#003 Ruhelos und gesegnet in Apulien Teil 1

Dieser Apulien Reisebericht ist natürlich wie gewohnt prall gefüllt mit Abenteuer 🙂 Aber wir erleben auch die Herausforderungen, die Reisende mit Hund unterwegs so haben und werden vor mehr als einer harten Prüfung gestellt. Viel Spaß beim Lesen und lass’ uns doch ein Kommentar da, wenn es Dir gefallen hat 🙂

Bergplatz mit Meerblick

Nach unserer Zeit mit Ioanna und Miguel fahren wir weiter Richtung Süden – Apulien, um genau zu sein. Wir kraxeln durch einspurige Serpentinen und ein kleines Dorf einen Berg an der Küste hoch und überleben nur knapp. Spaß beiseite, das war ein Abenteuer, aber die Gegend ist so abgelegen, dass man nicht mit viel Gegenverkehr rechnen muss. Außer mit Kühen, Ziegen und Hunden. Die wohnen nämlich alle da oben. Nichts ist wirklich eben an diesem tollen Ort mit Meerblick. Wir freuen uns aber über ein paar große Steine und unser einstellbares Luftfahrwerk an der Hinterachse. Einen perfekt geraden Stand bekommen wir zwar nicht hin, aber es reicht.

Diese kleine Stelle auf dem Hügel ist traumhaft, ruhig, die Aussicht ist atemberaubend. Bei der nächtlichen Gassirunde mit Nala entdeckt Olli an mehreren Büschen feuchte Stellen wie Markierungen von Tieren. Sehr frisch. Am nächsten Tag stellen wir fest, dass die Hütehunde der Ziegen und Kühe Freigang haben und die Gegend regelmäßig abchecken. Das sorgt natürlich dafür, dass wir etwas vorsichtiger sind. Das Gelände ist nicht wirklich überschaubar. Mit uns hat zwar eine der Damen liebevoll gekuschelt, die anderen beiden waren aber eher auf Distanz. Wie sie auf Nala reagieren, müssen wir nicht unbedingt herausfinden. Hätten wir uns mal einen Goldfisch gekauft.

Man sieht sich immer zweimal

Gegen Abend kommen dann nicht ganz unangemeldet die 2idiotsontour an. Wir haben tagsüber miteinander geschrieben. Die beiden waren so beeindruckt von dem Platz, dass sie den halben Tag zu uns herübergefahren sind. Unser erstes Gesprächsthema gleich nach dem Aussteigen ist der abenteuerlich steile Weg herauf. Wir kochen Nudeln in Pilzsoße für alle und die beiden freuen sich, nach der langen Fahrt nicht noch kochen zu müssen. Auch für sie gibt es keine Ausnahme an diesem herausforderndem Ort und sie verbringen die Nacht mit etwas Schießstand. So richtig entspannt sind wir wegen den 80kg Hunden immer noch nicht und fahren am nächsten Tag weiter, mit einem ganz exotischen Ziel: Campingplatz! Ioanna und Miguel bleiben noch. Über unsere Geburtstage, die recht nah aneinander liegen, gönnen wir uns ein wenig Auszeit und alle Annehmlichkeiten auf einem günstigen Campingplatz. (Warum wir als passionierte Vanlife Sparfüchse gelegentlich doch mal auf Campingplätzen stehen, kannst Du etwas ausführlicher hier nachlesen).

Schlemmereien, Ruinen und halbnackte Überraschungen

Der Campingplatz befindet sich auf einem Olivenhain mit direktem Meereszugang. Alles ist sehr einfach gehalten. Wir lieben es. Es ist ruhig und man kann auf einem kleinen Berg wandern oder wie in Ollis Fall joggen und die gesamte Bucht von hoch oben überblicken. Der Anstieg ist steil und hat alpinen Charakter. Oben gibt es Spuren einer uralten Bevölkerung namens Daunier, die dort bereits eine Million Jahre vor unserer Zeitrechnung Spuren hinterließen. Ein paar jüngere Ruinen und eine Nekropole befinden sich ebenfalls dort oben. An seinem Geburtstag springt Olli nach dem morgendlichen Yoga ins erfrischende Meer. Er sonnt sich noch einen Augenblick und bummelt am nahezu leeren Strand der Bucht zurück. Aus einiger Distanz hört er unerwartet vor sich jemanden rufen: „Wenn das nicht der einzig Wahre ist!“. Auf Deutsch?! Und dann wird Olli klar, wer da gerade sein Strandhandtuch ausbreitet: Es sind Ioanna und Miguel. Von allen Buchten in der Region kommen Sie ausgerechnet hierhin. Wir freuen uns und lachen uns über diesen Zufall kaputt. Später essen wir noch gesellig den Apfelkuchen, den Anika gebacken hat, und verabschieden die zwei, diesmal endgültig. Für Erste. Versprochen 🙂 Natürlich sind wir nicht komplett faul und arbeiten gelegentlich, waschen Wäsche und so weiter. Das Übliche eben. Anikas Geburtstag ist aufgrund eines ausgewachsenen Gewitters eher sparsam ausgefallen, allerdings gipfelte der Tag dann noch in einer original italienischen Pizza als Überraschung. Der Besitzer des Platzes hat sie netterweise in geheimer Mission organisiert.

Fleischfrei in Italien & kranker Wuff 

Nach ein paar Tagen freuen wir uns, weiterzufahren und gehen unterwegs noch einmal fürstlich Lebensmittel einkaufen. Für uns sind die Supermärkte in Ländern außerhalb Deutschlands immer ein Highlight, da wir die veganen Lebensmittel und Ersatzprodukte auskundschaften. In diesem Supermarkt waren wir noch nie. Wir finden unter anderem Datteln im Schokomantel, Pizza, eine riesengroße Focaccia, Haselnussschokolade und tatsächlich eine Art Bratwurst. Jeder Supermarkt und vor allen Dingen jedes Land sind anders ausgestattet. So findet man selten Dinge wie Wurst als Brotbelag in südländischen Ländern. Dazu werden wir beizeiten noch einen ganz eigenen Beitrag verfassen 🙂

Als wir zurück in den Van steigen, ist Nala ungewöhnlich nervös und unser Verdacht, dass es ihr nicht gut geht, bestätigt sich, als sie unvermittelt in den Van pinkelt. Wir vermuten, dass sie eine Blasenentzündung hat, da sie im Anschluss sehr häufig muss und sehr lange braucht. Es ist schon nachmittags. Wir fahren weiter und halten alle 10 Minuten an. Wir müssen einen Tierarzt finden. Die Zeit rennt uns davon. Wieder Gewitter. Während wir fahren. Nala hechelt wie wild und ist permanent in Bewegung. Dass sie Angst vor lautem Knallen hat, hilft da jetzt echt nicht weiter. Dass wir Hunger haben und müde sind, auch nicht.

Wie das Abenteuer weitergeht erfährst Du in „Ruhelos und gesegnet in Apulien Teil 2“. Abonniere unseren Newsletter oder folge uns bei Instagram, um keinen Beitrag mehr zu verpassen 🙂

Frohes Abenteuern,
A&O

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