben spürt. Anders ist es, wenn man einen traumhaften Ort gefunden hat, und an eben jenem so lange wie möglich Freistehen möchte. Man kommt schnell ins Grübeln, wie man Dinge anders machen kann, wie man möglichst viel Wasser spart. Denn manchmal heißt ein leerer Wassertank (oder eben ein voller Abwassertank), dass man einen beschwerlichen Weg oder gar ein kleines Offroad-Abenteuer in Kauf nehmen muss, um sich wieder zu versorgen.

Diese Erfahrung haben wir intensiv in unserer zweimonatigen Auszeit im Jahr 2023 gemacht und sind sehr dankbar dafür. Unser Frisch- und Trinkwasser sowie das Volumen des Abwassertanks sind begrenzt, und auch wenn wir meistens genug Strom haben, nutzen wir ihn bewusster und gezielter. Wie im detaillierteren Beitrag zu unserem Eigenbau Campervan erwähnt, kommen wir mit Wasser ungefähr eine Woche aus. Wenn man einmal richtig verliebt in einen Ort ist und vielleicht sogar neue Leute kennengelernt hat, fängt der Sparfuchs in einem ganz von alleine an, die Kontrolle zu übernehmen. Denn man möchte die Schönheit des Momentes natürlich ausdehnen. So wirkt sich diese Sparsamkeit auf viele Dinge aus. Wie man spült, wäscht, welche Gerichte man kocht oder wie man sie kocht (es gibt nicht jeden Tag Nudeln oder Kartoffeln, die in literweise Wasser gekocht werden). Wir nutzen gelegentlich einen Schnellkochtopf, um Wasser und Strom zu sparen. Und das ist immer noch ein laufender Prozess, wir werden ja mit der Zeit meistens nicht dümmer 🙂 All diese Dinge sind taktische Entscheidungen, und wir lieben es 🙂 Wer weiß schon, wie viel Wasser er oder sie für Körperhygiene verwendet oder benötigt?

Es kann nicht jeden Tag Pommes geben

Um es ganz deutlich zu sagen: Wir übertreten niemals das Gesetz. Wir campen nicht illegal in Nationalparks oder an Orten, wo ein ausdrückliches Übernachtungsverbot herrscht. Und da kommen wir  zum Eingangs angesprochenen Punkt der „Vanlife Romantik“. Wie eine weise Person einst sagte: „Es kann nicht jeden Tag Pommes geben.“ Es kommt vor, dass wir auf Parkplätzen oder in lauter Umgebung übernachten müssen. Die moderne Technologie und die damit einhergehenden, bekannten Apps machen das Finden toller Orte zwar leichter, sorgt aber auch für mehr Bekanntheit im Allgemeinen. Aus mit der Einsamkeit und dem Hippie-Leben? Nein 🙂 Nicht alles findet man im Internet. Es ist immer noch eine Kunst, tolle Orte zu finden und man lernt durch das Kartenstudium etwas über die Geografie und über das Land. Und was nutzen Dir alle Apps der Welt, wenn die Plätze voll sind? Deswegen ist auch Timing eine oft übersehene Zutat in der magischen Suppe des Nomadenlebens. Unser Geheimrezept ist es, einfach loszufahren, die Gegend zu entdecken (das kann man auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad) und ein bisschen Abenteuer und Entdeckerfeeling zu genießen. Sich nicht zu viel vorzunehmen. Sich widerstandslos auf die Situation einlassen und einfach hinnehmen, was auch immer kommen mag. Das macht die Reise und das Abenteuer nicht nur kontrastreich, sondern einen selbst auch dankbarer.

Vanlife auf dem Campingplatz ???

Warum nicht auch mal das? 🙂 Wie schon angesprochen, stehen wir nicht illegal irgendwo herum. Wenn man in einem Gebiet mit hoher Dichte an Naturschutzgebieten unterwegs ist, bleibt einem nicht mehr viel Handlungsspielraum. Entweder Campingplatz oder weiterfahren. Auch wenn unsere geheime Mission ist, möglichst kostenlos zu stehen, so haben wir ein paar Taler für kostenpflichtige Plätze in unserem Budget eingeplant. Und dann nutzen wir natürlich die Strom- und Wasserversorgung, die Waschhäuser und alle Annehmlichkeiten aus. Wir schauen meistens nach günstigen Alternativen. Auch nutzen wir gelegentlich kostenpflichtige Angebote, wenn wir wissen, dass ein mehrtägiger Job ansteht oder wir aus anderen Gründen zeitlich limitiert sind. Oder einfach nur, weil man mal keine Kraft hat, zu suchen oder ein Bedürfnis nach Sicherheit hat. Es gibt auch Orte, an denen sich trotz idyllischer Natur selbst nach mehreren Tagen irgendwie nicht so richtig ein wohliges Gefühl einstellen will. Manchmal ist es das Wetter, manchmal die Leute, manchmal steht man so schräg, dass man für eine Skisprungschanze gehalten werden könnte und manchmal kann man es nicht wirklich greifen. Da tut es ab und zu gut, ein paar Tage ins Campingleben einzusteigen, um seine Abenteuer-Akkus wieder aufzuladen 🙂

Vanlife und Nachhaltigkeit

Jetzt hören wir jemanden sagen „Ihr Vanlife Clowns redet von Ressourcen und verballert ohne Ende Diesel!“. Das ist natürlich erstmal relativ, so ganz von Clown zu Clown 🙂 Wir fahren nicht täglich. Wir reisen zwar auch mal in die Ferne, vor Ort bewegen wir uns aber oft kaum noch. Man könnte sagen, im Schneckentempo. Vermutlich ist unsere Bilanz am Ende des Jahres ähnlich oder sogar besser als die eines durchschnittlichen Angestellten, der mit dem Auto zur Arbeit fährt. Ernährung und Konsum mal außen vor gelassen. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass wir insgesamt sparsam leben, durch die hauptsächliche Nutzung von Solarenergie keinen Strom aus Kraftwerken nutzen, kein weiteres Auto nutzen und auch keine Wohnung mit Gas heizen müssen, sieht es doch am Ende gar nicht mehr so schlecht aus, oder? 🙂

Wenn Du noch nicht genug hast, kannst Du hier einen detailierten Beitrag zu unserem Ansatz der Sparsamkeit im Vanlife lesen.

Fröhliches Abenteuern,
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