#019 Vanlife an der Küste Andalusiens

Dieser Eintrag ins Vanlife Reisetagebuch ist prall gefüllt mit Menschen, Tieren und natürlichen traumhaften Stränden 😄 Wir wurden wieder gesegnet mit nächtlichen Überraschungen, zugemüllten Plätzen und einem kleinen Sandsturm in Andalusien. Ohne Verzögerungen wünschen wir Dir jetzt viel Spaß mit diesem Beitrag!

Unterhaltung vor der Haustür

Nach dem letzten rumpeligen Vanlife Abenteuer bleiben wir nochmal fünf Nächte, weil wir uns so wohlfühlen und genießen weiter die Ruhe. Eines Morgens beehrt uns ein netter junger Mann mit einem Jeep und eröffnet das Gespräch mit einer Frage zum Satelliten Internet. Er kann den Reisetarif scheinbar nicht buchen. Wir fummeln mit den Apps herum und raten ihm schlussendlich, den Support zu kontaktieren. Wir reden noch ein wenig über unsere jeweiligen Abenteuer und Stellplätze. Später fährt tatsächlich ein Pärchen mit einem 7 Meter Wohnmobil an uns vorbei. Wir fragen uns jetzt schon, wie die heil den Weg bis hierhin gekommen sind und sind uns sicher, dass die beiden die steile Kurve im Hang nicht ohne Probleme hinaufkommen. Noch bevor wir Bescheid sagen können, setzt das Wohnmobil mit Front und Heck auf. Die beiden brauchen eine gute halbe Stunde und müssen eine ganze Strecke sehr langsam rückwärtsfahren. Hier ein Tipp an alle zukünftigen Abenteurer: Ab und zu mal aussteigen und die Straße checken, spart viel Ärger. Auch der Abschlepper kommt an solche Orte eher nicht und wenn, bekommt der eure Karre da auch nicht ohne Schaden wieder raus. 

Nächtlicher Besuch

Die Nächte sind heiß und windstill. Treue Leser werden sich an den Eulenkrieg auf unserem Dach in Schweden erinnern. Eines Nachts hören wir ein komisches Glucksen draußen vor dem Van. Olli schaut aus der Dachluke und kann erstmal nichts sehen. Wir vermuten ein Schwein. Doch dann erkennt er einen mittelgroßen schwarzen Hund, der am Van herumschleicht. Er sollte später nochmal wiederkommen, die Nacht verbuchen wir unter „Lass uns nicht mehr drüber reden“. Am nächsten Morgen geht Olli tauchen, um sich abzukühlen, und fischt direkt mal ein paar Gewichte von Anglern aus dem Meer. Eine ungewöhnlich riesige Eidechse beehrt uns noch. Kaliber Schuhkarton. Das bestätigt unsere Philosophie, dass wir immer abgefahrene Sachen entdecken, wenn wir längere Zeit in der Natur verbringen. Und auch mal in Ruhe verharren. Leider gelingt uns kein Foto von dem kleinen Freund. Der nette Mensch mit dem Satelliteninternet kommt nochmal vorbei und teilt uns freudestrahlend mit, dass der Support sein Problem schnell lösen konnte. Happy End. 

Weiter geht das Abenteuer

So langsam haben wir dann doch Lust, weiterzufahren. An einer großen Tankstelle ganz in der Nähe waschen wir Wäsche. Die Maschine will nur schleudern, dank Übersetzungsapp können wir der netten Dame das klarmachen und kriegen die Wäsche erstattet. Wir garen in unserem eigenen Saft, während wir auf die Wäsche warten. Ansonsten steht das Übliche an. Einkaufen und Versorgung. Es ist jedes Mal ein schönes Gefühl, Vorräte wieder aufzustocken. Und ein kleines Abenteuer für sich, denn wir wissen ja nie komplett, was wir so ergattern. Wir fahren an der Küste ein kleines Stück weiter zu einem Riesenplatz, den wir ebenfalls seit Jahren kennen. Auch hier ist alles unglaublich zugemüllt. Olli geht abends nochmal laufen und nutzt danach die Stranddusche. Die Nacht ist brutal stürmisch, der Van wackelt wie blöd, nachts holen wir die Antenne rein und schließen das Fenster, weil wir sonst kein Auge zudrücken. 

Alte und neue Bekannte

Am nächsten Morgen entscheiden wir spontan, doch schon weiterzufahren. Der nächste Ort auf der Karte ist für uns sehr besonders, hier haben wir in den letzten Jahren einige Menschen kennengelernt und viel Zeit verbracht. Unterwegs halten wir an einem Waschsalon, den wir aus den Vorjahren bereits gut kennen. Der Eigentümer ist ein Engländer, und er ist so nett, ein kleines Paket für uns zu empfangen. Wir fahren wieder auf eine Abenteuerstraße in unsere Lieblingsbucht und treffen direkt Hans, den wir seit 2022 kennen. Er überwintert meistens hier und seine beiden Hündinnen Frieda und Lotti, ebenfalls Australian Shepherds, sind hier auch schon richtig zu Hause. Auch ein paar andere bekannte Gesichter sind hier, die wir aber nur vom Sehen her kennen. Wir lernen auch Gorran kennen. Ein netter Kerl aus England. Er ist Musiker und hat es sich in einem Minivan gemütlich gemacht. Wir quatschen viel und können ihm abends mit heißem Wasser helfen, als im Sandsturm sein Kochfeld versagt. Wenn man in einem normalen Auto lebt, bzw. eigentlich ja nur schläft, dann ist das nochmal ein ganz anderer Film.

Als ob wir nie weg waren

Es ist schon verrückt. Alles fühlt sich so bekannt an. Wir gehen regelmäßig gemeinsam mit den drei Hündinnen spazieren und tatsächlich vertragen wir uns alle. Vor zwei Jahren hat Nala sich mit Lotti böse gestritten. Ein wahres Eifersuchtsdrama. Aber wir sind alle älter geworden und existieren nebeneinander. Richtige Spielfreunde sind wir nicht, wir sind ja schließlich alle Alpha Weibchen. Der einzige große Wermutstropfen an diesem Ort ist, dass es kaum ebene Plätze gibt. Der Parkplatz ist steil in allen Richtungen, da hilft auch unser Luftfahrwerk nur noch bedingt. Also müssen wir noch ein paar Steine zur Hilfe nehmen. Ganz normal in Spanien. Wir schaffen es, den Van etwas mehr in die Waage zu bekommen, wenn auch bei weiten nicht perfekt. Aber man muss auch die kleinen Erfolge feiern. Ein kleiner Sandsturm versüßt uns noch zwei Tage. Man kann kaum draußen sitzen und Fenster aufmachen lässt den Sand rein. Aber alles halb so wild. Olli kann im glasklaren Wasser schnorcheln und tauchen, und Anika kann endlich ausgiebig in der Sonne am Strand baden. Neben der regelrechten Fliegenplage entdecken wir doch tatsächlich eine Schildkröte. Das ist selbst für uns neu hier, bisher waren es eher Bergziegen, Eidechsen, Taranteln und Chamäleons.

Schön, dass Du bis hierher gelesen hast ❤️ Wenn Du neu hier bist, lass uns gerne einen Kommentar da oder schau mal bei Instagram vorbei, dort gibt es noch mehr Eindrücke und Inspiration ✌🏻 

Frohes Abenteuern,
A & O

#018 Einsame Strände & riskante Fahrmanöver

Das Abenteuer geht weiter! Wir leben in einer menschenleeren Bucht, sammeln eine ganze Menge Müll und erleben wieder mehr Offroad Abenteuer, als und lieb ist. Das Strandleben hat uns endlich wieder und wir kommen ganz schön ins Schwitzen, denn aktuell ist es selbst für Spanien zu dieser Zeit ungewöhnlich warm. Gute Unterhaltung und viel Spaß 😁

Luxuriöse Privatbucht 

Noch eine steile Straße durch die Berge. Dann offenbart sich uns endlich das heißersehnte Meer. Von hier oben sieht es einfach unendlich groß aus. Wir fahren zu einem unserer gut gehüteten Spots abseits der Stadt. Direkt am Meer. Der letzte Abschnitt fordert ein bisschen Talent beim Fahren. Aber damit kennen wir uns ja aus. Wie wir im letzten Abenteuer auch wieder unter Beweis stellen mussten.  Die Straße ist zerklüftet, steinig und steil. Rauf und runter. Ne Menge Sand. Ist über die Jahre auch nicht besser geworden. Wir kommen in der exklusiven Privatbucht an. Wir stehen eine Woche alleine hier, nur Fahrradfahrer und Ranger von der Gemeinde fahren hier lang. Das Wasser ist warm und wir genießen die Sonne. Unsere Ressourcen werden weniger und wir werden kreativ mit dem Essen. Uns geht das Brot aus und wir backen Brötchen selbst, die einfach mal schmecken wie vom Becker. Total improvisiert. Große Freude. Wir machen auch zum ersten Mal Kartoffelsalat der unsere Gaumen beflügelt. Olli sammelt in der Mittagspause eine halbe Stunde Müll. Irgendwann hält ein Auto von der Gemeinde an. Er spricht nur Spanisch. Wird er uns wegschicken?

Abenteuer Alltag

Im Gegenteil. Er ist total überrascht und bedankt sich mit Handschlag für das Müllsammeln. Den Sack nimmt er mit. In einer steilen Kurve berauf setzt ein langes Wohnmobil mit dem Heck auf. Die beiden brauchen eine ganze Zeit, um rückwärts wieder da herauszukommen. Es ist bullenheiss, bewölkt und windstill. Unsere Akkus sind zum ersten Mal morgens auf 30 % runter. Wir schalten das Internet so oft es geht aus und lassen die Küchenschranktür vom Kühlschrank offen, um ihm ein wenig mehr frische Luft zu gönnen. Und das bringt auch ein bisschen was. Fliegen überall. Ein paar Exemplare schießen einem mit 10 m Anlauf in die Nase. Olli geht weiter auf Müllsammel-Tour und findet sehr viele Hinterlassenschaften aus Gewächshäusern und von Anglern bzw. Fischern. In der Gegend sind wahnsinnig viele Feigenbäume, leider aktuell ohne Früchte. Wieder legen wir den Müll zusammen, ein anderer Ranger kommt. Als Olli ihn anspricht, fragt er misstrauisch, ob wir das alles gesammelt hätten. Auch er bedankt sich und ist super happy.

Schwieriger Platzwechsel

Wir machen eine Versorgungstour und fahren nochmal durch die Berge zu einem Baumarkt und Elektromarkt, kaufen wieder für eine Woche ein. Es ist super heiß, einer muss immer im Auto bleiben, damit Nala genug Durchzug bekommt. Wir erkunden noch drei Plätze an der Küste, die wir noch nicht kannten. An sich ganz schöne Orte. Der eine ist allerdings vollgeschissen von Menschen und auf dem anderen geht es zu wie auf einem Campingplatz. Mit deutscher Kolonie. Das ist uns gerade etwas zu viel. Anika wünscht sich eine Stelle mit besserem Strandzugang. Ein bisschen entrüstet überlegen wir, wie es weitergeht. Im letzten Jahr haben wir ein Plateau in der Nähe von unserer „Privatbucht“ gesehen, wo Wohnmobile standen. 

Expedition ins Ungewisse

Durch das Kartenstudium finden wir eine Strecke. Das wird ein Abenteuer. Über einen rumpeligen, langen Feldweg tasten wir uns Richtung Meer. Dann kommen wir an eine Stelle mit großen Löchern und extremem Schiefstand. Wenden ist nicht drin. Der einzige Ausweg bisher bedeutet sehr weit rückwärts fahren. Anika sagt, geht nicht. Olli läuft die Strecke ab. Es ist schwierig, aber nicht unmöglich. Also rein ins Abenteuer. Wir setzen kurz mit dem Auto auf, aber nichts passiert. Diese Situation wiederholt sich nochmal. Wir erreichen nach mehrmaligem Aussteigen einen Ort, der zu schön ist, um wahr zu sein. Alleine in einer riesigen Bucht mit Felsen, Höhlen und langem Strand mit feinem Kies und Sand. Das Problem: Hier ist Überflutungszone. Wenn es also in den Bergen regnet, dann steht hier alles unter Wasser. Und das Wasser reißt alles mit, was im Weg ist. Außerdem ist der Parkplatz sehr nah am Meer. Wir sind uns uneinig, wie hoch die Flut kommt. Olli geht nochmal joggen durch die zerklüfteten Buchten und Berge, um einen Platz zu finden, aber mit Wohnmobilen muss man schon richtig Lust haben, da hochzufahren. Um man steht da auf dem Präsentierteller. So schön der Ort auch ist, wir fühlen uns nicht sicher. Es ist bewölkt und wenn es wirklich regnet, kommen wir hier nicht mehr weg. Wir essen noch ein Eis an diesem traumhaften Ort und Olli kühlt sich zumindest nach dem Laufen nochmal kurz im Meer ab. 

Zurück ins Paradies

Wir entscheiden uns, nochmal zu dem Ort zu fahren, wo wir die letzten Tage verbracht haben, und hoffen, dass niemand dort ist. Der Weg zurück lässt uns nochmal kurz das Adrenalin in die Birne schießen. Denn bergauf durch den sandigen, zerklüfteten Weg heißt es: Bloß nicht stehen bleiben. Und die Löcher sind tief. Ohne Rücksicht auf Verluste müssen wir da jetzt durch. Sonst kriegen wir den Wagen da nicht mehr hoch. Ohne größere Verluste kommen wir lebendig und an einem Stück durch das Tal des Todes. Eine spätere Inspektion des Fahrzeugs lässt uns aufatmen. Alles Tuttifrutti. Der Tag war anstrengend, heiß und nervenaufreibend. Nach diesem Abenteuer sind wir unglaublich happy, dass wir wieder in der Bucht sind. Wir sammeln nochmal einen riesigen Berg Müll. Kanister mit Benzin werden am Strand angeschwemmt und natürlich sehr viel feiner Plastikmüll. Besonders Polystyrol wird als Schwimmer von Fischern benutzt und zerbröselt mit der Zeit. Das Zeug ist überall. Wenn man denkt, man steht an einem Strandabschnitt, der sauber ist, sieht man immer mehr kleine Plastikstücke, je länger man auf den Boden schaut. Das kann man im Grunde nicht mehr aufsammeln. Eines Morgens kommt wieder ein Mann von der Stadt und fotografiert den Müllberg. Auch er bedankt sich und scheint überrascht, dass wir Müll sammeln. Anika enteist noch den Kühlschrank. Ordnung muss sein. Und dieses Mal ganz sanft, ohne Löcher im Kühlschrank, wie im Skandinavien Abenteuer 🫣

Im nächsten Abenteuer geht es weiter die Küste herunter und wir sind gespannt, ob wir alte Bekannte treffen und wie es in unserer absoluten Lieblingsbucht aussieht. 

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Schön, dass Du dabei bist!

Frohes Abenteuern,
A & O

#017 Abenteuer im Süden

Endlich sind wir wieder in unserer Lieblingsgegend. Der Weg dorthin verlangt uns aber nochmal so richtig was ab und treibt uns an die Grenze des Erträglichen. Dieses Abenteuer ist vollgepackt mit Emotionen, Offroad Abenteuern, tollen Aussichten und dem üblichen Vanlife Alltag. Wir wünschen Dir gute Unterhaltung 😁

Vor uns die Sintflut

Wir verlassen also den Norden und die riesige Halbwüste. Ausgeguckt haben wir uns einen Ort an der Küste, den wir seit Jahren kennen. Ein paar hundert Kilometer Fahrt. Glücklicherweise ist das voraussichtlich das letzte Mal für einen größeren Zeitraum, dass wir so viel fahren. Kaum losgefahren, regnet es wie aus Kübeln. In der Wüstengegend. Und es hört nicht auf. Es ist zwischenzeitlich auch noch nebelig, und wir können maximal 100 m weit sehen. Scheibenwischer auf Stufe Krieg. Es wird immer heftiger. Die Autobahn steht unter Wasser. Wir fahren an einer Tankstelle raus, mampfen ungesunden Müll und schauen durch die Windschutzscheibe dabei zu, wie unglaubliche Wassermengen den Planeten verschlingen. Kalt ist es auch. Doch das sollte sich schon bald drastisch ändern.

Who let the dogs out?

Der Regen hat aufgehört, wir fahren stundenlang weiter und erreichen relativ sonnig das stille Örtchen mit direktem Strandzugang. Wie schon erwartet, sind wir hier nicht alleine. Sehr viele Hunde streunen kreuz und quer über den ganzen Platz und es sieht so aus, als hätten sich einige Großfamilien hier eingerichtet. Wir halten kurz inne. Wir sind erschöpft, hungrig und muffelig. Aber hier bleiben fühlen wir auch nicht. Nala ist nicht besonders verträglich mit anderen Hunden, und so viele Besitzer bitten, ihren Hund anzuleinen, ist auch irgendwie doof. Aus der Vergangenheit wissen wir, dass hier recht viele Leute einfach sagen „Mein Hund tut nichts“ und damit ist das Thema für sie erledigt. Das ist eine einfache Lösung, löst aber nicht das gemeinschaftliche Problem, dass unser Hund, wir und vielleicht andere Menschen es einfach nicht so geil finden, wenn ständig fremde Hunde vor der Tür stehen. Meistens respektieren weder Hund noch Mensch die Grenzen anderer. Das brauchen wir heute Abend nicht mehr. Widerwillig fahren wir Richtung Inland, wo wir einen neuen Stellplatz ausfindig gemacht haben. Wir hätten gerne Meer gehabt, aber ist jetzt auch egal.

Hier für Dich noch ein paar Bilder, die den Platz aus den Vorjahren zeigen:

Auf Messers Schneide

Die Sonne geht bereits unter. Gelegentlich blitzt es in der Ferne. Die Stimmung hat einen Tiefpunkt erreicht. Wir haben keine Lust mehr. Doch das Navi hat nochmal eine ganz besondere Überraschung für uns bereit. Von der Hauptstraße biegen wir abseits auf eine Nebenstraße. Aus der Nebenstraße wird ein Feldweg. Aus dem Feldweg wird schleichend ein Albtraum. Wir können nicht drehen, da die Abfahrten links und rechts auf die Felder so steil sind, dass wir aufsetzen würden. Vor uns eine ausgespülte Erinnerung von einer Straße. Olli läuft vor und stellt fest, dass es danach wieder besser wird. Also balancieren wir den Van an einem 50 m langen Abschnitt, mit den Reifen auf der Beifahrerseite, auf einem lächerlich schmalen Grat. Doch das sollte nicht das letzte Mal gewesen sein. Wir fahren etwas weiter und kommen an eine Stelle, an der die Straße komplett verschwunden ist. Weggespült, überwuchert, nicht mehr existent. Wir schaffen es irgendwie, an einem sandigen Hang mit Schlaglöchern, unser Haus auf vier Rädern zu wenden und haben diesmal die einzigartige Gelegenheit, den Van nun mit der Fahrerseite auf dem Grat zu balancieren. Überraschen ungewohnt. Zur zeitlichen Einordnung: die gesamte Route war mit 40 Minuten angesetzt. Insgesamt hat uns dieses Abenteuer zwei Stunden gekostet. Uns fliegen die Löcher aus dem Käse. Aber wir sind so froh, aus diesem Wahnsinn von Straße heil entkommen zu sein, dass es unseren Hunger und schlechte Laune bei weitem im Schatten stehen lässt.

Ein bisschen Entspannung

Durch sehr schmale Gassen mit lustig geparkten Autos erreichen wir endlich unser Ziel. Ein recht neu angelegter Platz mit Versorgung. Man kann bis zu 72 Stunden bleiben und der ganze Spaß kostet 4 Euro, welche am Bürgerhaus oder beim netten Platzwart verrichtet werden können, der gelegentlich auftaucht. Die kommenden Tage verbringen wir mit Arbeit an diesem ruhigen Platz mit toller Aussicht. Wir machen zum ersten Mal Hefeklöße, oder wie so mancher sagt „Dampfnudeln“ in unserem Minibackofen. Die sind zwar verbesserungswürdig, aber geschmacklich schon eine 8 von 10. Aus dem Garten nebenan hören wir immer wieder bekannte Smartphonegeräusche, aber auch ein Pfeifen und eine Vielzahl lustiger Töne. Irgendwann wird uns klar, dass es ein Vogel sein muss. Auch nachts gönnt er sich manchmal den Spaß, die Stille mit seiner Kunst zu erfüllen. Wir verbringen hier zwei Nächte. Der vom Navi vorgeschlagene Weg aus dem Dorf ist ebenfalls eine Katastrophe und führt durch eine Überflutungszone. Muchas Gracias. Diesmal nicht. Wir puzzeln uns durch mehrere, viel zu enge Gassen und entkommen dem Straßenwahnsinn.

In den Bergen

Wir fahren wenige Stunden, gehen unterwegs etwas essen und fahren schnurstracks an einen Ort in den Bergen, den wir seit unserem ersten Urlaub mit dem Van kennen. Damals gruselte es uns hier etwas, mittlerweile sind wir total entspannt. Das Thema haben wir übrigens in unserem 6 Monate Vanlife Beitrag ausführlicher behandelt. Wie auch damals sammeln wir erstmal einen Sack Müll auf und dann kann auch Nala hier herumstrolchen. Hier kommt im Grunde dreimal am Tag ein Auto vorbei. Das war’s. Traumhafte Aussicht über die Berge. Sonnenaufgänge und -untergänge. Irgendwie geht die Kaffeemühle nicht mehr.

Wir stellen fest, dass eine Schraube in Mahlwerk steckt. Die kleine Schraube war dann wohl in der Kaffeepackung. Am nächsten Tag besuchen wir Freunde und ehemalige Arbeitskollegen und verbringen den Mittag mit ihnen. Danach geht es zum Einkaufen, an die kostenlose Ver- und Entsorgungsstation und wir fahren voll ausgestattet für zwei Nächte nochmal in die Berge, weil es so schön war. Die Küste kann noch zwei Tage warten. Wir genießen die Zeit und die Sonne oben in den Bergen, nachts ist es sehr angenehm zum Schlafen. Nachdem wir die Berge verlassen, besuchen wir nochmal ein paar Freunde, die beim letzten Mal verhindert waren, tanken Diesel für 1,20 €, waschen den Van für 2 € und freuen uns auf das Meer.

Was ein Abenteuer, oder? Wir denken immer, wir erleben gar nichts. Und wenn wir dann die Woche reflektieren, staunen wir jedes Mal über die ganzen Aufs und Abs. Ganz klar ein Pluspunkt fürs Tagebuch! Nächsten Freitag geht’s weiter mit einem traumhaften Ort am Meer und einem überraschenden, ungeplanten Offroad Abenteuer, das uns fast den Abwassertank kostet. 

Bist Du wieder dabei? 

Jubiläum – 6 Monate Vollzeit Vanlife

Sechs Monate Vollzeit Vanlife sind vergangen und wir haben so viel erlebt. Die Erinnerungen an Italien aus April fühlen sich unglaublich weit entfernt an. Die Zeit auf den Lofoten wie ein wunderschöner Traum aus der Vergangenheit. Wir reisen in den nächsten Monaten bedeutend langsamer. Aber keine Angst, das heißt nicht, dass es weniger Abenteuer gibt. Was sich verändert hat, wie es uns damit geht und ob wir weiter im Van leben möchten, erfährst Du in diesem Beitrag. Wir wünschen gute Unterhaltung 😊

Alltag

Irgendetwas in uns wartet immer noch darauf, anzukommen. Das ist schwer in Worte zu fassen. Es ist kein Verlangen oder Wunsch. Wir sind es so gewohnt, dass man irgendwann wieder „nach Hause“ fährt, wenn man reist, dass irgendetwas im Hinterkopf darauf wartet. Jeder Ort, an dem wir bleiben, bietet andere Vorzüge und Hindernisse. An einsamen Orten können wir ganz unbeschwert draußen sein. Nala kann frei die Gegend erkunden.  Vollere Orte in Stadtnähe bieten bessere Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten. Dafür verbringen wir dann meistens mehr Zeit im Van. Wir sind ständig im Wandel und das ist es, was dieses Abenteuer ausmacht und was wir lieben. Wir versuchen, selbst eine gewisse Balance zu schaffen. Das können wir mit dem Haus auf vier Rädern ja glücklicherweise selbst beeinflussen 😁 Wir haben gewisse Routinen etabliert. So machen wir uns morgens erstmal frisch, einer geht mit dem Hund raus und der andere wandelt das Bett zur Sitzbank um. Dann gibt es Kaffee und wir arbeiten ein paar Stunden. Wir frühstücken spät und geben uns alle Mühe, das immer draußen zu tun. Wir können und müssen im Van mehr Ordnung halten als in der Wohnung. Der Platz ist begrenzt, nach dem Kochen räumen wir direkt auf. Es macht uns glücklich, dass der Van die meiste Zeit dadurch sauber und aufgeräumt ist und das macht auch irgendwie mehr Spaß als in der Wohnung.

Erwartungen & Gefühlslage

2024 war ganz schön aufregend. In Spanien angekommen, hatten wir noch große Pläne. Wie bei unserer Auszeit letztes Jahr, wollten wir durch Nordspanien und Portugal in den Süden zu fahren. FoMo (Fear of missing out) – also die Angst etwas zu verpassen hat richtig gekickt (wie Christine von thepawfectmix zu sagen pflegt ❤️). Dann sind wir mal tief in uns gegangen. Wir haben unsere Wohnung leergeräumt und verkauft und sind in den Van gezogen. Wir waren wochenlang in Italien. Zwei Monate in Skandinavien. Zuletzt in Frankreich und sind jetzt endlich im halbwegs sommerlichen Spanien angekommen. Während dieser ganzen Zeit haben wir Businesspläne geschrieben und Unternehmen gegründet. Das war viel unbekanntes Gewässer. Das erleben die meisten Menschen in ein paar Jahren nicht.

Sosehr wir Abenteuer auch lieben, es ist kein Verbrechen, wenn wir so langsam für dieses Jahr mal irgendwo zur Ruhe kommen. Wir sind mittlerweile ja auch Vollzeit selbstständig und mal länger irgendwo zu bleiben entzerrt den Alltag für uns etwas. Zumal wir auch nie ewig und viel reisen wollen. Unser Fokus liegt ja mehr auf dem Leben draußen als ständig woanders zu sein. Die neugewonnene Freiheit haben wir dieses Jahr ausgiebig genutzt, und jetzt wird es wieder ein wenig besinnlich.

Ängste & Sorgen

Nach 6 Monaten sind wir noch entspannter, was das Freistehen angeht. In Ländern, in denen wir noch nie waren, sind wir aber dennoch irgendwie wachsamer. In Skandinavien haben wir uns insgesamt sehr gut und sicher gefühlt. Wir sind inzwischen auch an Plätze in Spanien gefahren, bei denen wir vor Jahren total einsam in den Bergen standen und uns etwas mulmig war, mittlerweile genießen wir die Einsamkeit, auch nachts, total. Wobei es in einer komplett geräuschlosen, rabenschwarzen Nacht schon etwas merkwürdig sein kann. Aber eben auch sehr besonders. Und weil wir unsere Komfortzone so oft verlassen, erleben wir viele tolle Sachen. Und dafür sind wir dankbar. Wir haben es für möglich gehalten, irgendwann die Wohnung zu vermissen. Oder irgendwas von unserem Krempel. Schließlich haben wir sehr viel abgegeben und eingelagert. Der Platz im Van ist nun mal sehr begrenzt. Aber uns fehlt gar nichts. Wir arrangieren uns mit den Dingen, die wir haben und das ist ein gutes Gefühl.

Reisen mit Hund

Nala ist immer noch sehr wählerisch, was Freunde angeht. Aber wir haben das Gefühl, sie wird ein ganz kleines bisschen ruhiger. In der Normandie hat sie sogar Meilo von vanlife_marti in unserem Van akzeptiert. Nala freut sich scheinbar auf jeden neuen Ort und möchte sofort die Umgebung erkunden. Auch wenn wir in der Heimat gemerkt haben, dass ihr ein Garten und viel selbstbestimmtes Herumturnen guttut, so genießt sie eben auch das Herumklettern, neue Leute, die Gerüche in der Natur und unser abendliches Bettritual. Die Herausforderungen sind bei dem ganzen Reisen eher mal lange Spaziergänge. Manchmal stehen wir an Orten, wo das gar nicht so einfach ist. Wir kompensieren das mit Training oder gemeinsamem Spielen. Sobald wir irgendwie halbwegs ruhig stehen, kann sie auch mal herumstrolchen. Leider haben wir immer mal wieder Situationen an Orten, wo Menschen ihre Hunde doch recht unbeaufsichtigt auf großen Flächen frei laufen lassen und meisten kein Verständnis für andere Menschen oder Tiere aufbringen. „Der tut ja nichts“ hilft einem ängstlichen Hund an der Leine auch nicht weiter, der sich einfach von mehreren Hunden, die viel zu nah kommen, bedroht fühlt. Deswegen meiden wir solche Orte in der Regel. Man kann alleine auch nicht auf seinen Hund an der Leine achten und drei andere abwehren. 

Menschen

Als wir in der Wohnung gelebt haben, war das Leben recht eintönig und nach der Arbeit war nicht wirklich Motivation da, neue Menschen kennenzulernen. In unserem 3 Monate Rückblick haben wir ja schon festgestellt, dass wir viele tolle Menschen mit den verschiedensten Motivationen kennengelernt haben. Und das ist nach wie vor der Fall. Besonders in Norwegen haben wir so viele nette und inspirierende Menschen kennengelernt. Und zu den meisten pflegen wir immer noch Kontakt. Es ist schon aufregend, wenn man per Videoanruf aus dem warmen Spanien mit Freunden im kalten, fast 5.000 km entfernten Norwegen ein Dinner Date hat.

Herausforderungen

Die Duschsituation ist besonders für Anika manchmal eine Herausforderung. Lange Haare zu waschen, ohne Dusche, ist ein bisschen komplizierter. Wenn man auf kleinem Raum lebt, dann dauert eben alles ein bisschen länger. Aus Platzgründen haben wir uns bewusst gegen eine feste Dusche bzw. Duschkabine entschieden. Wenn wir nochmal einen Van ausbauen, würden wir eine Dusche auf kreative Art mit einbeziehen. In Spanien ist draußen duschen, egal ob Stranddusche oder unsere mobile Campingdusche, eher kein Problem. Wenn man aber richtig viel reist und an belebten Orten in kalten Ländern unterwegs ist, dann kann es manchmal nerven. Aber wir bleiben stark und haben bisher noch für alles eine Lösung gefunden. Ansonsten kann die Versorgung manchmal nervig sein. Je nachdem, wo man ist, muss man erstmal Frischwasser und Abwasserentsorgung suchen. Aber das lässt sich neben der Stellplatzsuche in die Kategorie „klassische Vanlife Probleme“ einsortieren.

Beziehung

In der Vergangenheit haben uns immer wieder Menschen gesagt, dass sie es sich nicht vorstellen können, mit ihrem Partner zu arbeiten. Wir selbst haben da aber nie wirklich Probleme mit gehabt. Als wir als Fotografen täglich zusammengearbeitet haben, hatte jeder seine Stärken und dem haben wir Raum gegeben. Natürlich muss man ein paar Dinge lernen, aber mit der Zeit hat sich das gefügt. Wir geben uns gegenseitig Kraft und Inspiration. So entwickeln wir unsere Projekte stetig weiter und durch unsere verschiedenen Fähigkeiten und Erfahrungen aus den letzten Jahren Fotografie, Marketing und Medienproduktion ist das schon fast die logische Konsequenz.

Wir treiben Ideen voran und genießen den kreativen Prozess auf alle Ebenen. Ausbaufähig ist auf jeden Fall der Raum für Me-time, aber auch einfach für uns beide als Paar. Wir können Nala nicht einfach mal abgeben, daher sind die Momente, in denen wir vielleicht auch mal ins Restaurant gehen, sehr besonders. 

Zukunft

Die Lust am Leben draußen und unterwegs ist ungebrochen. Relativ passiv informieren wir uns gelegentlich hier und da über lokale Grundstückspreise oder Immobilienangebote. Wie bei dem 3-monatigen Jubiläum angekündigt, wäre irgendwann mal ein Tiny House interessant. Aber auch ein Grundstück, das ein wenig Platz bietet für Vans und eine Hütte wäre eine Idee. In uns schlummern schon viele Ideen, wie das aussehen könnte. Ein kleiner, eigener sicherer Hafen irgendwo, wo wir uns wohlfühlen. Wir lassen das einfach mal auf uns zukommen. Beruflich bauen wir weiter unsere Unternehmungen und Projekte aus und freuen uns auf die Zukunft.

Fazit

Uns geht es blendend 😁 Wir tanzen zum Rhythmus unserer eigenen Musik und sind motivierter und produktiver als je zuvor. Dieses Leben inspiriert uns und gibt uns Raum, unserer Neugier zu folgen. Alles selbst in der Hand zu haben ist manchmal komisch, aber auch ein unglaublich gutes Gefühl. Selbstbestimmtes Leben und Arbeiten, seiner Neugier folgen zu können und sich dort weiterzubilden, wo man gerade Lust oder Bedarf hat, ist für uns das größte Geschenk. Für das Vanlife ist also kein Ende in Sicht. Wir genießen es nach wie vor, mit allen Höhen und Tiefen, und freuen uns auf die nächsten Abenteuer.

Danke, dass Du bis hierhin gelesen hast ❤️❤️ Wir freuen uns wie immer über jeden Kommentar, einen Like und ein Newsletter Abo, damit wir wissen, dass wir hier nicht alleine sind 😂

Frohes Abenteuern,
A&O

#016 Wüsten Vanlife Bardenas Reales

Das Projekt Sommersonne ist im vollen Gange. Wir fahren durch Nordspanien in die Halbwüste Bardenas Reales, entdecken Einbruchsspuren an unserem Van und haben richtig Spaß bei einem abenteuerlichen Fotoshooting. In diesem Beitrag kehrt also endlich wieder etwas Sommer in unseren Vanlife Alltag und wir machen leicht bekleidet die Gegend unsicher. Wir wünschen gute Unterhaltung mit diesem Beitrag 🙂

Vom Friedhof in die Wüste

Nach einer totenstillen Nacht am Friedhof fahren wir nach ein paar Stunden Arbeit quasi den ganzen restlichen Tag Richtung Halbwüste. Der Weg schlängelt sich durch die Pyrenäen und offenbart uns weite Aussichten. Traumhafte Berge, unendliches Meer und Sonne. Die Zahl auf dem Thermometer steigt langsam, aber stetig. Gegen Abend erreichen wir eine Versorgungsstation mit zwei Übernachtungsoptionen. Die erste ist ein kleiner Parkplatz direkt an einem ehemaligen Höhlendorf, daneben ein großer Schotterparkplatz. Wir ergattern am Höhlendorf noch einen heiß begehrten Platz und genießen abends die wechselnde Beleuchtung der Höhlen. Bis 1960 haben hier Menschen drin gewohnt. Man kann recht frei herumlaufen, klettern und alles erkunden. Einige Bereiche sind eingestürzt. Natürlich ist es immer noch schweinewindig. Eine Fabrik nebenan schmeisst regelmäßig Paprika auf die Straße.

Bardenas Reales

Zwei Tage harren wir aus, doch der Wind lässt nicht locker. Gegen späten Nachmittag fahren wir dann in die Halbwüste Bardenas Reales. Man muss vor Sonnenuntergang den Park verlassen. Diese Regel und der blöde Wind stehen unserem geplanten Fotoshooting zum Sonnenuntergang leider im Wege. Denn es geht um Kleidung und den Wind kann man da nicht gebrauchen. Also fahren wir gemütlich den 38 km langen Hauptweg und haben das Gefühl, fast alleine auf der Welt zu sein. Schon komisch, wenn man vorher sieht, dass auf dem Schotterplatz locker 50 Wohnmobile stehen und hier in der Gegend viele weitere kostenlose Stellplätze sind. Alle haben scheinbar das Ziel, die Bardenas Reales zu besichtigen. Die Gegend ist surreal und wir halten oft an und begucken die Felsformationen. Der innere Bereich des Rundweges ist Militärgebiet. Und das darf man nicht betreten. Es gibt einige Wanderwege, die Schilder sind aber nicht mehr lesbar. Über gängige Wanderapps kommst Du wahrscheinlich zuverlässiger an Informationen, aufgrund des Wetters hatten wir kein großes Interesse an langen Wanderungen. Auch wenn unsere Drohne einiges ertragen kann, der Wind hier ist zu heftig. Etwas verspätet, aber inspiriert, verlassen wir den Park und fahren im Nachbarort zu einem recht neuen, kostenfreien Stellplatz der sogar Duschen hat.

Einbruchsversuch und gesprächiger Mann

Wir hampeln mit der App rum, die man sich laut Schild zum Registrieren aneignen soll. Der Platz, auf dem wir uns befinden, ist aber nicht in der App gelistet und eine Schranke, wie die App sagt, gibt es auch nicht. C’est la vie. Es ist spät, wir kochen noch etwas und machen es uns gemütlich. Am nächsten Morgen finden wir an der Scheibe unserer Schiebetür Abdrücke, die aussehen, als seien sie von einem Saugnapf. Wir wissen, dass sie recht frisch sein müssen, denn unser Van ist komplett sandig und die Stellen sind blitzsauber. Wir haben nichts mitbekommen und können nur mutmaßen. Später gesellt sich ein Mann im Ruhestand zu uns und Olli redet eine ganze Weile mit ihm. Er spricht Deutsch, Schweizerisch und Französisch, ist aber Spanier. Früher arbeitete er als Dreher in der Schweiz, jetzt wohnt er hier im Ort und hat geholfen, diesen Platz mit aufzubauen. So hat er erst letzte Woche ein paar Solarpaneele für Warmwasser installiert. Bis dahin waren die Duschen logischerweise kalt. 

Improvisiertes Fotoshooting

Durch eine Laufrunde und Spaziergang mit Nala haben wir die Gegend am Schotterplatz bereits etwas erkundet. Dort gibt es auch ein paar wüstenartige Kulissen, die uns bei dem Shooting sehr dienlich sein könnten. Weil die Marke, für die wir knipsen, so gut zu uns passt und inspiriert von dem Leben draußen ist, ergibt sich unser Konzept von ganz allein. Also planen wir ein paar Shots, verbringen den Tag noch mit Arbeit und Klamotten-bügeln und fahren zum Sonnenuntergang eine Schotterpiste in die einsame, bergige Landschaft. Wir waren mal ein paar Jahre als Fotografen selbstständig, aber als Model vor der Kamera zu stehen ist für uns auch recht neu. Genau wie Werbefotografie für Kleidung. Wir knipsen ungefähr zwei Stunden und wechseln einmal den Ort.

Wir haben während des Shootings viele Ideen und haben so einige lehrreiche Momente. Erwartet haben wir eine handvoll Bilder, doch wir gehen mit einer ganzen Menge mehr nach Hause. Wenn Du noch mehr Bilder aus dem Shooting sehen möchtest und neugierig bist, was es mit Kleidung auf sich hat, schau doch mal in diesem Beitrag vorbei. Dort erfährst Du auch, wie Du uns kostenlos unterstützen kannst und 15 % auf jede Bestellung sparen kannst.

Gewitter, Wind, Fäkalien

Die nächsten Tage sind etwas unruhig. Arbeit ist angesagt, einkaufen und Wäsche waschen. Die Versorgungsstation wurde scheinbar von vielen Menschen nicht verstanden. Es gibt eine extra Luke im Boden, in der man komfortabel Toiletten aller Couleur entleeren kann. Doch einige ganz besondere Exemplare haben sich dazu entschieden, ihre Toiletten einfach über einem normalen Ablaufgitter zu entleeren. Das hat natürlich zur Folge, dass alles, was flüssig ist, durchfließt und naja.. Den Rest kannst du dir denken. Also liegt die vom Körper umgewandelte Pracht hilflos in der Sonne und stinkt vor sich hin. Dumm ist auch, dass der Wasseranschluss direkt darüber ist. Hier kann man keinen Schlauch mehr anschließen. Das Faszinierende daran ist noch, dass die Situation über mehrere Tage sogar immer schlimmer wird. Das geht an alle Fans von romantischem Vanlife. Sowas passiert. Wir fahren zum spanischen LIDL und gehen in einer größeren Stadt Wäsche waschen. Da eine riesengroße Privatschule neben dem Salon ist, müssen Olli und Nala im Parkverbot im Auto warten, während Anika sich im Waschsalon austobt. Die Waschmaschinen und Trockner laufen immer nur 30 Minuten und wir können sogar Bettbezüge und Co mitwaschen. Das fühlt sich richtig gut an und wir haben uns etwas in den Waschmittel-Duft der von den Salons benutzten Produkte verliebt. Weil wir so fleißig sind, hauen wir uns unterwegs noch schnell einen Burger rein und landen auf einem weiteren, brandneuen und kostenlosen Stellplatz an einem Ortsrand.

Nach dem Abenteuer an der Atlantikküste tat es richtig gut, mal ein paar Tage in der gleichen Gegend zu bleiben. Im nächsten Vanlife Abenteuer geht es Richtung Südspanien und Mittelmeer. Hast Du schonmal Herbst oder Winter in Spanien verbracht und hast vielleicht heiße Tipps für uns? Schreib es uns doch in die Kommentare 🙂

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Frohes Abenteuern,
A&O

#015 Vanlife Normandie & Atlantikküste

Das Abenteuer geht weiter 🙂 Endlich fahren wir Richtung Süden. Doch dieses Mal gurken wir nicht wie gewohnt direkt nach Südspanien, sondern streifen die windige Normandie, treffen spontan Freunde und gehen sogar ausnahmsweise mal auf Sightseeing-Tour an der Steilküste. Gute Unterhaltung mit dem Vanlife Tagebucheintrag #015

Produktiv in der Heimat

Nach dem atemberaubenden Skandinavien Abenteuer kehren wir in der Heimat ein und verbringen die Zeit mit Familie, Freunden und vor allen Dingen: Organisatorischem. Wir nehmen Arzttermine wahr und erledigen kleine Reparaturen und Verschönerungen am Van. So bekommt Harvey einen neuen Außenspiegel, die Fronten der Küchenzeile werden erneuert und wir reparieren Kleinigkeiten im Innenraum. Der neue Kühlschrank befestigen wir auch ordentlich. Du erinnerst Dich? Den alten Kühlschrank hat jemand versehentlich in die ewigen Jagdgründe geschickt. Dann geht es zur Hauptuntersuchung und die hat es in sich. Der Bremsklotz hinten rechts ist nicht mehr vorhanden. Naja, das erklärt wenigstens das nervige Schleifgeräusch die letzten paar tausend Kilometer. Also neue Bremsen dran und noch ein bisschen Kleinkram. Zum Glück finden wir eine Werkstatt in der Nähe, die in wenigen Tagen einen Termin frei und Verständnis dafür hat, dass wir den Van nicht ein paar Tage vor Ort lassen möchten. Dann gibt es noch eine ordentliche Wäsche und Politur für unser Zuhause auf vier Rädern. Kino gönnen wir uns auch mal. Wir genießen die Zeit mit den Menschen in der Heimat, treffen uns hier und da zum Essen und sehen auch Menschen wieder, die wir ewig nicht gesehen haben. Die Zeit vergeht wie im Flug. Unsere To-do-Liste mit biblischem Ausmaß hakt sich quasi von alleine ab. Das fühlt sich richtig gut an. Wir bekommen dann noch kurz vor Abreise beide die Zuschüsse für unsere Unternehmungen bewilligt und sind seit dem 01.09. offiziell selbstständig. Fühlt sich auch gut an 😁

Auf geht’s nach Frankreich

Es war so schön in der Heimat. Aber was auch schön ist: Abenteuer. In Hessen machen wir noch eine Übernachtung mit geselligem Abendessen bei der Familie, das ist schon Tradition. Dann geht’s auch schon knapp über die Grenze in die Vogesen. Wir finden einen abgelegenen Spot mitten im Nirgendwo. Der Geruch des Waldes und die frische Luft sind ein Genuss. Irgendwie geht das Internet nicht. Nach einer halben Stunde fällt uns auf, dass die Sicherung durch ist. Also wird getauscht. Und wieder macht es peng. Wir prüfen nochmal Datenblätter und stellen fest, dass wir anstatt 10 Ampere nur 5 Ampere eingesetzt haben. Warum das monatelang mit 5 A lief und dann plötzlich nicht mehr, ist uns ein Rätsel. In der Nacht hören wir viele Schüsse, das macht Nala ziemlich nervös und ängstlich. Am nächsten Tag fahren wir 180 km auf einer Mautstraße und zahlen 72 Euro. Das irritiert uns, bei unseren regulären südlichen Abenteuern ist das bedeutend günstiger. Also heißt es die nächsten Tage: Mautfrei fahren. Spoiler-Alarm: Je nach Region ist das super ätzend, da ein Kreisverkehr den nächsten jagt und die Straßenbeschaffenheit mancherorts eher an Nachkriegszeit erinnert. Wir finden einen kostenlosen, brandneuen Stellplatz hinter einem Supermarkt, der eine (defekte) Versorgungsstation bietet und sogar einen Mini-Waschsalon. Wir verbringen hier zwei Nächte und erkunden die Gegend. Es ist ganz schön frisch geworden. Fast machen wir morgens mal die Heizung an, aber wir leugnen einfach die kalte Realität.

Kulinarisches Wiedersehen in der Normandie

Wir sind schnell wieder im Vanlife Groove. Es gibt in Frankreich überraschend viele kostenlose Plätze mit Versorgung. Allerdings zeichnet sich ab, dass man besser früh ankommt. Denn bei 3-5 verfügbaren Plätzen ist da um 18:00 Uhr nichts mehr zu holen. Anika hat einen Stellplatz direkt an den Kreidefelsen in der Normandie entdeckt. Als wir ankommen, ist es schweinewindig. Also so 3-Wetter-Taft-Endgegner windig. Und dieser Wind sollte uns noch viele Tage begleiten. Wir sind in Kontakt mit Tia und Marian (und Meilo) von vanlife_marti, mit denen wir schon eine sehr schöne Zeit auf den Lofoten in unserem Norwegen Abenteuer hatten. Wir freuen uns total, als die Bande uns gegen Abend Gesellschaft leistet. Während Anika und der Rest der Räuber die Gegend und die Stadt erkunden, bereitet Olli das Abendessen vor. Und das haben sich die sportlichen Damen und Herren redlich verdient, denn der Stellplatz war recht hoch gelegen, und der Ort unten am Meer. Steiler Aufstieg bei Windstärke drölf.  Wir machen es uns gemütlich und haben einen schönen Abend. Nala und Meilo sind beste Freunde geworden und Meilo wird einfach in unserem zu Hause akzeptiert. Das haben wir noch nie ausprobiert, aber Meilo, der Pionier, war mutig und wurde belohnt. Er darf immer wieder kommen, sagt Nala.

Seltenes Sightseeing

Wir haben uns auf den Zettel geschrieben, dass wir uns Étretat und die einzigartigen Felsformationen ansehen möchten. Wir arbeiten den ganzen Tag und fahren gegen späten Nachmittag in die Stadt. Nach etwas Suchen finden wir einen coolen Parkplatz direkt an der Promenade. Wie wir später von einem Bekannten erfahren, ist hier im Hochsommer die Hölle los und an Parken nicht zu denken. Jetzt sind wir sind nahezu alleine. Allerdings trocknet uns der Wind auch die Augen aus. Aber wat willse machen. Mit Rosinen in den Augenhöhlen begucken wir also die Gegend und freuen uns, dass wir so entspannt den Sonnenuntergang hier erleben können. Der Ausgleich draussen zu sein tut so gut. Natürlich ist die Stellplatzsuche zu dieser Zeit kein Zuckerschlecken. Wir sind müde und haben Hunger. Aber ein wenig entfernt von der Küste finden wir wieder einen nigelnagelneuen Stellplatz in einem kleinen Örtchen, der unser Zuhause für die Nacht wird.

Friedhof Vorgeschmack

Die nächste Nacht verbringen wir auf einem Park & Ride Parkplatz. Mitten in der Stadt. Und dann gibt es in der Nähe neben dem Autolärm sogar noch die ganze Nacht eine Veranstaltung mit 90er und 2000er-Hits die wir zwar nicht mögen, aber alle mitsingen können. Blöd, wenn man schlafen will. Auch wenn wir es hier der Unterhaltung zuliebe seltener erwähnen: Unsere Tage sind oft eintönig. Wir arbeiten im Moment meistens bis zum Nachmittag und fahren danach noch ein paar hundert Kilometer. Da müssen wir uns manchmal echt aufraffen, nochmal rauszugehen. Das zerrt irgendwann ganz schön und wir sehnen uns so langsam danach, mal wieder länger irgendwo auszuharren. Wo es nicht so windig ist. Und warm. Das motiviert uns bis zur Grenze des Wahnsinns, noch ein paar Tage so weiterzumachen. Wir knallen recht zügig in die Nähe von Bordeaux, wo wir bei unserer zweimonatigen Auszeit im Jahr 2023 mal einen tollen Ort entdeckt haben. Als wir dort ankommen, ist die Verkehrssituation aber irgendwie ungemütlich und wir entscheiden uns, ins Nachbardorf zu fahren. Hier gibt es schon wieder einen neuen Stellplatz mit Versorgungsstation. An einem Friedhof. Hört sich vielleicht gruselig an, ist aber echt schön gewesen. Und ruhig. Nur der liebliche Gesang der defekten Versorgungsstation, die im 3-Sekunden-Takt ein Piepen von sich gibt, durchbricht die Stille der sternenklaren Nacht. Im Van hören wir das aber nicht.

Im nächsten Reisetagebucheintrag kommen wir dann auch schon in Nordspanien an und erkunden eine riesige Halbwüste. Ob es dort immer noch windig ist, ob wir intakte Versorgungsstationen finden und ob es endlich warm wird, erfährst du wie gewohnt nächsten Freitag zur Mittagszeit. Abonniere unseren Newsletter, um keinen Beitrag mehr zu verpassen!

Frohes Abenteuern,
A&O

Nachhaltigkeit & Vanlife

Hey Du 🙂 Willkommen zurück und damit sind wir auch schon beim letzten Teil unserer Reihe zum Thema Konsum und Nachhaltigkeit. Im ersten Teil „Konsum – Sind wir blind?“ sind wir den Treibern unseres Konsumverhaltens auf den Grund gegangen. Im zweiten Teil „Nachhaltigkeit & bewusster Konsum“ haben wir über die Möglichkeiten, die wir als Konsumenten haben, gesprochen und welchen Einfluss wir durch unseren Kassenbon nehmen können. In diesem letzten, dritten Teil möchten wir Dir nun einen Einblick in unseren alternativen Lebensstil geben und unseren Ansatz der Sparsamkeit mit Dir teilen. Und wie immer: Wir urteilen nicht über Menschen, die ein anderes Leben führen. Wir teilen hier nur unsere Perspektive mit Dir. Viel Spaß und gute Unterhaltung 🙂

Ausgangssituation

Im April 2024 haben wir unsere Wohnung verkauft und sind in unseren selbst ausgebauten Van gezogen. Wenn Dich unsere Geschichte interessiert, kannst Du hier nachlesen, wie unsere zweimonatige Auszeit für uns alles verändert hat. Obwohl wir auf knapp 6m² leben, haben wir immer noch mehr, als wir brauchen. In den meisten Ländern, z.B. in Frankreich, finden wir auf Supermarktparkplätzen Waschmaschinen. Für die Hygiene haben wir verschiedene Lösungen etabliert und greifen gerne auf die Schüssel mit warmem Wasser und einen Waschlappen zurück. Natürlich haben wir auf lange Sicht viele unserer Gewohnheiten geändert, aber das ist auch geschehen, um mehr im Einklang mit unseren persönlichen Werten wie eben z.B. Nachhaltigkeit zu leben und daher war das alles halb so wild für uns.

Unser Wasserverbrauch

Und wo wir schon beim Thema Wasser sind: Der Durchschnittsdeutsche verbraucht 121 l Trinkwasser pro Tag (Stand 2023). Unser Verbrauch? Im Schnitt ca. 20 l pro Tag pro Person. Im reinen Vanlife sogar eher 7-10 l. Die 20 l sind ein Mittelwert, der auch mit einbezieht, dass wir Waschsalons oder Duschen irgendwo anders nutzen. Wir haben in unserem DIY Campervan einen Wassertank, der 100 l fasst, und zusätzlich noch 1-2 Kanister. Wir kommen in den meisten Fällen eine Woche damit aus. Wenn wir mit unserem Wasser die Wäsche per Hand waschen und uns selbst häufiger, dann wird das auch schonmal früher Zeit zum Nachfüllen. Und natürlich duschen wir auch mal ein kleinen wenig länger, wenn wir die Möglichkeit haben. Dennoch: Die Endlichkeit unseres Wassers hat uns unseren eigenen Verbrauch bewusst gemacht und super kreativ werden lassen, wie wir für uns maximal sparsam sein können. Und das in erster Motivation aus purem Eigennutz: Wir wollten so lange wie möglich an schönen Orten stehen bleiben, ohne das Fahrzeug zu bewegen. Wenn man sehr abgelegen steht, wird man kreativ.

Kleiner Exkurs: Indirekter Wasserverbrauch

Und jetzt wird’s funky. Rechnen wir den indirekten, oder virtuellen Verbrauch mit hinein, also das Wasser, das für die Herstellung wie z.B. Lebensmittel oder Kleidung genutzt wird, benötigt der Durchschnittsmensch in Deutschland astronomische 4.000 – 7.200 l – an einem Tag. Die gute Nachricht: Das können wir aktiv reduzieren. Und zwar eine ganze Menge – auch ohne kompletten Verzicht. Wie in dieser Serie bereits angesprochen, können wir durch gebrauchte Waren und Kleidung, durch regionales Essen und fleischfreie Mahlzeiten unseren indirekten Wasserverbrauch drastisch senken. Weiterführende Links findest du in dem Beitrag „Nachhaltigkeit und bewusster Konsum“.

Pflanzenbasierte Ernährung

Über die Hälfte der landwirtschaftlich genutzten Fläche Deutschlands / in Europa wird für Tierfutter benötigt. Je nachdem, welche Quelle man hier zurate zieht, sogar bis zu 70 %. Wie viel Wasser zur „Produktion“ von Fleisch verbraucht wird, hatten wir ja schon. Aber die Tiere wollen ja auch essen. Und nicht nur die europäische Nutzung der landwirtschaftlich genutzten Flächen ist aus den Fugen geraten. Der Regenwald wird neben Palmöl auch für Tierfutter abgeholzt und abgebrannt. Und bevor jetzt jemand sagt: „Die bauen doch da Soja für Veganer an!“ – 76 % des weltweit angebauten Soja wird für Tierfutter angebaut. Uns reicht das als Motivation völlig aus, um keine tierischen Produkte mehr zu konsumieren, und weil das ein Nachhaltigkeitsbeitrag ist, lassen wir im Sinne des Oberthemas die gesundheitlichen und ethischen Aspekte mal außen vor, was in keinster Weise bedeutet, dass diese für uns persönlich nicht massiv wichtig sind. Übrigens: Pflanzenbasierte Ernährung muss nich gleichzeit super gesund bedeuten. Wer drauf steht bekommt mittlerweile auch recht schmackhaftes Fastfood 😊

Elektrizität – Ein Hoch auf Solarenergie

Es vergeht immer noch kaum ein Tag, an dem wir nicht wie kleine Kinder darüber staunen, dass wir einfach Strom aus Sonnenenergie erzeugen können. Im Van haben wir einen Batteriecomputer, der uns anzeigt, wie der Ladezustand ist und wie viel gerade „hereinkommt“. Wir haben zwei Solarpanels auf dem Dach und ein Faltpanel, welches wir flexibler an den Stand der Sonne ausrichten können. Zusätzlich ist ein Ladebooster eingebaut, sodass die Batterien während der Fahrt von der Lichtmaschine des Motors geladen werden. Das funktioniert im Grunde wie ein Generator. Zum Kochen benutzen wir ein Induktionskochfeld, da der Strom ja gratis ist. Und wenn wir absehen können, dass wir ein paar Tage aufgrund des Wetters weniger Strom durch die Sonne erzeugen können, benutzen wir auch mal einen kleinen, sparsamen gasbetriebenen Campingkocher. Gelegentlich stöpseln wir uns auf Campingplätzen oder bei Freunden bei längeren Verweilzeiten auch mal an den „Landstrom“, um die Batterien zu schonen; unbedingt nötig ist das aber eigentlich nicht. Wir können also sagen, dass wir im Hinblick auf Strom unabhängig sind. Natürlich funktioniert das alles nur so lange, wie wir Sonne haben. Da passt ein nomadischer Lebensstil ganz gut ins Bild.

Heizen – Eher nicht.

Wo wir schon beim Nomadenleben sind: Klar, Winter in Nordeuropa ist mit unserem Van eher nicht so der Bringer. Wir haben eine Dieselstandheizung, die sehr sparsam ist und sich aus dem Kfz-Tank bedient. Die würde uns auch reichen. Aber wir sind da ehrlich, monatelang die Heizung laufen zu lassen muss für uns ja gar nicht sein. Außerdem wird ein klassischer Winter auf lange Sicht schon auch unpraktisch, weil auch noch Nässe und Feuchtigkeit eine Rolle spielen. Es gibt natürlich Fahrzeuge, die darauf besser ausgelegt sind, die haben aber ’ne ganze Reihe an Nachteilen und Kosten, die das Unterfangen ziemlich unnachhaltig machen. Auch an dieser Stelle profitieren wir davon, unseren Standort wechseln zu können und über den Winter eher in wärmere Gebiete zu fahren. So müssen wir die meiste Zeit gar keine Heizung benutzen. Ein paar wenige Tankfüllungen sind auch immer noch günstiger fürs Portemonnaie als monatelang unsere ehemalige Wohnung zu heizen.

Vanlife – Leben im Auto

Schauen wir ein paar Jahre zurück. Wir haben zwei Autos, einen Wohnwagen und eine Wohnung. Das generiert alles nicht nur einen schönen Kostenapparat, sondern auch eine ganze Menge Umweltbelastung, die prinzipiell vermeidbar ist. Wir fahren mit den Autos zu unseren Arbeitsstellen und reißen ordentlich Kilometer ab. Dann ziehen wir ganz nah an Ollis Arbeitsstelle und können das schonmal halbieren. Ein Auto geben wir ab. Und den Wohnwagen auch. Dann kaufen wir allerdings auch schon den Van, der eigentlich in Wohnmobilfunktion erstmal für Urlaube gedacht ist.  Im Vergleich zu vorher und auch im Vergleich zur Statistik ist das doch recht nett. In Deutschland fahren Fahrzeughalter im Jahr 2023 durchschnittlich 12.440 km im Jahr. Für zwei Personen macht das rund 25.000 km im Jahr. Da bleiben wir locker drunter und möchten das in den nächsten Jahren weiter reduzieren. Die Kosten und die Umweltauswirkungen der Wohnung entfallen natürlich komplett. Bleibt uns mehr Geld für sinnvollere Sachen 🙂

Was können wir besser machen?

Wie schon angesprochen, möchten wir weniger fahren und noch länger an Orten verweilen. Wir müssen uns auf der Ebene des täglichen Konsums mit der Herkunft und der Herstellung der ein oder anderen Lebensmittel auseinandersetzen, und auch in Sachen Secondhand können wir definitiv noch etwas verbessern. Besonders Kunststoffverpackungen von Lebensmitteln und der damit einhergehende Müll sind uns ein Dorn im Auge. Es gibt leider für viele Produkte, wie z.B. pflanzenbasierten Joghurt, nicht viele Alternativen.  In manchen Fällen kommt für uns vorerst nur reduzierter Konsum oder Verzicht infrage. Vielleicht wäre sogar irgendwann ein Elektrovan interessant, aber wie schon ein Unbekannter einmal sagte „Das nachhaltigste Auto ist das, was du schon hast“. Wir möchten Dinge nutzen, bis sie auseinanderfallen und erst wenn eine Reparatur wirklich keinen Sinn mehr macht, über etwas Neues nachdenken. Weiterhin möchten wir in unsere persönliche Bildung investieren, denn auch das trägt in unseren Augen zur Nachhaltigkeit, oder besser der Schonung von Ressourcen bei. Bilde ich mich z.B. in gesundheitlichen Themen wie Ernährung weiter, und lebe danach, so kann ich die Ressourcen des Gesundheitssystems, und damit auch die der Gesellschaft, sparen. Bildung hilft ja meistens eh mehr, als sie schadet 😋 Uns ist auch klar, dass wir nicht für immer im Van leben werden. Aber wir werden darauf achten, dass wir auch in Zukunft möglichst sparsam leben. 

Abschlussgedanken

Ein sparsames, nomadisches Leben kann dabei helfen, Ressourcen zu schonen. Muss es aber nicht. Wir kennen Leute, die dreimal am Tag heiß im Van duschen und quasi täglich irgendwo Wasser holen müssen. Das wird am Ende mit der zusätzlichen Fahrerei auch nicht so prickelnd für das individuelle Nachhaltigkeitskonto sein. Stichwort: Bewusster Konsum. Vanlife per se also muss nicht immer sparsamer sein, wie immer kommt es darauf an, was man daraus macht. Am Ende ist es egal, wo wir uns befinden oder wie wir leben. Jeder kann auch mit kleinen Entscheidungen etwas bewegen. Im deutschen Winter ist eine Wohnung, in der man leben kann, ja auch schon echt praktisch 😁 Es geht nicht darum, alles richtigzumachen, sondern Veränderung zu akzeptieren und weiterzumachen.

Schön, dass Du dabei warst und bis hierher gelesen hast.

Danke ❤️
A & O

PS: Wenn Du Dich für Themen wie diese interessierst oder einfach nur mit uns auf die Reise kommen willst, dann kannst Du uns unterstützen, indem Du unseren Newsletter abonnierst und uns auf Instagram folgst.

Konsum – Sind wir blind?

In diesem Beitrag, oder besser in dieser Serie zu Konsum und Nachhaltigkeit, beleuchten wir die Treiber für unseren reduzierten Lebensstil. Auch, wenn in dieser Serie eine gewisse Gesellschaftskritik mitschwingt, möchten wir niemanden verurteilen. Wir selbst haben den Großteil unseres Lebens ein stark konsumorientiertes Leben geführt und möchten andere Menschen motivieren und inspirieren, ein bewussteres Leben zu führen. Lass’ uns also gemeinsam das Thema Konsum ergründen 🙂

Identifikation durch Gegenstände

„Von dem Geld, das wir nicht haben, kaufen wir Dinge, die wir nicht brauchen, um Leuten zu imponieren, die wir nicht mögen“ – Fightclub

Wir glauben ja schnell, dass uns Gegenstände erfolgreich oder besonders machen. Und dann spielen wir Rollen. Zum Beispiel glaubt Sören, dass ein erfolgreicher Mann eine teure Uhr haben muss, immer im Anzug herumläuft und mit Geld nur so um sich schmeißt. Wer viel hat, ist viel wert. Die Religion: Geld. Das Gebet: Konsum. Sören möchte gerne reich sein, weil er glaubt, dass dann alles besser ist. Zum Thema Zufriedenheit und Glück haben wir ja bereits einen Beitrag geschrieben, der könnte an dieser Stelle durchaus interessant für Dich sein. Also fängt Sören an, dieses Image zu leben. Sich über das Zeug zu identifizieren. Und er glaubt, dass, wenn andere seine Uhr sehen, sich denken „Bohr ist der reich ey!“. Das muss aber gar nicht zwingend sein. Das ist alles nur in Sörens Kopf. Aber ein paar andere Sörens spielen das mit. „Guck mal, der hat ’ne teure Uhr. Der muss reich sein!“ Das ist Fasching in Höchstform. Oder Tina. Tina möchte Yoga machen. Schließlich machen das die ganzen super schlanken sexy Leute auch. Tina kauft eine teure Yogamatte, fünf Paar Leggings und einen 12-Monate-Online-Kurs in Vorkasse. Tina glaubt, dass sie damit schneller zu ihrem Ideal kommt. Aber die Realität kennen wir alle. Mit der Wagenladung voller Krempel kommt Tina keinen Meter weiter. Denn sie müsste selbst etwas tun, um die Situation zu verändern. Hunderte und tausende Wiederholungen von Übungen. Eine Änderung im Lebensstil. Das ginge auch alles in Unterhose.

Es ist einfacher, irgendeinen Kram zu kaufen und sich vorzugaukeln, man ist jetzt eine Yogini, als selbst Arbeit zu investieren. Und Tina will vielleicht auch gar nicht wirklich Yoga machen. Tina will eigentlich schlank und sexy sein und am liebsten das Gesicht und das Leben der Yogatrainerin haben. Weil Tina glaubt, dass es ihr dann besser geht und das andere Leben eh viel lebenswerter ist. Tina sieht gar nicht, dass sie einzigartig und wunderschön ist. Sie ist gut so, wie sie ist. Aber irgendwelche temporären Schönheitsideale, tägliche mediale Gehirnwäsche und nicht zuletzt wir, also alle, die das mitspielen, haben sie davon überzeugt. So wie es jetzt ist, ist es nie gut. Wir wollen, nein brauchen, immer mehr und beim nächsten Mal bin ich dann bestimmt wirklich glücklich oder zufrieden. Oder vielleicht nur ein kleines bisschen glücklicher. Soweit hat es unsere Gesellschaft, die Werbung, aber auch unser unbewusstes Leben und Handeln gebracht. 

Unsere persönliche Konsumspirale

Wir machen einen Job, der uns zwar gefällt, aber uns irgendwie nicht erfüllt. Wir haben nach Jahren der finanziellen Achterbahnfahrt mittlerweile ein gutes Einkommen und können uns viele Annehmlichkeiten wie eine schöne Eigentumswohnung, zwei Autos und essen gehen leisten. Urlaub ist auch kein Problem. Oft kommen wir erschöpft von der Arbeit, sind antriebslos und versuchen so gut es geht, die häuslichen und ehelichen Pflichten zu erfüllen. Insgesamt fühlen wir einen gewissen Widerstand in uns. Wir fühlen uns fremdbestimmt. Abends auf der Couch bestellen wir uns nahezu täglich irgendwelche Kinkerlitzchen für die Küche oder Deko oder Klamotten. Das gibt uns ein gutes Gefühl. Viele Dinge lassen sich nicht reparieren, also wird fleißig auch beim kleinsten Kratzer Ersatz gekauft. Und auch, wenn der Tag mal so richtig kacke war, belohnen wir uns mit Shopping oder gehen Essen. Das haben wir uns ja schließlich verdient. Irgendwann fragen wir uns, ob das jetzt langfristig so weitergeht und der Gedanke lässt uns erschaudern. Wir können uns nicht vorstellen, so weiterzumachen. Zum einen, weil wir mit unserer Lebenszeit mehr anfangen wollen, als irgendeinen Job zu machen und die Freizeit nur noch mit Konsumieren zu verbringen. Zum anderen, weil wir schon länger ein gewisses Bewusstsein für die Endlichkeit von Ressourcen entwickelt haben und es einfach gruselig ist, wie viel Krempel wir anhäufen. Die Menge an Plastik. Wie günstig das alles ist. Wie viele Menschen und Tiere für einen kurzen Augenblick der Befriedigung oder Unterhaltung ausgebeutet werden. Nichts hat für uns einen richtigen Wert mehr. Wegwerfgesellschaft. Wie konnte es überhaupt so weit kommen?

Konsum: Echter und unechter Bedarf

Unter „echtem“ Bedarf verstehen wir neben der Befriedigung der Grundbedürfnisse wie Essen, Trinken, Dach über dem Kopf etc. auch Dinge wie ein Transportmittel, ein Telefon, eine Waschmaschine oder einen Staubsauger, die für die entsprechende Lebenssituation notwendig sind. Diese Dinge sind im Grunde schon nicht mehr lebensnotwendig, aber eine enorme Hilfe und stellen einen Zugewinn an Lebensqualität dar. Und diese Dinge sind durchaus variabel. Ein Farmer im Outback Kanadas benötigt vielleicht andere Dinge als ein Büroangestellter in einer deutschen Großstadt. Und hast Du schon eine Idee, was wir jetzt mit „unechtem“ Bedarf meinen? Im Grunde alles, was über den echten Bedarf hinausgeht. Das ist prinzipiell auch schon die Tüte Chips, aber darum geht es uns hier gar nicht. Die kaufen wir auch viel zu oft 🥸 Vielmehr darum, dass zum Beispiel zwei Menschen auf 150 m²  leben, oder zwei Menschen vier Autos besitzen, oder jemand sich alle drei Monate ein neues Smartphone kauft, nur weil es neuer ist. Das befriedigt sehr wahrscheinlich sogar auch gewisse Bedürfnisse, wie wir gleich aber noch sehen werden handelt es sich hierbei wahrscheinlich nur um eine Ersatzbefriedigung und kann langfristig furchtbar unbefriedigend werden.

Was steckt hinter dem blinden Konsum?

„Konsumkultur dient als Ersatzbefriedigung von Bedürfnissen“ – Marshall B. Rosenberg

Viele Menschen kaufen jedes Jahr mindestens ein neues Handy. Alle paar Jahre ein neues Auto. Wir entscheiden schon lange nicht mehr auf der Basis von echtem Bedarf und Notwendigkeit. Hä? Wieso kaufen wir denn dann Dinge? Das Thema ist mal wieder sehr komplex, und wir erheben deshalb keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Schonmal ’nen schlechten Tag gehabt und im Anschluss Fastfood gegessen? Trostpflaster. Manche sagen dann „Das habe ich mir heute verdient“. Was wir hier tun, ist aber, dass wir ein Bedürfnis haben. Nach Belohnung. Nach Trost. Was auch immer. Wahrscheinlich haben wir eine unserer persönlichen Grenzen (die uns selbst manchmal gar nicht bewusst sind) überschritten und keine Pause gemacht oder zu viel gearbeitet und sind dadurch gestresst und fühlen uns erschöpft. Wir wollen uns entspannen und uns wieder gut fühlen. Manche tun das über Essen, einige über Alkohol und Nikotin, andere durch Sex. Manchmal ist es Langeweile, das Bedürfnis nach Abwechslung, das uns mal eben ein teures Tech-Gadget mit einem Klick in der Shopping-App bestellen lässt. Irgendwann sind das automatische Prozesse, Gewohnheiten, die wir ohne es zu merken ausführen.

Sind denn so viele unserer Bedürfnisse nicht befriedigt?

Ganz so einfach ist es nicht. Zunächst einmal haben viele von uns einfach keinen Kontakt, kein Bewusstsein für unsere Bedürfnisse. Das muss man lernen und dann am besten durch Erziehung weitergeben. Das haben wir vermutlich bisher großflächig versäumt. Dann wachsen wir in einer Gesellschaft heran, die Stereotypen bei jeder Gelegenheit fördert. Echte Männer essen Fleisch. Haben ein Sixpack. Frauen haben keine Körperbehaarung. Furzen nicht. Mit 18 klettert man nicht mehr auf Bäume. Mit 30 muss man Kinder haben.  Wir erzeugen selbst einen gesellschaftlichen Druck und glauben dann, dass jeder, der davon abweicht, ein Versager ist. Gruppenzwang. Aus Angst in eine Schublade gesteckt zu werden, machen wir irgendwas mit, obwohl wir es gar nicht wollen oder es uns nicht leisten können. Das funktioniert auch, weil alle, die „normal“ sind, ein Problem mit den „anderen“ haben. Man selber hält sich schließlich an die „Regeln“ und die anderen nicht. Wir gewöhnen uns diesen ganzen Zirkus an, ohne es zu merken. Wir haben das Bedürfnis dazuzugehören und vergessen dabei, dass wir selbst Grenzen und andere Bedürfnisse haben und wir nicht nach irgendjemandes Pfeife tanzen müssen, um etwas wert zu sein. Wir holen uns Bestätigung im Außen. Wir wollen, dass Papa und Mama, der Lehrer, Ausbilder, Partner und Nachbar stets sagen „Hast Du fein gemacht.“

Obwohl die meisten klar denkenden Menschen wissen, dass kein Mensch mehr wert ist als der andere, lebt und handelt eine erheblich große Zahl an Menschen entgegen dieser Tatsache. Schonmal einen Geschäftsführer gesehen, für den die Reinigungskraft Luft ist? Die gute Nachricht ist, dass sich das verändert. Die herkömmlichen Lebensmodelle und auch alten Rollenbilder von Frauen und Männern geraten ins Wanken. Wirtschaftlich gesehen lässt sich vieles nicht so realisieren wie vor 20 Jahren und viele junge Leute würden Lebenszeit und Gesundheit vor Geld und Luxus wählen. 

Bewusster Konsum für mehr Nachhaltigkeit

Es geht uns nicht darum, alles aus den Angeln zu reißen und alle Menschen zu verteufeln und radikal das System zu verändern. Aber wir finden, dass ein wenig Bewusstsein für gewisse Dinge nicht schaden kann und glauben, dass jeder Schritt, den wir gehen, wertvoll ist. Denn Bewusstsein schafft überhaupt die Grundlage für Veränderung. Wie auch beim Thema Glück und Zufriedenheit ist für uns die erste Anlaufstelle für eine Verbesserung der Situation unsere individuelle, geistige Gesundheit. Wir benötigen einen gewissen Kontakt mit uns selbst und, durch unsere Emotionen, mit unseren Bedürfnissen, um zu verstehen, was wir da eigentlich tun. Denn wenn wir unsere echten Bedürfnisse kennen und stillen, dann können wir uns vielleicht die ein oder andere Ersatzbefriedigung sparen und nicht nur für uns selbst, sondern auch für die Gesellschaft mehr Klarheit erlangen. 

Deine Gedanken zu dem Thema interessieren uns brennend! Lass’ uns ein Kommentar oder ein Like da, wenn Dir dieser Beitrag gefallen hat. Nächste Woche tauchen wir in das Thema Nachhaltigkeit ein und werfen mit ein paar atemberaubenden Zahlen um uns. Vielen Dank fürs Lesen!

Frohes Abenteuern,
A&O

Buchempfehlung

Die folgenden Links sind weiterführende Empfehlungen zu dem Thema. Wir bekommen eine Provision, solltest Du ein Buch erwerben oder einen kostenlosen Probemonat bei Audible abschliessen. Für Dich enstehen dadurch keinerlei Mehrkosten 🙂.

Ein Buch über Kommunikation zum Thema Konsum und Nachhaltigkeit? Ja, genau. Rosenberg zeigt nämlich eine Methode durch die Kommunikation, wie wir mit ein bisschen Übung mehr Kontakt zu unseren Emotionen und Bedürfnissen erlangen können und nicht nur die Kommunikation verbessern und Konflikte lösen können, sondern auch insgesamt zu mehr Lebensqualität kommen. Eine absolute und unterhaltsame Empfehlung. 😍

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Bildquellen

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Titel: Foto von Jon Tyson
Yogamatten: Foto von The Nix Company
Sören: Foto von Gregory Hayes
Yoga Katze: Foto von Timo Volz
Yoga Frau: Foto von Carl Barcelo
Online Shopping: Foto von OneSave/Day
Stereotypen: Foto von taichi nakamura
Zufriedene Frau: Foto von Darius Bashar
Typ über den Wolken: Foto von Ian Stauffer

Vegan in Skandinavien – Erfahrungsbericht und Tipps

Einfach mal ins kalte Wasser gesprungen. Das gilt nicht nur für das europäische Nordmeer, sondern auch für das Angebot in den Supermärkten. Ob es in Skandinavien ein gutes veganes Angebot gibt, ob die Preise wirklich so hoch sind und welche Highlights wir unterwegs in den Supermärkten für uns entdeckt haben, erfährst Du in diesem Beitrag. Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung. Viel Spaß und gute Unterhaltung 🙂

In Tradition an unseren „Veganes Essen in Italien“ Beitrag möchten wir hier unsere Erfahrungen, hauptsächlich mit Supermärkten in Skandinavien, mit Dir teilen. Da wir von Dänemark bis Norwegen sehr unterschiedliche Erfahrungen in Sachen Angebot und Preis gemacht haben, werden wir in diesem Beitrag das pflanzenbasierte Angebot in jedem Land behandeln, also Dänemark, Schweden und Norwegen, und unsere Top 5 veganen Lebensmittel am Ende vorstellen. Wir waren natürlich nicht in allen Supermärkten, und das Angebot variiert ja bekanntlich auch regional. Das ist also nicht als repräsentativer Beitrag fürs ganze Land zu verstehen, sondern eben unsere Erfahrung. Wenn du das ganze Skandinavien Abenteuer verpasst hast, oder einfach mal reinstöbern möchtest, kannst Du das hier tun.

Dänemark – Alles wie in Deutschland

Fangen wir direkt mal beim Offensichtlichen an: LIDL. Wie auch schon im Italien Abenteuer haben wir hier überraschend viele Produkte gefunden. Vor allen Dingen für Brotzeiten. Das ist in deutschen Nachbarländern nicht unbedingt Standard. Es gab einen Fetakäse, Gouda, zwei, drei Schnittwurstoptionen, Burgerpatties zum Braten und sogar fertig belegte Sandwiches in zwei verschiedenen Geschmacksrichtungen. Klar, darüber brauchen wir nicht zu streiten, fertige Toastsandwiches sind immer fragwürdig. Aber in der Not, oder auf langer Reise, frisst der Teufel auch mal ein veganes Fertig-Sandwich. Aber nicht nur Anika mag die Pesto-Stulle, sondern auch Olli hält das Teil für genießbar. Ansonsten fanden wir natürlich Joghurt, in dem Fall Kokos, dunkle Schokolade und pflanzliche Milchsorten aller Couleur. Seit Italien haben wir einen gesunden Schokomilch-Fetisch entwickelt. Auch vorzügliche Schoko-Kekse adoptieren wir in den Einkaufswagen. In der Kühlung an der Kasse haben wir dann noch zwei verschiedene Sorten Eis im Hörnchen gefunden. Was ein Luxusleben.

Die Preise waren relativ nah bis identisch zu Deutschland, zumindest hatten wir bei unserem Wocheneinkauf an der Kasse keine Panikattacke. Wir waren ergänzend nur noch in einem kleineren Coop, das war aber ziemlich enttäuschend. Es gab nur Burgerpatties und pflanzliche Milch. Wir hätten gerne mehr Supermärkte auskundschaftet, aber wir haben uns leider nicht allzu lange in Dänemark aufgehalten. Ein absolutes Highlight war der vegane Burger im Skagener Hafen. Das war vermutlich, wenn auch etwas teurer, ein vollkommenes Meisterwerk und einzigartig im Geschmack. Auf dem Campingplatz in Kopenhagen gab es veganes Eis am Stiel von Magnum, das haben wir auch in Schweden so gut wie überall gefunden. Übrigens: In Dänemark haben die meisten Supermärkte auch sonntags ganz regulär geöffnet. Ein Paradies für alle Dauerreisenden oder Roadtrip-Fans.

Schweden – Schlaraffenland des Nordens

Das Thema LIDL war hier relativ identisch. Wir werden nicht von denen gesponsert oder bezahlt, aber seit wir im Van leben und durch Europa reisen, wissen wir den deutschen Discounter als zuverlässigen Versorger sehr zu schätzen. Und jetzt tauchen wir ab in den absoluten Wahnsinn. Shrimpkäse, Blauschimmelkäse, Parmesan, Tofu in allen Qualitätsstufen, eine lächerlich große Auswahl an Aufschnitt, Mayonnaise, Aioli… und das alles vegan?! Der ICA Max macht es möglich. Ein gigantischer Supermarkt, der nicht selten allein für pflanzliche Fleisch- und Käsealternativen meterlange Kühlregale bietet. Wir fanden einen geräucherten Salami-Snack und eine Haselnusscreme, die stark an Giotto erinnert. Diverse Weingummi-Mischungen, unter anderem mit Lakritz, haben auch den Weg in unseren Einkaufskorb gefunden. Bei diesem Angebot mussten wir uns schon echt bremsen. Preislich gesehen war das alles für uns relativ normal. Natürlich ist es kein Schnäppchen mehr, wenn man sich den ganzen Einkaufswagen voll knallt.  Gut, dass das Angebot an Obst und Gemüse ebenfalls himmlisch ist.

Wie in Dänemark haben die Geschäfte meistens auch sonntags geöffnet. Perfekt, wenn man die köstlichen Zimtschnecken mit Kardamom vergessen hat. Als große Burger-Fans haben wir auf der Durchreise auch mal im großen Burger Grill Franchise vorbeigeschaut und waren erstaunt, dass das Angebot hier preislich etwas günstiger war als in Deutschland. Beim Thema Burger dürfen wir die heimische Kette Sibylla nicht unerwähnt lassen. Wir haben zwar das Gefühl, dass wir in 2019 hier ein größeres veganes Angebot gesehen haben, aber es gibt dennoch einen Burger mit pflanzenbasiertem Patty. Man kann Käse und Soße abbestellen. Die Soße wurde uns netterweise mit Sriracha ersetzt, die meistens grundlegend vegan ist. Über die Touchscreens war die Bestellung etwas kompliziert, daher empfehlen wir Dir, das gegebenenfalls einfach an der Kasse persönlich zu erledigen. Englisch haben eigentlich immer alle gesprochen.

Norwegen – Ernüchterndes Angebot, hohe Preise aber gute Qualität

Norwegen war für uns eine eher unangenehme Überraschung. Fairerweise müssen wir erwähnen, dass wir natürlich weit im Hinterland unterwegs waren und auf Inseln, also den Lofoten, und wir nicht ganz sicher sind, wie repräsentativ das für Norwegen im Durchschnitt ist. Aber eines ist sicher: Die Preise in Norwegen sind anders. Wir waren in mehreren Supermärkten, sehr selten haben wir etwas Veganes zum Braten gefunden. Sogar Joghurt war schwierig zu bekommen und vegane Schokolade, also auch dunkle Schokolade, so gut wie nicht existent oder für 5 Euro pro Tafel. Über Wochen machten wir einen regelrechten Schokoladen- und Nusscreme-Entzug durch. Wir lagen lethargisch auf der Erde, schwitzten und schrien immer wieder schmerzerfüllt nach Schokolade, doch die Einheimischen entgegneten uns nur mit Spott und schallendem Gelächter. Naja, ganz so schlimm war’s dann doch nicht. Wenn man dann doch mal eine Nussnougat-Creme im Zwergentöpfchen für 5 Euro findet, überlegt man immer noch lange, aber schlussendlich muss auch das mal sein. Ein paar Tomaten kosten 5-8 euro.

Unsere Einkäufe waren in der Regel um 30-50 % teurer als in Deutschland. An der Fähre haben wir tatsächlich einen veganen Burrito mit Fritten gegönnt. Davon hätten wir aber auch tanken können. Pflanzliche Burgerpatties fanden wir eigentlich nur als Tiefkühlware. Das TK-Angebot ist aber generell ganz okay. Selbst in einem kleinen Supermarkt konnten wir etwas in der TK-Truhe finden. Den hohen Preisen zum Trotz ist uns eines aufgefallen: die Qualität. Wir hatten immer das Gefühl, dass die Lebensmittel allesamt unglaublich hochwertig waren. Die Burgerbrötchen waren bedeutend schwerer als in Deutschland und auch im Geschmack hätte man diese einfach ohne Belag essen können. Dann können wir Norwegen jetzt ja mit dem Thema Burger abschließen, wo wir schonmal da sind. Ein absolutes Highlight, welches man an vielen Tankstellen im Bistro frisch zubereitet bekommt: der Naturli Burger. Einmal konnten wir einen mit Preiselbeersoße genießen, die uns in den siebten Himmel befördert hat. Ein Meisterwerk in Biss und Saftigkeit.

Unsere Top 5 – Vegane Highlights in Skandinavien

Die Auswahl fiel uns sehr schwer. Und das ist ein gutes Zeichen 🙂 Wir haben so viel leckeres Zeug gefunden, darunter Eis und Gebäck. Die folgenden Top 5 repräsentieren Dinge, auf die wir mehrmals auf dem Skandinavien-Abenteuer zurückgreifen konnten, und uns daher immer wieder den Tag versüßt oder verherzhaft haben.

  1. Zimtschnecken mit Kardamom (ICA MAX, Schweden)
  2. Pepperoni Aufschnitt (ICA MAX, Schweden)
  3. Naturli Burger (In Bistros diverser Tankstellen, Norwegen)
  4. Aioli (ICA MAX, Schweden)
  5. Chorizo Würstchen zum Braten (ICA MAX, Schweden)

Fazit: Schweden gewinnt und.. Deutschland?!

Der Sieger ist natürlich Schweden, wenn Angebot und Preis-Leistung in die Waagschale wirft. Nach Norwegen bringt man, ob vegan oder nicht, besser Süßigkeiten wie Schokolade mit und überlegt sich vorher, ob man ein paar haltbare Dinge einpackt. Oder man spart ein bisschen extra für Lebensmittel. Dennoch sei eines erwähnt: Wem der Preis nicht so wichtig ist, der wird so manches Mal von einer Qualität belohnt, die man in Deutschland so nicht als selbstverständlich kennt. Dänemark und Schweden haben ein tolles veganes Angebot und der Fakt, dass man auch sonntags ganz normal in den Supermarkt gehen kann, ist für alle Reisenden und Roadtrip-Menschen ein absolutes Paradies. Das Skandinavien Abenteuer hat uns gezeigt, dass wir in Deutschland in Sachen pflanzliche Alternativen und vegane Lebensmittel sehr gut aufgestellt sind und dass Deutschland definitiv zu den günstigeren Ländern in Sachen Lebensmittel gehört.

Vielleicht bist Du jetzt etwas schlauer und kannst von unseren Erfahrungen profitieren. Wenn dem so ist, oder wenn Du noch etwas zum Thema „Roadtrip vegan in Skandinavien“ zu sagen hast, lass‘ es uns doch in den Kommentaren wissen! 

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Frohes Abenteuern,
A&O

#014 Skandinavien Teil 7 – Roadtrip zurück in die Heimat

Das hat schon fast Roadtrip-Charakter: Im letzten Teil unseres Skandinavien-Abenteuers fahren wir von aus Norwegen durch Schweden, Dänemark und landen schon wieder in Deutschland. Unterwegs feiern wir eine Filmpremiere, alte Freunde und einen neuen Kühlschrank. Ob wir es noch schaffen, einen Elch zu sehen und wie man seinen Kühlschrank besser nicht enteisen sollte, erfährst Du in diesem Beitrag. Wir wünschen gute Unterhaltung 🙂

Zurück auf dem Festland

Wir fahren ca. vier Stunden mit der Fähre, das Meer gibt uns zwar gelegentlich einen lustigen Schwank, aber die Fahrt ist in Summe ganz entspannt. Wir nutzen die Gelegenheit, sortieren und bearbeiten Fotos und reden ausnahmsweise mal miteinander. Viele Menschen auf der Fähre schlafen in den unmöglichsten Positionen und sogar der Boardimbiss schließt irgendwann. Wir sind auch müde, aber sind durch den Dunkelheitsentzug inzwischen lange wach bleiben gewohnt. Nachdem wir die Fähre verlassen, fahren wir noch zwanzig Minuten auf einen riesengroßen Schotterparkplatz. Diesen nennen wir zwei Nächte unser Zuhause. Das Wetter ist nicht so prickelnd, kommt uns aber gelegen, denn wir haben einiges zu tun. Ein Hoch auf das Satelliteninternet.

Ein paar Tage Wildnis

Wir reißen einiges an Kilometern ab und kommen langsam Richtung Nordschweden. Auf der Fahrt sieht Olli im letzten Moment einen Elch im Augenwinkel. Der Erste. Anika hat uns zu einem versteckten Platz gelotst, an dem eine riesige, gruselige Höhle mitten im Wald so macht, was Höhlen halt so machen. Sie ist versperrt, vermutlich war das mal eine Miene. Der Eingang ist mindestens sechs Meter hoch. Überall Elchkot. Und Elchknochen. Anika findet nach Recherchen heraus, dass es hier durchaus Bären gibt. Wenigstens sind wir ganz alleine. War ja schön hier, aber am nächsten Morgen geht’s etwas weiter. Wir finden ein Plätzchen an einem riesigen See und werden zwei Tage lang von der Sonne verwöhnt. Auch hier sind kaum Menschen. Olli nutzt die Gelegenheit, um endlich mal die Glühbirnen in den Scheinwerfern zu tauschen. Unterwegs haben wir auch schon einen Schluck Öl nachgegossen, alles natürlich zu norwegischen Schnäppchenpreisen eingekauft. 

Nahtlos in Nordschweden

Wenn man die endlosen Straßen durch die ganzen Wälder so entlangfährt, merkt man gar nicht, dass man schon wieder in Schweden ist. Also, wenn die Schilder nicht wären. Wir finden unseren Lieblingssupermarkt und kaufen Lebensmittel, was das Zeug hält. In Norwegen war die vegane Auswahl in Supermärkten auf unserer Route spärlich bis nicht vorhanden. Hier gibt es wieder Schokolade, Aioli, Aufschnitt und Co zu einigermaßen normalen Preisen. Wir halten auf einem Campingplatz und buchen drei Maschinen und Trockner für die Wäsche. Natürlich machen wir auch Gebrauch von den heißen Duschen. Die Eigentümer sind überraschenderweise Deutsche. Die Waschmaschinen werden persönlich verwaltet, um dem Wahnsinn, der an solchen Orten manchmal einkehrt, vorzubeugen. Du erinnerst Dich an das Lofoten Beach Camp? Der Platz ist super schön und die Leute sind einfach nett. Es gibt sogar einen Brötchenservice, den wir nicht nutzen können, weil wir aus Versehen im Kaufrausch eine doppelte Menge an Brot gekauft haben. Das muss jetzt erstmal weg.  Es ist auch wieder Zeit, die Wasserfilter in unserem System zu wechseln. Und das lohnt sich. Plötzlich haben wir eine derart hohe Durchflussmenge, dass wir die Pumpe getrost mittels Drehzahlregel (ja, da haben wir uns was ausgetüftelt 😉 ) nochmal ein wenig herunterstellen können. Jetzt ist sie noch viel leiser. Man hört sie fast gar nicht mehr. 

Viel Einsamkeit und mutwillige Zerstörung

In den nächsten Tagen steht für uns beide viel Maloche an. Wir arbeiten an der Veröffentlichung unseres Films CALM (Hier findest du einen ausführlichen Beitrag dazu) und haben auch individuell volle Terminkalender. Wir sind einige Nächte komplett alleine auf etwas, das aussieht wie ein ehemaliges Industriegelände. Eine riesige, leere Ebene im Wald. Jedenfalls kommt hier drei Tage lang niemand her. Außer scheinbar Elche, denn überall finden wir ihre Hinterlassenschaften. Wir machen in den nächsten Tagen mehr Strecke, da wir ja so langsam wieder Richtung Deutschland unterwegs sind. Eines Abends, nach langer Fahrt und wenig Schlaf in den Vortagen, entscheidet sich Olli, den Kühlschrank zu enteisen. Mit einem Stechbeitel und einem Hammer geht das total super. Problematisch ist, wenn in dem hauchdünnen Teil, das man für ein Alufach hält, Kühlmittelleitungen verlaufen. Es zischt. Nach vier Sekunden ist das Kühlmittel durch ein winziges Loch entwichen. Wir freuen uns ganz viel, schalten den Kühlschrank aus und holen das doofe Eis da raus. Ersatz gibt es erst in Deutschland. Wir sind aber so erschöpft, dass das irgendwann auch egal ist. Die Tüte Chips muss her und Füße hochlegen ist angesagt.

Alte Freunde, neuer Kühlschrank 

Wir holen alle 1-2 Tage einen Sack Eis und verbrauchen systematisch alles, was irgendwie nicht mehr ganz so lange haltbar ist. Margarine ist ein hervorragender Temperaturanzeiger. Irgendwie sind wir mental so langsam auf Heimat eingestellt und machen wieder ordentlich Kilometer. Wir finden in den kommenden Tagen immer super schöne, grüne Spots zum Übernachten. Einen sogar, wieder mitten im Wald, an einem Naturschutzgebiet. Hier feiern wir die CALM Film Premiere (Hier geht es direkt zum Film) mit ein paar Leuten im YouTube Livechat. In den nachfolgenden Tagen sollte der Film organisch tatsächlich eine beachtliche Reichweite erzielen. Wir freuen uns sehr und feiern auf unserer Reise jeden Tag die neuen Aufrufe. In der Nähe von Stockholm bleiben wir eine Nacht bei Freunden, essen gemeinsam und quatschen viel bei Lagerfeuer und Stockbrot. Tolle Menschen, tolle Gegend, richtiges Schwedenflair. Am nächsten Morgen besorgen wir uns noch Eis für den Kühlschrank und fahren weiter. 

Von Kopenhagen bis Kassel

Die Nacht verbringen wir in der Nähe vom Flughafen Kopenhagen am Meer, die Flieger setzen im Minutentakt über unseren Köpfen zur Landung an. Die Nacht ist ruhig und wir fahren ganze 850 km bis nach Kassel, um am nächsten Morgen unseren neuen Kühlschrank abzuholen. Geiles Teil. Der neue hat Licht, eine Verrieglung und lässt sich im Innenraum viel besser konfigurieren. So hat er ein komplett entfernbares, echtes Gefrierfach. Das heißt in Zukunft: Eis-Alarm! Für uns purer Luxus. Wir treffen noch schnell René von tortuga.trip den wir seit 2021 aus Spanien kennen. Er baut grade seinen neuen alten Banktransporter aus und wohnt in der Nähe. Das können wir uns nicht entgehen lassen und freuen uns, René wiederzusehen und sein neues Projekt zu begucken. Wir trauern immer noch um den alten DüDo, das neue Zuhause auf sechs Rädern wird ihm aber in nichts nachstehen. René hat viel Erfahrung und wir sind sicher, das Ergebnis wird der Hammer. Auf Instagram dokumentiert er fast täglich seinen Ausbau. Schau‘ doch mal rein 🙂

Und hier endet unser Skandinavien Abenteuer auch schon. Die nächsten Wochen werden wir Reparaturen, Familie und Ausmisten widmen. Wir hoffen, dass wir Dich unterhalten konnten und versprechen, dass das nächste Abenteuer nicht lange auf sich warten lässt. Falls Du Dich noch nicht für den Newsletter angemeldet hast, wäre das jetzt Deine Chance, um nichts mehr zu verpassen 🙂 Aktuellere Storys und Blödsinn findest Du wie gewohnt auf Instagram.

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